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Datum
23.12.2025

Online studieren – wann sich ein Fernstudium wirklich lohnt

Wer vor der Entscheidung zu einem Studium steht, fühlt sich mit so einigen Fragen konfrontiert: Will ich in diese Stadt ziehen? Kann ich mir das leisten? Will ich nicht doch lieber Geld verdienen? Besonders wenn es sich um ein Zweitstudium handelt, wägen viele Studieninteressierte die Vor- und Nachteile ab. Die Möglichkeit eines Fernstudiums wird dabei oft nicht in Betracht gezogen, doch dieses Studienmodell bringt einige Vorteile mit sich. Was dich neben gesparten Mietkosten und flexiblen Studienzeiten noch in einem Fernstudium erwartet, erfährst du in diesem Artikel.

Fernstudium / MLP Financify / Student arbeitet am Laptop und lernt für sein Online-Studium im Home-Office.
(GettyImages / Fiordaliso)

Das Wichtigste in Kürze

  • Flexibilität: Ein Fernstudium ermöglicht es dir, neben dem Beruf oder der Familie zu studieren – zeitlich und örtlich ungebunden.
  • Selbstorganisation gefordert: Ohne feste Vorlesungszeiten und direkten Kontakt zu Kommilitonen benötigst du ein hohes Maß an Eigenmotivation und Disziplin.
  • Kosten: Die Studiengebühren bei Fernhochschulen liegen oft höher als an staatlichen Präsenzunis, dafür sparst du Miet- und Lebenshaltungskosten.
  • Gleichwertiger Abschluss: Ein Fernstudium ist genauso anerkannt wie ein Präsenzstudium – vorausgesetzt, die Hochschule ist akkreditiert.
  • Ideal für: Berufstätige, Eltern, Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder alle, die ein Zweitstudium absolvieren möchten.

Was ist ein Fernstudium?

Ein Fernstudium ist ein Studienmodell, das dir maximale Flexibilität bietet: Du lernst weitgehend eigenständig, unabhängig von festen Vorlesungszeiten und dem Standort einer Hochschule. Die meisten Fernhochschulen arbeiten mit einem Online-Campus – einer digitalen Plattform, über die du Zugang zu Studienmaterialien, Webinaren und Live-Vorlesungen erhältst.

Der Großteil deines Studiums findet online statt. Manche Fernstudiengänge setzen jedoch auf Präsenzphasen – also einzelne Tage mit Anwesenheitspflicht, an denen Inhalte vertieft oder Prüfungen abgelegt werden. Diese Termine sind in der Regel planbar und finden an Wochenenden oder in Blockveranstaltungen statt.

Anders als bei Präsenzstudiengängen bist du bei der Anmeldung nicht an Sommer- oder Wintersemester gebunden – viele Fernunis ermöglichen dir den Einstieg jederzeit. Nach der Einschreibung erhältst du die Lernmaterialien meist digital und kannst dir dein Lernpensum selbst einteilen. Dein Wissensstand wird regelmäßig durch Einsendeaufgaben, Klausuren oder Online-Prüfungen überprüft. Wie schnell du die vorgegebenen Credit Points (CP) deines Studiengangs erreichst, hängt allein von dir ab.

Gut zu wissen: Viele Fernstudiengänge sind staatlich durch die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zugelassen – ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Wahl der Hochschule.

Fernstudium vs. Präsenzstudium – der direkte Vergleich

Fernstudium oder Präsenzstudium? Die Entscheidung hängt stark von deiner persönlichen Lebenssituation ab. Arbeitest du Vollzeit? Hast du familiäre Verpflichtungen? Oder möchtest du das klassische Studi-Leben mit Campus, Lerngruppen und WG-Partys erleben?

