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Datum
09.03.2016

Gehaltsbestandteile – welche Möglichkeiten gibt es?

Was nur die wenigsten wissen: zum Festgehalt gehört viel mehr als nur der Brutto und Netto Betrag in Euro und diverse Bestandteile des Gehalts lassen sich losgelöst davon verhandeln. Wir erklären, welche Gehaltsbestandteile es noch geben kann, warum es so wichtig ist, darüber informiert zu sein und geben konkrete Beispiele zu verschiedenen Gehaltsbestandteilen.

Variable Gehaltsbestandteile liegen im Trend - aber was genau bedeutet der Begriff?

Von Gehaltsbestandteilen oder auch einem variablen Gehalt wird gesprochen, wenn es sich um Leistungen des Arbeitgebers handelt, die nicht zum reinen Festgehalt in Euro gehören. Ein Gehaltsbestandteil kann durch materielle, nichtmaterielle oder finanzielle Art und Weise gestaltet werden, muss also nicht immer in Euros ausgezahlt werden. Sie können den Job aber oft auch attraktiver machen. Außerdem können Gehaltsbestandteile an gewisse Bedingungen, wie zum Beispiel das Erreichen vorher gemeinsam festgelegter Ziele, geknüpft werden. Und somit auch zum Karriere Booster werden.

Welche Möglichkeiten der Gehaltsbestandteile gibt es?

Im Folgenden stellen wir euch verschiedene variable Gehaltsbestandteile vor, die das Jahresgehalt deutlich aufbessern können. Denn dem Arbeitgeber stehen bei der Gestaltung des Gehalts verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Bonuszahlungen

Ein Bonus wird in der Regel vom Arbeitgeber an alle Angestellten in einem Unternehmen unabhängig von der persönlichen Leistung des Arbeitnehmers, ausgezahlt. Zum Beispiel wenn das Unternehmen einen hohen Überschuss erwirtschaftet hat. Ein Bonus gibt einem Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur die Firmeneigener, sondern auch die Arbeitnehmer des Betriebes an den Gewinnen der Firma teilhaben zu lassen. Die Ausschüttung eines Bonus kann entweder als pauschale Summe in Euro erfolgen oder sich prozentual an deinem Grundeinkommen orientieren. Ein Bonus kann dementsprechend nicht verhandelt werden, da er von den Umsätzen die das Unternehmen erwirtschaftet abhängig ist, aber bei der Verhandlung des Gehalts kann durchaus angesprochen werden, ob der Arbeitgeber in der Regel einen Bonus auszahlt oder ob das im Allgemeinen nicht der Fall ist. Die Höhe der Bonuszahlungen kann im Normalfall nicht fest verhandelt werden.

Prämienzahlungen

Eine Prämie wird immer dann ausgezahlt, wenn ein vorher vereinbartes Ziel von Arbeitnehmer und Arbeitgeber erreicht wurde. Es kann zum Beispiel verhandelt werden, dass ein bestimmtes Wachstum erreicht wurde, Neu-Kunden geworben wurden oder auch eine bestimmte Anzahl verkaufter Produkte und Dienstleistungen erlangt wurden. Die Verhandlung von Prämien zusätzlich zum Gehalt kann einerseits zu viel Druck führen, auf der anderen Seite kann sie aber auch beflügeln und motivieren und das Gehalt mit dieser Art des Gehaltbestandteils in erheblichem Maße erhöht werden. So kann die Prämie auch zum Karriere Push werden. Kein anderes Gehaltsbestandteil ist so variabel und kann so vielfältig ausgearbeitet, sowie vorher ganz konkret besprochen werden, wie die Zahlung von Prämien. Auch der Zeitraum der Auszahlung der Prämie ist verhandelbar- monatlich oder jährlich. Hier stehen alle Möglichkeiten offen und können an den jeweiligen Job angepasst werden.

Zusatzleistungen

Ein weiteres bei Arbeitnehmern beliebtes Gehaltsbestandteil sind die sogenannten Zusatzleistungen. Zusatzleistungen können zum Beispiel Urlaubs- und/ oder Weihnachtsgeld sein. Mit solch einer Zusatzleistung kann das Jahresgehalt noch einmal spürbar steigen, wenn etwa am Ende des Jahres ein volles 13. Gehalt gezahlt wird. Ebenso als Zusatzleistung kann ein Firmenwagen vereinbart werden, der dann auch privat genutzt werden kann und für den zusätzlich noch eine Tankkarte dazu verhandelt werden kann. Hier gibt es verschiedene Modelle. Zu beachten gilt es bei einem Firmenwagen, dass dieser zu versteuern ist. Des Weiteren können Mitarbeiter vereinbaren, sich Überstunden direkt ab der ersten Überstunde auszahlen zu lassen und diese nicht zeitlich ausgleichen zu müssen.

