10 Tipps zur Gehaltsverhandlung nach dem Studium
Neben den wichtigsten Grundlagen zur Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung gibt es ein paar weitere Punkte, auf die wir nachfolgend eingehen möchten.
Neben den wichtigsten Grundlagen zur Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung gibt es ein paar weitere Punkte, auf die wir nachfolgend eingehen möchten.
Abgesehen von der Summe, die man braucht, um Fixkosten und etwas finanziellen Spielraum zu decken, gibt es weitere Faktoren, die sich auf deine Gehaltsvorstellungen auswirken können. Hierzu zählen besonders:
Sobald man im Bewerbungsgespräch ein Gehaltsangebot erhält, besteht grundsätzlich Spielraum zum Verhandeln. Diesen reizt man während einer Gehaltsverhandlung am einfachsten aus, indem man die genannte Summe wiederholt und dabei entweder abwartend, neutral oder sogar leicht schockiert wirkt. Das kommt immer ganz darauf an, wie das restliche Gespräch bislang verlaufen ist.
Mit einem einfachen psychologischen Trick lässt sich der Verhandlungsspielraum während der Gehaltsverhandlung maßgeblich schmälern. Wer eine bestimmte Summe erreichen möchte, macht eine möglichst verrückte Zahl daraus: So wird aus einem Jahresgehalt von 50.000 Euro schließlich die Summe 51.284 Euro. Wer eine solche Summe auf den Euro genau angibt, signalisiert dem Verhandlungspartner damit, dass er genau weiß, wie viel er wert ist und tritt so souverän in einer Gehaltsverhandlung auf.
Allerdings muss man bei dieser Taktik darauf achten, in welcher Branche bzw. in welchem Job man den Berufseinstieg nach dem Studium plant. Im Öffentlichen Dienst fällt eine Gehaltsverhandlung bspw. grundsätzlich schwieriger aus und der oben genannte Trick funktioniert nicht, da die Gehälter in Tarifverträgen geregelt werden, das schränkt die individuellen Gehaltsverhandlung etwas ein.
Um die Mimikry-Technik (auch Spiegeltrick genannt) bei der Gehaltsverhandlung anzuwenden zu können, bedarf es viel Vorbereitungszeit und vielen Übungseinheiten. Korrekt eingesetzt wird sie jedoch zu einem mächtigen Werkzeug im Gespräch.
Hierbei geht es darum, sich auf subtile Art und Weise dem Gegenüber, bspw. während einer Gehaltsverhandlung, in Sprechtempo, Körperhaltung und Mimik anzupassen. Aus psychologischer Sicht vermittelt dies Sympathie, denn jemandem, mit dem wir uns gut verstehen, beginnen wir in unserem Verhalten zu Ähneln.
An dieser Stelle können wir nur noch einmal betonen, dass dieser Trick sehr schwierig ist und sich nur für Absolventen empfiehlt, die eine überaus große Menschenkenntnis mit sich bringen.
Schweigemomente kommen während einer Gehaltsverhandlung vor, insbesondere dann, wenn um eine hohe Summe Geld verhandelt wird. Nicht immer ist der Personalchef mit dem Gehalt einverstanden, was gleichzeitig aber nicht bedeutet, dass er es kompromisslos ausschlagen wird. Es ist daher ratsam, das Schweigen des Gegenübers auch während einer Gehaltsverhandlung auszuhalten und keinesfalls nachzugeben oder sich unnötig rechtfertigen. Denn so würde man nur Unsicherheit signalisieren. Bei der Gehaltsverhandlung ist das oberste Gebot die Selbstsicherheit. Nur, wer sich seines eigenen Werts bewusst ist, wird ihn auch durchsetzen können.
Am Ende der Gehaltsverhandlung steht die Aussicht auf Veränderung. Insbesondere wenn man einen Kompromiss eingeht, sollte man sich erkundigen, in welchen Abständen das Gehalt nach oben hin angepasst werden und eine erneute Gehaltsverhandlung stattfinden kann. So kommuniziert man auch unmissverständlich, dass man nicht davon ablassen wird, sein Wunschgehalt früher oder später durchzuboxen.