Hier siehst du die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:

Fernstudium Präsenzstudium
Ort Ortsunabhängig, überall möglich Fester Campus vor Ort, gelegentlich auch Online-Vorlesungen
Zeitmanagement Flexible Zeiteinteilung, gut mit Beruf und Familie vereinbar Fester Stundenplan, Pflichtseminare, schwer mit Vollzeitjob kombinierbar
Soziale Kontakte Meist nur virtuell, wenig persönlicher Austausch Direkter Kontakt zu Kommilitonen und Dozierenden
Lernmethode Hohes Maß an Selbstdisziplin erforderlich; Selbststudium Präsenzveranstaltungen, Gruppenarbeiten, Seminare
Kosten Niedrige Lebenshaltungskosten, höhere Studiengebühren Oft hohe Lebenshaltungskosten durch Miete in Studienstädten
Abschluss Gleichwertig (bei akkreditierter Hochschule) Gleichwertig

Keine Präsenz an der Uni, digitale Vorlesungen und Seminare, dazu ein Job, den du weiterhin hauptberuflich ausübst – das sind die wesentlichen Merkmale eines Fernstudiums. Der größte Unterschied: Du studierst weitgehend allein.

Das bedeutet auch: Kneipenabende, spontane Lerngruppen und tägliche Begegnungen auf dem Campus fallen weg. Es kann daher schwieriger sein, im Fernstudium neue Leute kennenzulernen. Auch der Kontakt zu Dozierenden ist lockerer und meist auf digitale Kanäle beschränkt.

Wenn dir das nichts ausmacht und du die Finanzierung sicherstellen kannst, ist ein Fernstudium eine echte Option – besonders, wenn du beruflich weiterkommen oder dich neu orientieren möchtest.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Ein Fernstudium bringt viele Chancen mit sich – aber auch Herausforderungen, die du nicht unterschätzen solltest. Hier findest du die wichtigsten Vorteile und Nachteile auf einen Blick.

Vorteile eines Fernstudiums

  • Maximale Flexibilität: Du entscheidest selbst, wann und wo du lernst – ideal für Berufstätige, Eltern oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
  • Vereinbarkeit mit dem Beruf : Ein Fernstudium neben dem Job ermöglicht dir, Geld zu verdienen und gleichzeitig einen akademischen Abschluss zu erlangen.
  • Keine Umzugskosten: Du sparst dir teure Mieten in Universitätsstädten und kannst in deinem gewohnten Umfeld bleiben.
  • Individuelles Lerntempo: Du kannst schneller oder langsamer studieren – je nachdem, wie es deine Lebensumstände erlauben.
  • Digitale Kompetenzen: Durch die Arbeit mit E-Learning-Plattformen, Online-Campus und digitalen Tools entwickelst du wichtige Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt.
  • Gleichwertiger Abschluss: Ein Fernstudium wird genauso anerkannt wie ein Präsenzstudium, sofern die Hochschule akkreditiert ist.

Nachteile eines Fernstudiums

  • Hohe Eigenmotivation erforderlich: Ohne feste Strukturen und direkten Austausch musst du dich selbst immer wieder motivieren – das fällt nicht jedem leicht.
  • Wenig soziale Kontakte: Der persönliche Austausch mit Kommilitonen und Dozierenden fehlt weitgehend, was sich isolierend anfühlen kann.
  • Doppelbelastung: Wer neben dem Vollzeitjob studiert, muss mit einer hohen zeitlichen Belastung rechnen – Freizeit wird zum Luxusgut.
  • Höhere Studiengebühren: Die monatlichen Kosten bei Fernhochschulen liegen oft deutlich über denen staatlicher Präsenzunis (teilweise mehrere hundert Euro im Monat).
  • Selbstorganisation gefordert: Du bist für dein Zeitmanagement, deine Lernplanung und deinen Erfolg selbst verantwortlich – das kann Druck erzeugen.
  • Fehlende Campus-Atmosphäre: Das klassische Studi-Leben mit spontanen Treffen, WG-Partys und Campus-Flair gibt es im Fernstudium nicht.

Gut zu wissen: Viele Fernhochschulen bieten Online-Lerngruppen, Foren oder regionale Präsenztreffen an, um den Austausch zu fördern. Nutze diese Angebote aktiv, um dich mit anderen Studierenden zu vernetzen.

Du stehst vor der Entscheidung und bist dir noch unsicher? Die MLP Beraterinnen und Berater unterstützen dich nicht nur bei finanziellen Fragen rund um dein Studium, sondern helfen dir auch dabei, langfristig Vermögen aufzubauen – egal, ob im Studium oder danach.

Fernstudium neben dem Beruf – geht das?

Ja – aber unterschätze den Aufwand nicht. Ein Fernstudium neben dem Beruf ermöglicht dir zwar maximale Flexibilität, erfordert aber auch ein hohes Maß an Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und Zeitmanagement.

