Äußere Faktoren beeinflussen den Schlaf
Guter Schlaf beginnt mit der passenden Matratze. Wer schlecht liegt, schläft nicht gut. Auch künstliche Lichtquellen können die Schlafqualität negativ beeinflussen, denn sie unterdrücken das Schlafhormon Melatonin. Trifft abends oder nachts künstliches Licht auf die Augen, schaltet der Körper in den Tag-Modus und drosselt die Melatoninausschüttung. Und liegt die Temperatur im Schlafzimmer bei mehr als 20 Grad, schläft es sich ebenfalls deutlich schlechter.
Aber auch Alkohol kann die Qualität des Schlafs merklich absenken. Zwar stellt sich durch Alkohol oft Müdigkeit ein, allerdings ist der Schlaf nach dem Konsum nicht tief genug, um erholsam zu sein. Das gilt auch für Getränke mit Koffein und schwere Mahlzeiten vor dem Zubettgehen. Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe an Medikamenten, die unseren Schlaf beeinflussen. So beeinflussen Allergietabletten, Arzneimittel gegen Migräne und Antidepressiva den Schlafrhythmus vieler Patienten.
Diese inneren Ursachen schaden der Schlafqualität
Neben diesen äußeren Faktoren können auch innere und krankhafte Ursachen die Schlafqualität verringern. Dazu gehören psychische Faktoren, wie Stress, Alltagssorgen, Angststörungen oder Depressionen. Der Schlaf ist dann nicht tief genug oder wird unterbrochen. Weitere krankheitsbedingte Ursachen sind oft:
- Erkrankungen der Schilddrüse: Arbeitet die Schilddrüse nicht verlässlich, kann es zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Diese wiederum führt dann zu Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Fatigue-Syndrom: Das Syndrom beschreibt einen Zustand anhaltender, krankhafter Erschöpfung. Dadurch fühlen sich Betroffene ständig müde, antriebslos und schnell überfordert, selbst bei alltäglichen Aufgaben.
- Schlafstörungen: Zu den krankhaften Schlafstörungen gehören zum Beispiel Schlafapnoe (Atemaussetzer in der Nacht) oder das Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine).
Wer körperlich aktiv ist und sich viel bewegt, fördert den gesunden Nachtschlaf. Liegt dagegen ein Bewegungsmangel vor, so führt das oft zu Problemen mit dem Einschlafen oder zu unruhigem Schlaf. Generell solltest du immer einen Arzt kontaktieren, wenn der Verdacht auf krankheitsbedingte Ursachen bei Müdigkeit besteht.
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Zu viel Schlaf kann ungesund sein
Nicht nur Schlafmangel kann der Gesundheit schaden – auch zu viel Schlaf ist auf Dauer problematisch. Denn sobald das Schlafpensum täglich über acht Stunden hinausgeht, kann das auf körperliche und
psychische Probleme
hinweisen oder sogar neue Beschwerden hervorrufen. Besonders in Kombination mit übermäßigem Mittagsschlaf, kann das ständige Schlafbedürfnis den Biorhythmus stören, was zu Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen oder Stimmungstiefs führen kann.
Auch wissenschaftliche Studien stimmen dieser Aussage zu. So ergab eine Langzeitstudie der
Universität Cambridge
, dass Menschen mit regelmäßig mehr als acht Stunden Schlaf pro Nacht ein um 46 Prozent erhöhtes Schlaganfallrisiko besitzen. Wird die Nachtruhe auf über neun Stunden ausgedehnt und es kommt ein Mittagsschlaf von mehr als 90 Minuten dazu, steigt dieses Risiko sogar um 85 Prozent. Ein ausgewogener Schlafrhythmus ist also entscheidend – sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf kann der Gesundheit schaden.
So schläfst du nachts besser
Ständige Erschöpfung ist zermürbend. Doch mit der Umsetzung einiger Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass sich deine Schlafqualität verbessert. So hilft es oft, auf die richtige Temperatur im Schlafzimmer zu achten. Diese liegt in der Regel zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Dann kann der Körper seine Kerntemperatur absenken und das Ein- und Durchschlafen wird positiv beeinflusst. Zu hell sollte es im Schlafzimmer ebenfalls nicht sein, weshalb sich eine Investition in Jalousien oder Rollläden zur Abdunklung an den Fenstern lohnt.
Zudem kann auch eine gesunde Lebensweise die Schlafqualität optimieren. Deshalb solltest du auf Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten oder zu große Mahlzeiten vor dem Schlafengehen verzichten. Grundsätzlich bietet sich eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen an. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du dich ausreichend und regelmäßig bewegst –
Sport ist gesund
und hilft auch beim Schlafen.
Mit den folgenden Tipps kannst du deinen Körper optimal auf den Schlaf vorbereiten:
- Lies im Bett ein Buch, jedoch nicht auf dem Smartphone, oder unternimm kurz vor dem Zubettgehen einen kleinen Spaziergang, um abschalten zu können.
- Nutze Entspannungs- oder Meditationsübungen, um möglichen Stress abzubauen.
- Schreibe auf, in welchen Nächten der Schlaf erholsam war, wann nicht und was am Vortag alles passiert ist. Durch dieses Schlaftagebuch entdeckst du Muster und Zusammenhänge, die sich vermeiden lassen.
Wenn du auf eine entspannte Abendroutine, ein angenehmes Schlafumfeld und gesunde Gewohnheiten achtest, kannst du deinen Schlaf nachhaltig verbessern.
Gut zu wissen: Immer zur gleichen Zeit ins Bett
Es ist wahr – auch dein Schlaf braucht seine Gewohnheiten. Daher ist es sinnvoll, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Aber auch morgens stets zur selben Uhrzeit aufzustehen. Das kann dir zu einem regelmäßigeren und damit besseren Schlafrhythmus verhelfen.
Fazit: Routine und Ruhe helfen bei der Erholung
Müde zu sein trotz ausreichend Schlaf, kann auf viele Ursachen hindeuten. Dazu gehören ungünstige Schlafgewohnheiten und
Stress
, aber auch gesundheitliche Probleme. Wichtig ist, nicht nur auf die Dauer, sondern auch auf die Qualität des Schlafs zu achten. Wer dauerhaft erschöpft aufwacht, sollte sein Schlafverhalten hinterfragen, störende Faktoren im Alltag beseitigen und gegebenenfalls einen Arzt kontaktieren. Als erste einfache Maßnahme eignet sich ein Schlaftagebuch, um Muster zu erkennen und gezielt Veränderungen umzusetzen.