Warum ein Freiwilligendienst so wertvoll sein kann
Ein Freiwilligendienst ist weit mehr als nur eine Auszeit nach der Schule – er kann dein Leben und deine berufliche Orientierung nachhaltig prägen. Während früher ein geradliniger Lebenslauf als Ideal galt, schätzen Arbeitgeber heute Persönlichkeiten, die auch mal neue Wege gehen. Es muss ja nicht gleich das klassische Reisejahr quer durch Australien sein, schon weil das für viele unerschwinglich ist. Aber: Es gibt tolle Möglichkeiten.
Eine davon der Freiwilligendienst. Der macht sich nicht nur im Lebenslauf super, sondern bringt dir wirklich nützliche Skills, von denen du dein ganzes Leben profitierst. So lernst du zum Beispiel, welchen Stellenwert die Arbeit in Teams hat, wie wichtig soziale oder ökologische Projekte sind und eignest dir zudem Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösung an.
Ein Freiwilligendienst nach dem Abitur kann dir außerdem helfen, herauszufinden, was dir wirklich liegt – ob Arbeit mit Kindern, Menschen mit Behinderungen oder der Einsatz für Klima und Umwelt. Oft ist es die ungewohnte Perspektive außerhalb des eigenen Lebens, die dir die Entscheidung erleichtert, was du später beruflich machen möchtest.
Welche Freiwilligendienste gibt es?
In Deutschland gibt es verschiedene Formen des Freiwilligendienstes, die sich in Dauer, Einsatzort und Tätigkeitsbereich unterscheiden. Besonders bekannt sind das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD).
Beim FSJ arbeitest du meist in sozialen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen. Wenn du dich lieber im Umwelt- oder Tierschutz engagieren möchtest, ist das FÖJ eine gute Wahl – hier unterstützt du Natur- und Klimaschutzprojekte.
Der Bundesfreiwilligendienst bietet dagegen besonders vielfältige Einsatzbereiche. Neben sozialen Projekten kannst du dich auch in der Verwaltung, im Sport oder im kulturellen Bereich engagieren. Ein großer Vorteil: Beim BFD gibt es keine Altersbeschränkung – er steht also nicht nur Schulabgängern, sondern auch Erwachsenen offen, die sich engagieren möchten.
Internationaler Freiwilligendienst
Beliebte Optionen sind der
IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst)
, das
ESK (Europäische Solidaritätskorps)
oder der Freiwilligendienst
kulturweit
. Ob Bildung, Umweltschutz, Kulturarbeit oder soziale Projekte – du kannst dich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagieren.
Ein Freiwilligendienst im Ausland hilft dir nicht nur, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, sondern stärkt auch deine Selbstständigkeit und dein Verantwortungsbewusstsein. Informiere dich frühzeitig bei den jeweiligen Organisationen, um das passende Programm für dich zu finden und dich optimal auf deinen Einsatz vorzubereiten.
Wo du dich noch engagieren kannst
Du möchtest dich engagieren, aber eine Dienstzeit von sechs bis 18 Monaten ist dir zu lang? Kein Problem – auch kürzere Einsätze können wertvolle Erfahrungen bringen. Neben dem klassischen Freiwilligendienst bieten viele NGOs, Stiftungen und Sozialunternehmen Praktika oder Projekte an, die nur wenige Wochen dauern.
Auf Plattformen wie
Weltwärts
oder
Vostel
findest du regelmäßig Einsatzmöglichkeiten im sozialen oder ökologischen Bereich – ideal, wenn du ein soziales Jahr nach dem Abitur in kleinerem Rahmen absolvieren möchtest.
Auch Organisationen wie die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) oder WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms) ermöglichen Freiwilligeneinsätze im Ausland, die oft nur einige Wochen dauern. Solche Programme sind perfekt, wenn du Auslandserfahrung sammeln und dich gleichzeitig sinnvoll engagieren willst – auch ohne ein ganzes Jahr gebunden zu sein.
Gut zu wissen
Wenn du mit der Ausbildung oder mit dem Studium fertig bist, wartet der erste „richtige“ Job auf dich. Doch ein Bewerbungsgespräch hat so seine Fallstricke.
In diesem Beitrag erfährst du
, auf was du dabei achten solltest und wie du dich am besten vorbereitest.
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Welche Leistungen erhältst du im Freiwilligendienst?
Viele denken, ein Freiwilligendienst sei komplett unbezahlt – das stimmt so nicht. Zwar steht hier nicht das Geld im Vordergrund, aber Teilnehmende erhalten verschiedene finanzielle und soziale Leistungen, die vom jeweiligen Träger abhängen.
Neben einem monatlichen Taschengeld (meist zwischen 180 und 450 Euro, beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) aktuell rund 456 Euro) profitierst du von weiteren Vorteilen:
- So darfst du etwa in der Familienversicherung der Eltern bleiben, wenn du unter 25 bist. In dem Fall wird auch dein Kindergeld weitergezahlt.
- Für die Dauer des Dienstes bist du voll sozialversichert – die Beiträge werden vom Träger oder der Dienststelle übernommen.
- Auch Geld- und Sachleistungen sind üblich, etwa Aufwandsentschädigungen, Zuschüsse, Verpflegung und Unterkunft.
- Bei einer Dienstzeit von zwölf Monaten hast du Anspruch auf 24 Tage Urlaub.
Nicht zuletzt bekommst du mit deinem Freiwilligenausweis Ermäßigungen im öffentlichen Nahverkehr. In einigen Bundesländern gibt es auch spezielle Programme, über die Wohnzuschüsse bereitgestellt werden. Gefördert werden Freiwilligendienste etwa vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend oder vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
MLP berät gern: Dein Freiwilligendienst neigt sich dem Ende entgegen und der Beginn des Studiums rückt näher? Hier erfährst du alles, was du zum elternunabhängigen BAföG wissen musst. Und falls du sowieso mal eine finanzielle Beratung benötigst, w
ende dich gern an unsere Experten!
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Fazit: Ein Jahr, das dein Leben verändern kann
Ein Freiwilligendienst ist die perfekte Gelegenheit, dich sozial, kulturell oder ökologisch zu engagieren – und gleichzeitig wertvolle Lebenserfahrung zu sammeln. Ob im Bundesfreiwilligendienst (BFD), im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder bei einem Freiwilligendienst im Ausland: Du lernst neue Perspektiven kennen, übernimmst Verantwortung und entfaltest persönliche Stärken, die dir später im
Beruf
und im Studium zugutekommen.
Informiere dich frühzeitig bei den jeweiligen Organisationen über Voraussetzungen und Bewerbungsfristen. Egal, ob du direkt nach dem Abitur ein soziales Jahr planst oder einfach mal etwas Neues ausprobieren möchtest – ein Freiwilligendienst ist eine bereichernde Erfahrung, die dich persönlich und beruflich weiterbringt.