Du wirst nach Feierabend, am Wochenende oder in den Pausen lernen müssen. Das bedeutet: Weniger Freizeit, weniger Hobbys, weniger Spontanität. Wenn du jedoch einen klaren Plan verfolgst – etwa einen Karrieresprung, eine Gehaltserhöhung oder eine berufliche Neuorientierung –, kann sich die Doppelbelastung lohnen.

Wichtig: Plane realistisch. Setze dir Meilensteine und nimm dir bewusst Pausen. Viele Fernhochschulen bieten Teilzeitmodelle an, die speziell auf Berufstätige zugeschnitten sind.

Das solltest du mit deinem Arbeitgeber besprechen

Rechtlich bist du nicht verpflichtet, deinem Arbeitgeber mitzuteilen, dass du ein Fernstudium beginnst. Dennoch kann es viele Vorteile haben, offen darüber zu sprechen:

  • Freistellung für Prüfungen oder Präsenzphasen: Manche Arbeitgeber unterstützen dich mit bezahltem oder unbezahltem Urlaub.
  • Kostenübernahme: Wenn das Studium als Weiterbildung gilt und dem Unternehmen nutzt, können Teile der Studiengebühren übernommen werden.
  • Flexible Arbeitszeiten: Eventuell lässt sich dein Arbeitszeitmodell anpassen, um dir mehr Lernzeit zu ermöglichen.

Tipp: Bereite das Gespräch gut vor und zeige auf, wie dein Studium auch dem Unternehmen zugutekommt – etwa durch neue Kompetenzen oder fachliche Expertise.

Was kostet ein Fernstudium?

Die Kosten für ein Fernstudium variieren stark – je nach Hochschule, Studiengang und Studiendauer. Hier eine Orientierung:

  • Studiengebühren: Zwischen 150 € und 500 € pro Monat (teilweise auch höher bei privaten Anbietern)
  • Einschreibegebühren: Einmalig ca. 50 € bis 300 €
  • Prüfungsgebühren: Je nach Hochschule teilweise separat zu zahlen
  • Zusatzkosten: Lehrmaterialien, Fachliteratur, eventuell Reisekosten für Präsenzphasen
  • Beispielrechnung:
    Bei einem Bachelor-Fernstudium über 6 Semester (3 Jahre) mit monatlich 300 € Studiengebühren kommst du auf:
    300 € × 36 Monate = 10.800 €
  • Zum Vergleich: An staatlichen Präsenzunis zahlst du meist nur den Semesterbeitrag (ca. 150–350 € pro Halbjahr), dafür fallen aber oft hohe Miet- und Lebenshaltungskosten an – besonders in beliebten Universitätsstädten.

Gut zu wissen: Informiere dich über Fördermöglichkeiten wie BAföG (ja, auch für Fernstudiengänge möglich!), Stipendien oder steuerliche Absetzbarkeit. Auch dein Arbeitgeber könnte dich finanziell unterstützen, wenn das Studium als Weiterbildung gilt.

Für wen eignet sich ein Fernstudium?

Ein Fernstudium ist nicht für jeden die richtige Wahl – aber für bestimmte Lebenssituationen geradezu ideal. Es eignet sich besonders gut für:

  • Berufstätige, die neben dem Job einen akademischen Abschluss anstreben
  • Eltern, die Familie und Studium unter einen Hut bringen möchten
  • Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die nicht täglich zur Uni pendeln können
  • Personen, die ein Zweitstudium absolvieren und bereits im Berufsleben stehen
  • Selbstständige, die ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten können
  • Alle, die örtlich gebunden sind – etwa durch Pflege von Angehörigen

Weniger geeignet ist ein Fernstudium für:

  • Junge Menschen direkt nach dem Abi, die das klassische Studi-Leben mit Campus, Parties und neuen Freundschaften erleben möchten
  • Personen, die viel externe Struktur und Motivation brauchen – ohne feste Vorlesungszeiten kann es schwer fallen, dranzubleiben
  • Alle, die den direkten Austausch mit Kommilitonen und Dozierenden schätzen

Tipp: Überlege dir ehrlich, welcher Lerntyp du bist. Brauchst du feste Strukturen und soziale Kontakte? Oder arbeitest du lieber eigenständig und selbstbestimmt?

