Hast du dein Studium erfolgreich absolviert, fleißig Bewerbungen geschrieben und wurdest zu einem Assessment-Center eingeladen? Glückwunsch, du bist deinem Traumjob ein Stück nähergekommen! Für die optimale Vorbereitung auf das Assessment-Center nach deinem Studium erläutern wir dir in diesem Artikel den Ablauf des Bewerbungsverfahrens. Außerdem haben wir die typischen Aufgaben zusammengestellt, die nach deinem Studium auf dich zukommen können, um deinen Wunschjob zu finden.
Das Assessment Center (AC) ist ein Teil des Bewerbungsprozesses im Recruiting, den viele Unternehmen als Auswahlverfahren von Bewerbenden nutzen. Die Teilnehmenden müssen dabei spezielle Aufgaben mit Bezug zum Job erfüllen, die als Einzel- und Gruppenübungen erfolgen können.
Ziel des Assessment-Centers ist es, anhand der zeitlich begrenzten Übungen die Stärken und Schwächen von Bewerbenden besser einzuschätzen. Weiterhin haben Unternehmen die Möglichkeit, gleichstarke Teilnehmende direkt miteinander zu vergleichen, um so eine geeignete Person für den Job zu finden.
Nicht jede Position im Unternehmen muss über das spezielle Bewerbungsverfahren besetzt werden. Bei der Suche von Führungspersonal und Abteilungsleitern oder Fachexperten kann ein AC sinnvoll sein. Vor allem bei Positionen, die finanziellen Einfluss auf das Unternehmen haben, sollte eine gewissenhafte Auswahl erfolgen.
Gut zu wissen: Die Dauer eines Assessment-Centers liegt üblicherweise bei ein bis zwei Tagen. Meist werden zwischen 5 und 15 Teilnehmende zu dem Bewerbungsprozess eingeladen, in der Regel handelt es sich um Studienabsolventen und Führungskräfte. Neben erfahrenen Personalern können Unternehmen auch Psychologinnen und Psychologen am AC teilnehmen lassen, um die Eignung für den Job besser bewerten zu können.
Zugegeben: Im ersten Moment klingt ein AC nach Stress. Dabei liegen die Vorteile eines Assessment-Centers sowohl auf Unternehmens- als auch Bewerberseite:
Wenngleich dich einige Übungen ins Schwitzen bringen, profitierst du vom Feedback des Unternehmens. Mit der Beurteilung deiner Stärken und Schwächen durch die erfahrenen Personaler fällt es dir künftig leichter, dich selbst einzuschätzen. Weiterhin hast du die Möglichkeit, dir nach dem Studium ein besseres Bild von deinem potenziellen Arbeitgeber zu machen. Der größte Vorteil für Unternehmen ist die Einschätzung der Fähigkeiten der teilnehmenden Personen in unterschiedlichen (Stress-)Situationen. Durch die verschiedenen Aufgaben im AC können Personaler einen Bewerbenden besser kennenlernen als in einem klassischen Vorstellungsgespräch für den Job.
Die Aufgaben im Assessment-Center, in denen die Hard und Soft Skills der Bewerbenden getestet werden, können sich auch als Nachteil herausstellen. Erfüllst du die erforderlichen fachlichen und persönlichen Fähigkeiten nicht oder erzielen andere Teilnehmende bessere Testergebnisse als du, gehörst du vielleicht nicht weiter zur engeren Auswahl für den Job.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Vorstellungsgespräch ist ein Assessment-Center ein hoher Aufwand für Unternehmen: Aufgaben für die Bewerbenden müssen vorbereitet, zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen wie Räumlichkeiten, Materialien sowie Personaler und Psychologen müssen vorhanden sein.
Es kann sein, dass dein potenzieller Arbeitgeber dich zuerst in einem persönlichen Gespräch kennenlernen will. Manchmal erfolgt ein zweites, das strukturierte, Interview, bei dem allen Bewerbenden die gleichen Fragen gestellt werden. Oder: Du bekommst sofort die Einladung zum AC. Und dann? Das Assessment-Center besteht aus mehreren Übungen in Form von Einzel- und Gruppenaufgaben. Typische Aufgaben in einem Assessment-Center sind beispielsweise:
Die Selbstpräsentation ermöglicht dem Unternehmen, die Bewerbenden besser kennenzulernen. Informationen zu deiner Person, deinen Fähigkeiten, Kenntnissen und Qualifikationen und deinem bisherigen Werdegang (Schule, Studium, Praktika ) sind Pflicht. Unser Tipp: Achte darauf, dass du deine Stärken und Motivation für den Job hervorhebst.
