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Datum
25.02.2025

Studienstart: So meisterst du den Umzug in eine neue Stadt

Zum ersten Mal von zu Hause wegzuziehen und für das Studium einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, ist eine echte Herausforderung. Auch wenn du zuvor bereits allein gewohnt hast, fällt der Neuanfang an einem unbekannten Ort oft schwer. Dennoch lohnt es sich für viele Studierende, die Komfortzone zu verlassen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. In diesem Artikel greifen wir dir bei den ersten Schritten unter die Arme und geben dir verschiedene Checklisten, an denen du dich bei deinem Umzug orientieren kannst.

MLP Financify / Studienstart: So meisterst du den Umzug in eine neue Stadt / Studenten im Umzug
(GettyImages/OlgaPankova)

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Wahl zwischen WG, Studierendenwohnheim und eigener Wohnung solltest du anhand deiner persönlichen Präferenzen und dem verfügbaren Budget treffen.
  • Der Aufbau eines sozialen Netzwerks vor Ort erleichtert die erste Eingewöhnungsphase. Neue Kontakte findest du über Willkommensveranstaltungen, Vereine, Kurse oder Online-Plattformen.
  • Packe deine Kisten so, dass du einen Überblick behältst und lass dir beim Transport von Freunden, Freundinnen und Familie helfen.
  • Informiere relevante Institutionen, wie zum Beispiel Banken, Hochschulen und Versicherungen über deinen Wohnungswechsel nach dem Einzug und melde schnellstmöglich beim zuständigen Amt deinen Wohnsitz um.

MLP Financify / Infografik Umzug in eine neue Stadt

Warum lohnt sich ein Umzug?

Der direkte Kontakt zu Kommilitoninnen und Kommilitonen, Lerngruppen, Clubs und Partys wird deine Studienerfahrung bereichern. Denn wenn du jeden Tag nach dem Unterricht nach Hause fährst, verpasst du viele Erlebnisse. Auch der Zeitverlust beim Pendeln ist nicht zu unterschätzen. Wer mehr als zwei Stunden am Tag zur Uni fährt, sollte ernsthaft über einen Umzug nachdenken und die Zeit sinnvoller nutzen. Die Studienzeit ist eine einmalige Erfahrung, die du nicht mit stundenlangem Pendeln vergeuden solltest.

Welche Wohnungsoptionen stehen dir zur Verfügung?

Die richtige Unterkunft zu finden, gestaltet sich besonders im Großstadtdschungel schwieriger als erwartet. Vor allem Studierende müssen dabei auf ein begrenztes Budget achten. Diese gängigen Optionen bieten sich dabei an:

  • Wohngemeinschaft: Soziale Kontakte und niedrigere Mietkosten stehen hier einer geringeren Privatsphäre und geteilten Gemeinschaftsräumen gegenüber. Passende Zimmer lassen sich besonders gut mithilfe verschiedener Apps ausfindig machen.
  • Studierendenwohnheim: In Wohnheimen ist alles auf die Bedürfnisse von Studierenden abgestimmt – von Möbeln bis zur Gemeinschaftsküche. Dadurch wird jedoch weniger Raum für Individualisierung geboten. Plätze im Studentenwohnheim sind in manchen Städten eher begrenzt und sollten daher frühzeitig beantragt werden.
  • Eine eigene Wohnung: Überzeugt mit Privatsphäre und viel Ruhe . Leider sind diese oft teurer und schwieriger, ohne geregeltes Einkommen anzumieten. Außerdem fühlst du dich schneller isoliert, wenn du in der neuen Stadt noch niemanden kennst.

Sobald du dich für eine Wohnform entschieden hast, geht es an die Bewerbung. Wie du dabei erfolgreich bist und welche Vorgaben du beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel .

Schon gewusst: Auch Studierende haben Anspruch auf Wohngeld

Wohngeld ist eine Sozialleistung, durch die Geringverdiener einen Zuschuss zur Miete erhalten. Studierende, die bereits BAföG beziehen oder aufgrund des elterlichen Einkommens nicht BAföG-berechtig sind, bekommen jedoch kein zusätzliches Wohngeld. Erhältst du jedoch aus anderen Gründen kein Bafög, kannst du gemäß § 20 Absatz 2 Wohngeldgesetz als studierende Person Wohngeld beantragen. Dabei ist es wichtig, zuerst den BAföG-Antrag zu stellen, da der Ablehnungsbescheid bei der Wohngeldstelle einzureichen ist.

Den Umzug richtig organisieren

Papierkram und Behördengänge lassen sich bei einem Wohnortwechsel leider nicht vermeiden. Damit du im Umzugsstress keine wichtigen Schritte vergisst, solltest du dich an den nachfolgenden To-do-Listen orientieren.

Vor dem Umzug:

Ein Umzug ohne spezielles Umzugsunternehmen spart Geld, muss aber gut geplant werden. Schon vor dem eigentlichen Kistenschleppen sind folgende Aufgaben zu erledigen:

  • Früh genug auf Wohnungssuche gehen um die ideale Wohnung für dich oder deine WG zu finden.
  • Die alte Wohnung kündigen und gegebenenfalls einen Nachmieter suchen, um Kündigungsfrist zu umgehen und doppelte Miete zu vermeiden.
  • Wohnungsübernahme beachten und ein Übergabeprotokoll mit Mängeln und Beweisfotos anfertigen.
  • Nachsendeservice bei der Post beauftragen, damit keine Pakete verloren gehen.
  • Früh um helfende Personen und einen Transporter kümmern. Am besten engagierst du Freunde und Freundinnen oder Familienmitglieder, die dich beim Tragen unterstützen.
  • Internet/Telefon frühzeitig anmelden und die Aktivierungsdauer beachten, um nicht ohne Anschluss dazustehen.
  • Sinnvoll Kisten packen, thematisch ordnen und beschriften, damit du schnellen Zugriff hast. Wer hat schon Lust, nach dem Einzug in die neue Wohnung alle Kartons nach einer Kaffeetasse zu durchwühlen? Auch wichtige Dokumente und Werkzeuge sollten immer griffbereit sein.

Der Umzugstag:

Damit alle Kisten sicher in der neuen Wohnung ankommen und der Umzugstag reibungslos verläuft, sollten folgende Aufgaben noch am selben Tag erledigt werden:

Verteilt die Aufgaben: Wer bildet die Kette bis zum Auto? Wer baut die Möbel ab? Und wer fährt schon zur neuen Wohnung?

• Wenn die alte Wohnung leer ist, bleibt noch Zeit für einen gründlichen Abschluss: Putzen und eventuelle Löcher in den Wänden ausbessern.

• Vereinbare mit deinem Vermieter, ob du ihm die Schlüssel direkt am Umzugstag oder am nächsten Tag übergibst – je nachdem, wie weit die Wohnungen voneinander entfernt sind.

• Organisiert eine kleine Stärkung für euch alle – Pizza oder ein selbstgemachter Eintopf kommen immer gut an.

• Falls deine Helfer noch bleiben, könnt ihr gemeinsam Möbel aufbauen und die Kisten auspacken. Wenn es zu viel wird, kannst du das auch nach und nach erledigen.

Nach dem Umzug:

Sind die Kisten abgestellt und die Schlüssel übergeben, bist du leider noch nicht ganz fertig. Bevor du dich entspannt zurücklehnen kannst, müssen diese Verpflichtungen abgehakt werden:

  • Die alte Wohnung reinigen, ein Übergabeprotokoll anfertigen und Zählerstände notieren
  • Deine Mietkaution zurückfordern, deine vorherigen Vermieter haben dafür bis zu drei Monate Zeit.
  • Den Wohnsitz innerhalb von 1–2 Wochen beim Einwohnermeldeamt ummelden. Beachte dabei, dass eine Zweitwohnsitzsteuer anfallen kann. Den Hauptwohnsitz in die Uni-Stadt zu verlegen kann daher sinnvoll sein, manche Städte zahlen dafür sogar eine Prämie.
  • Die neue Adresse mitteilen: Hochschule, Arbeitgebende, Bank, Versicherungen, BAföG-Amt und viele andere müssen über deinen Wohnortwechsel informiert werden, um spätere Komplikationen zu vermeiden.
  • Den Rundfunkbeitrag (GEZ) ummelden, falls du nicht befreit bist. Teile dem Amt außerdem mit, wenn eine andere Person in deiner Wohnung bereits für die Gebühren aufkommt.