Checkliste – passt das Fernstudium wirklich zu mir?

Bei vielen Dingen im Leben sind praktische Entscheidungshilfen nützlich. Warum also nicht auch eine kleine Checkliste anlegen und durchgehen bei der Frage nach einem Fernstudium?

☐ Ich kann strukturiert und selbständig arbeiten.

☐ Ich kann mich selbst gut motivieren.

☐ Ich bin definitiv in der Lage, mir zum Lernen feste Zeiten einzuplanen und mich daran zu halten.

☐ Ich komme finanziell über die Runden und kann mir die zusätzlichen, oft ziemlich hohen Studiengebühren leisten.

☐ Ich werde aktiv sein bei der Suche nach digitalen und analogen Netzwerken zum Lernen.

Sofern du hier höchstens zwei Häkchen setzen kannst, ist ein Fernstudium für dich eher nicht passend. Mindestens drei Häkchen bedeuten, dass diese Art Studium für dich interessant sein könnte.

Im Lernalltag mental gesund bleiben
Wenn der Alltag eingesetzt hat und du nach dem Feierabend im Job noch büffeln musst, kann das auf Dauer durchaus kräftezehrend sein. Mehr noch: Die Lernphasen wirken schnell isolierend. Deswegen ist es besonders wichtig, die psychische Gesundheit im Studium im Blick zu behalten und gegebenenfalls Beratungsangebote der Hochschule in Anspruch zu nehmen. Zur Prävention hilft es, wenn du dich rechtzeitig um Vernetzung mit anderen Fernstudierenden bemühst und diese online oder sogar real triffst. Auch digitale Lerngruppen helfen meist.

Die richtige Ausstattung für dein Online-Studium

Um im Online-Studium erfolgreich zu sein, benötigst du neben Ausdauer und Disziplin auch die richtige technische Ausstattung. Denn wenig ist ärgerlicher, als von der Technik im Stich gelassen zu werden.

Das brauchst du wirklich:

  • Leistungsfähiger Laptop (mit Mikrofon und Kamera) und eine stabile Internetverbindung
  • Software: Zugang zu Lernplattformen, Foren, eventuell speziellen Programmen (je nach Studiengang)
  • Kalender- und Organisations-Tools: Outlook, Google Calendar, Notion oder ähnliche Programme helfen dir, den Überblick zu behalten
  • KI-Assistenten: Für Recherche, Quellensuche oder Überprüfung der Zitierregeln – aber nicht als Text-Generator (das bleibt deine Aufgabe!)
  • Ruhiger Arbeitsplatz: Ein fester Schreibtisch mit guter Beleuchtung hilft dir, konzentriert zu lernen

Tipp: Spare nicht am falschen Ende. Ein guter Laptop und eine schnelle Internetverbindung sind Investitionen, die sich über die gesamte Studiendauer auszahlen.

Fazit: Wann lohnt sich ein Fernstudium?

Ein Fernstudium bringt viele Vorteile – vor allem, wenn du berufstätig bist, familiäre Verpflichtungen hast oder örtlich gebunden bist. Es ermöglicht dir, flexibel und selbstbestimmt zu studieren und dabei trotzdem Geld zu verdienen.

Wichtig ist:

  • Du bringst ein hohes Maß an Selbstorganisation und Eigenmotivation mit.
  • Du kannst dir die Studiengebühren leisten oder hast Fördermöglichkeiten geprüft.
  • Du bist dir bewusst, dass soziale Kontakte weitgehend digital stattfinden – und bist bereit, aktiv nach Vernetzung zu suchen.

Wenn du dich ohne den direkten Austausch mit Kommilitonen isoliert fühlst, kannst du virtuelle Freundschaften aufbauen oder dich auf dein bestehendes soziales Umfeld stützen. Nimm in jedem Fall die Unterstützungsangebote deiner Hochschule in Anspruch, um deine mentale Gesundheit zu schützen.

Du möchtest finanziell gut durchs Studium kommen und langfristig Vermögen aufbauen? Die MLP Beraterinnen und Berater unterstützen dich dabei – von der Studienfinanzierung bis zur Altersvorsorge.

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