Kostenübernahme

Noch eine Möglichkeit der variablen Gehaltsbestandteile kann die Kostenübernahme bestimmter Leistungen sein. Familienfreundliche Arbeitgeber übernehmen zum Beispiel einen Teil der Kosten für Kindertagesstätte und Kindergarten ihrer Arbeitnehmer. So können Arbeitnehmer, die bereits Kinder haben, Kosten im privaten Bereich reduzieren und werden so finanziell entlastet. Für Angestellte die hauptsächlich im Home Office aktiv sind, können beispielsweise auch die Rechnungen für den Internetanschluss oder die Telefonkosten übernommen werden. So lassen sich auch einige Euros sparen. Am besten erkundigen sich Arbeitnehmer direkt bei der Gehaltsverhandlung über die Übernahme dieser Kosten.

Mitarbeiterrabatte

Als Arbeitnehmer gibt es in manchen Unternehmen auch die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen des Arbeitgebers zu besonders günstigen Konditionen oder in manchen Fällen sogar kostenlos zu bekommen. Diese Art der Rabatte sind bis zu einer Grenze von 1.080 Euro pro Jahr steuerfrei. Wenn der Arbeitgeber 50 Prozent Rabatt auf die hauseigenen Produkte gibt, können Arbeitnehmer jährlich vergünstigte Waren im Wert von knapp über 2.000 Euro zum halben Preis bekommen.

Gesundheitsförderung

Bis zu 500 Euro können Arbeitgeber steuerfrei in die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter investieren. Das Geld kann beispielsweise für Kurse und Mitgliedschaften in Fitnessstudios genutzt werden. Hier gilt es vorher abzuklären, ob die Kurse den Richtlinien der Krankenkasse entsprechen. Häufig leiden Arbeitnehmer, die hauptsächlich im Sitzen arbeiten, an Rückenschmerzen. Der Bonus zur Gesundheitsförderung kann dann zum Beispiel auch für eine Rückenschule genutzt werden.

Betriebliche Altersvorsorge - BAV

Altersvorsorge ist ein Thema, das immer wichtiger wird und jeder Arbeitnehmer sollte sich Gedanken darüber machen, wie er im Alter finanziell aufgestellt sein möchte, um immer noch gut leben zu können und das keine Altersarmut droht. Auch hier kann der Arbeitgeber helfen, wenn er eine betriebliche Altersvorsorge, kurz BAV , als Gehaltsbestandteil anbietet. Das bezuschusste Geld wird hier nicht auf das Gehalt des Arbeitnehmers aufgeschlagen, sondern in die Altersvorsorge des Mitarbeiters investiert. Später wird es mit zur Rente ausgezahlt. Mitarbeiter können also nicht gleich über dieses Geld verfügen, sie bekommen aber später einen Aufschlag zur Rente.

Sachbezüge

Eine weitere Möglichkeit der variablen Gehaltsbestandteile sind sogenannte Sachbezüge. Diese sind zum Beispiel Laptops oder andere technische Geräte, die Mitarbeitern gestellt werden und die ihnen dann auch zur privaten Nutzung überlassen werden. Innerhalb bestimmter Grenzen kann ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern sogar steuerfrei Sachgeschenke und andere Aufmerksamkeiten zukommen lassen. Dies sollte aber vorher genau abgesprochen und eventuell auch vertraglich festgehalten werden.

Gutscheine

Ein weiteres Gehaltsbestandteil, das noch relativ neu ist, sind sogenannte Gutscheinkarten. Diese können monatlich mit bis zu 44 Euro vom Arbeitgeber aufgeladen werden. Die Gutscheinkarten können Arbeitnehmer direkt verwenden und in den teilnehmenden Geschäften wie zum Beispiel große Handels-, Elektronik- und Restaurantketten, etc., einlösen.

Nice to know...

In vielen Unternehmen wird heute nicht nur deutsch, sondern auch oder manchmal aufgrund der Internationalität der Arbeitnehmer sogar ausschließlich, englisch gesprochen. Dementsprechend könnte bereits das Vorstellungsgespräch komplett oder in Teilen in englischer Sprache geführt werden. Selbstverständlich sollte auch hier nach eventuellen Gehaltsbestandteilen gefragt werden. In der englischen Sprache fragen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nach „a fixed and a variable component of the monthly salary".

Fazit

Gehaltsbestandteile sind definitiv eine gute Option, um das reine Bruttojahresgehalt im Job aufzubessern. Gehaltsbestandteile können ein wertvoller Zusatz zum reinen Lohn sein und sollten in jeder Gehaltsverhandlung angesprochen werden.

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