Wichtig: Mündliche Absprachen während einer Gehaltsverhandlung allein sind wertlos, wenn sie am Ende nicht eingehalten werden. Daher sollten solche Informationen stets schriftlich festgelegt werden.
Ganz konkret kann dieser Tipp bei deiner Gehaltsverhandlung so umgesetzt werden, dass man sich zum Berufseinstieg zunächst auf ein geringfügig geringeres Gehalt einigt, aber direkt in den Vertrag verankert wird, dass das Gehalt um eine vorab festgelegte Summe nach erfolgreichem Bestehen einer festen Zeitspanne (wie zum Beispiel der Probezeit) erhöht wird.
In einer Gehaltsverhandlung lohnt es sich, zuerst die Argumente darzulegen, bevor die hohe Summe genannt wird. Konkrete Zahlen folgen damit erst, wenn der Gesprächspartner bereits davon überzeugt ist, welch kompetenten Mitarbeiter er hier vor sich hat. Auch das ist ein Zeichen der Selbstsicherheit, denn man ist sich der eigenen Qualitäten ganz klar bewusst und möchte die entsprechend abgegolten wissen.
Besonders hilfreich ist es an dieser Stelle, über die Unternehmensphilosophie Bescheid zu wissen, um das direkt in die Argumentation in der Gehaltsverhandlung einfließen zu lassen. Ist es zum Beispiel Teil der Unternehmensphilosophie, sich stetig weiterzuentwickeln, wird der Drang zur Verbesserung und Weiterentwicklung als Argument genannt und kann somit positiv während einer Gehaltsverhandlung ins Gewicht fallen.
Selbstredend ist es nicht ratsam bei deiner Gehaltsverhandlung das genannte Einstiegsgehalt einfach mal zu verdoppeln. Das wird eher den negativen Effekt haben und dem Gespräch das Gefühl geben, dass man größenwahnsinnig ist. Genauso ist auch das umgekehrte Extrem, indem man sich deutlich unter Wert verkauft, nicht förderlich für das Bewerbungsgespräch und die damit einhergehende Gehaltsverhandlung. Beides wirkt unpassend und ungeeignet für die jeweilige Position.
Als realistisches Ziel gelten zwischen drei bis zehn Prozent, je nach den unter Punkt eins genannten Faktoren. Bei einem Jobwechsel innerhalb derselben Branche sind aufgrund der bisherigen Erfahrung sogar bis zu 20 Prozent mehr Gehalt drin.
In der Regel wird ein Grundgehalt im Jobinserat ausgeschrieben. Findet sich hier keine Summe, erkundigt man sich einfach nachdem branchenüblichen Jahresgehalt und rechnet anhand dessen den jeweiligen Betrag aus. Wichtig für deine Gehaltsverhandlung: Verhandelt wird in der Regel das Jahresgehalt!
Bewerbungsgespräche und damit auch Gehaltsverhandlungen laufen immer nach einem gewissen Schema ab. Man kann solche Gespräche daher auch mit Freunden oder alleine vor dem Spiegel üben, um nicht völlig unvorbereitet ins kalte Wasser zu springen.
Ganz besonders bei zurechtgelegten Argumenten kommt eine vorherige Übung zugute für ein sicheres Auftreten bei deiner Gehaltsverhandlung. Hier kann man schließlich darüber nachdenken, welche Gegenargumente im schlimmsten Fall von der Gegenseite kommen könnten, um auch hierauf eine gelungene Antwort parat zu haben.
Am Ende einer Gehaltsverhandlung geht es nicht darum, partout die gewünschte Zahl durchzuboxen, sondern eine Win-Win-Situation für beide Seiten zu erreichen. Man sollte daher nie das Gesamtbild aus den Augen lassen. Welche Vorteile bietet das Unternehmen sonst noch?
Das kann von einer jährlichen Bonuszahlung bis hin zur Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten oder ein Firmenhandy bzw. Firmenauto zu nutzen, alles sein. Man sollte sich in einer Gehaltsverhandlung keinesfalls scheuen, nach solchen Benefits zu fragen , denn das signalisiert wiederum, dass man ehrliches Interesse hat, Teil des Unternehmens zu werden.
Auch die späteren Aufstiegsmöglichkeiten sind an diesem Punkt relevant!