Durch das Einzelinterview können Unternehmen deine Stärken und Schwächen besser einschätzen. Üblicherweise ähneln die Fragen denen des klassischen Vorstellungsgespräches und beziehen sich auf deine Persönlichkeit, Fähigkeiten und Qualifikationen, die du im Studium entwickelt hast. Unser Tipp: Mit selbstbewusstem Auftreten und Wissen zum Unternehmen kannst du punkten.
Bei der Präsentationsübung bekommst du ein Thema zugewiesen, zu dem du in kürzester Zeit einen Vortrag erstellen sollst. Ziel der AC-Aufgabe ist es, die während deines Studiums entwickelte Auffassungsgabe zu tagesaktuellen Ereignissen sowie deine Stressresistenz und Fähigkeit, Themen aufzubereiten, zu testen. Unser Tipp: Beobachte die News aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Die bekannteste Aufgabe im AC ist die Postkorbübung, die deine im Studium erworbenen Fähigkeiten der Organisation in Stresssituationen auf die Probe stellt. Unter Zeitdruck musst du E-Mails, Briefe und Anrufe nach Priorität abarbeiten, kalendarisch festhalten und eventuell delegieren. Unser Tipp: Bleib ruhig, behalte den Überblick und arbeite nach Dringlichkeit und Deadlines, um deine Eignung für den Job zu zeigen.
Nach den Einzelübungen folgen oftmals Gruppenaufgaben in einem Assessment-Center wie beispielsweise:
Die Partnerpräsentation ist ähnlich wie die Selbstpräsentation, in der du und dein Partner euch nach einem kurzen Kennenlernen gegenseitig vorstellt. Neben der Teamfähigkeit zeigt die Übung, ob du ein aufmerksamer Zuhörer bist. Unser Tipp: Notiere Informationen zur Person, Werdegang, Fähigkeiten und Hobbys.
Die Aufgabe dient der Beurteilung deiner sozialen Fähigkeiten und Sachlichkeit, auch dein Teamgeist wird mit der Diskussion getestet. Hierfür bekommt deine Gruppe ein Thema zugeteilt, über das ihr euch austauschen sollt. Unser Tipp: Informiere dich vorab zu aktuellen Themen und branchentypischen News.
Eine weitere Gruppenaufgabe, mit der dein Handeln und Auftreten in bestimmten (Stress-)Situationen getestet wird, ist das Rollenspiel. Dabei werden Fähigkeiten getestet, die im Studium oft weniger im Vordergrund stehen, während deine Gruppe eine meist alltägliche Situation im Unternehmen (z. B. ein Verkaufsgespräch) nachspielen muss, um deine Eignung für den Job zu zeigen. Unser Tipp: Versuche dich in deine Rolle zu versetzen und bleib fair und sachlich.
Last but not least folgt die Selbsteinschätzung, bei der du deine eigene Einschätzung zu den gestellten Aufgaben abgibst. Durch diese Übung kann dein potenzieller Arbeitgeber herausfinden, wie du deine Stärken und Schwächen selbst einschätzt. Unser Tipp: Sei ehrlich, nenne eventuelle Fehler und denk daran: Zu viel Eigenlob stinkt!
Nach den Übungen folgt das für dich Wichtigste im Assessment-Centers: das Feedback des Unternehmens zu deinen Stärken und Schwächen in den einzelnen Aufgaben. Es hilft dir dabei, ein besseres Eigenbild zu erhalten, wie die im Studium entwickelten Fähigkeiten für den Job in der Praxis wahrgenommen werden.
Übrigens: Es gibt verschiedene Formen des Assessment-Center, darunter der Bewerbungsprozess für Gruppen und Einzelpersonen, Online-Assessment-Center, Development-Center oder Management-Audit. Die beiden letzten Verfahren sind firmeninterne AC, die in der Regel bei der Suche von Führungskräften genutzt werden.
Die Einladung zum Assessment-Center ist für viele Bewerbende eine Herausforderung, die mit Stress, Angst und Arbeit verbunden ist. Doch der Einsatz für den Traumjob lohnt sich. Gehst du gut vorbereitet ins AC, kannst du nur gewinnen – sei es die wertvolle Erfahrung. Sammle vorab ausführliche Informationen zum Unternehmen und der offenen Position. Auch das Üben von Interview, Präsentation und Rollenspiel vor dem Spiegel oder mit Freunden kann hilfreich sein. Auch das Üben von Interview, Präsentation und Rollenspiel vor dem Spiegel oder mit Freunden kann hilfreich sein, um dich auf die Aufgaben im Assessment-Center nach deinem Studium vorzubereiten. Achte auf eine angemessene Kleidung (lieber Over- als underdressed), sei pünktlich und vor allem: ruhig und authentisch. Viel Erfolg!