Tipps für den Aufbau eines sozialen Netzwerks

Ein gutes Netzwerk vor Ort erleichtert die Eingewöhnung und hilft gegen aufkommendes Heimweh. Oft ist es aber schwierig in einer Stadt, in der du noch niemanden kennst, Anschluss zu finden. Diese Maßnahmen können dir helfen, neue Leute kennen zu lernen und dich schneller zu Hause zu fühlen:

1. Begrüßungsveranstaltungen besuchen: Beginnst du ein Studium, solltest du nicht nur an den Vorlesungen, sondern auch aktiv an Willkommensveranstaltungen und Freizeitangeboten teilnehmen, um schnell mit den anderen Studierenden in Kontakt zu kommen.

2. Hochschulgruppen oder Vereinen beitreten: Die Mitarbeit in verschiedenen Vereinen wie dem Studierendenradio oder Forschungsgruppen macht sich nicht nur gut im Lebenslauf, sondern vernetzt dich auch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen, die ähnliche Interessen haben.

3. Freizeitkurse belegen: Du interessierst dich für Sport , Kochen , Tanzen oder Töpfern? Viele potenzielle Bekanntschaften auch! Buch dir einen Kurs, der dich begeistert, und komme vor Ort mit neuen Leuten ins Gespräch.

4. WG-Aktivitäten: Eine Stadt lässt sich besonders gut erkunden, wenn man mit Menschen zusammen ist, die diese bereits kennen. Erkundige dich bei deinen Mitbewohnern, ob sie dir den Ort zeigen und nimm beispielsweise an gemeinsamen Koch- oder Spieleabenden teil.

5. Onlineplattformen nutzen: Besonders in beliebten Uni-Städten sind viele neue Studierenden auf der Suche nach Bekanntschaften. Probiere dabei Apps wie Bumble-Friends aus, um Menschen mit ähnlichen Interessen und Hobbys im Umkreis zu finden und kennenzulernen.

Auch wenn es dir nicht direkt auf Anhieb gelingt, Anschluss zu finden, solltest du nicht verzweifeln. Richtig anzukommen, braucht Zeit und Geduld. Vergiss nicht, dass sich viele neue Studierende in einer ähnlichen Situation befinden und ebenfalls auf der Suche nach neuen Bekanntschaften sind.

Tipp: Achte auf deine Work-Life-Balance!

Vor lauter Vorlesungen hast du keine Zeit mehr für soziale Aktivitäten? Die neuen Routinen des Uni-Alltags mit erholsamer Freizeit zu kombinieren, erscheint besonders in stressigen Prüfungsphasen unmöglich. Wie du trotz deines Lernpensums genug Zeit für Freunde, Freundinnen und Hobbys freischaufelst, erfährst du hier.

Fazit: Mit der richtigen Planung lässt sich der Umzug bewältigen

Der Umzug in eine neue Stadt ist herausfordernder Schritt, bietet aber auch zahlreiche Möglichkeiten. Die Wahl der passenden Wohnform, eine durchdachte Umzugsplanung und das frühzeitige Knüpfen sozialer Kontakte erleichtern den Start erheblich. Bringst du dich aktiv in das studentische Leben ein, findest du schneller Anschluss und kannst die Uni Zeit in vollen Zügen genießen. Auch wenn der organisatorische Aufwand zunächst überwältigend erscheint, lohnt er sich: Ein gut geplanter Neuanfang schafft nicht nur eine angenehme Wohnsituation, sondern auch eine bereichernde Studienerfahrung.

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