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Datum
21.03.2025

Steuererklärung lohnt sich auch für Studierende

Steuern sparen als Student – nicht nur eine Frage des Alters! Wusstest du, dass du viele Studienkosten, wie etwa Studiengebühren, Fahrtkosten oder Arbeitsmittel von der Steuer absetzen kannst? Und das Beste: Auch wenn du unter dem Grundfreibetrag bleibst, kannst du dir mit einer geschickten Steuererklärung bares Geld zurückholen! Egal, ob du studierst oder eine Ausbildung machst. Du kannst von wertvollen Steuervorteilen profitieren und dir eine Rückerstattung sichern. Erfahre jetzt, wie du mit deiner Steuererklärung einfach und clever mehr aus deinem Geld machen kannst.

Steuererklärung lohnt sich auch für Studierende / MLP Financify / Studentin sitzt am Schreibtisch und macht Steuererklärung
(GettyImages/NadjaPavlovic)

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Steuererklärung ist nicht erforderlich, wenn deine Einkünfte unter dem Grundfreibetrag liegen (2025: 12.096 Euro).
  • Trotzdem lohnt es sich, eine Steuererklärung abzugeben, um steuerliche Verluste geltend zu machen. Diese Verluste kannst du über den Verlustvortrag sammeln und mit zukünftigen Einkünften verrechnen. So zahlst du auf dein erstes Gehalt weniger Steuern.
  • Verluste können alle studienbedingten Ausgaben sein, wie Fachliteratur, Fahrtkosten, Studiengebührenund einiges mehr .
  • Aktuell sind Studienkosten nur als Werbungskosten absetzbar, wenn es sich um eine Zweitausbildung oder ein duales Studium handelt.

Musst du als Studierender eine Steuererklärung machen?

In den meisten Fällen ist dies nicht nötig. Einkünfte bis zum Grundfreibetrag bleiben steuerfrei. 2024 lag der Freibetrag bei 11.604 Euro, 2025 stieg er auf 12.096 Euro. Dazu kommen Pauschalen für Werbungskosten (1.200 Euro) und Sonderausgaben (36 Euro). Falls du also weniger als 12.096 Euro verdient hast, kannst du dir die Steuererklärung sparen.

Ausnahmen: Du hast mehrere Nebenjobs , bist selbstständig tätig oder hast weitere Einkünfte aus Vermietung. Dein Arbeitgeber hat Steuern abgeführt, obwohl du unter dem Grundfreibetrag geblieben bist. Dann hast auch du das Recht dir deine Steuern abzusetzen.

Wann lohnt sich eine Steuererklärung trotz geringer Einkünfte?

In zwei Fällen solltest du unbedingt eine Steuererklärung machen:

  1. Der Arbeitgeber des Nebenjobs hat Steuern abgeführt, obwohl du den Grundfreibetrag nicht geknackt hast. Dann solltest du dir die zu viel gezahlten Steuern über die Steuererklärung zurückholen.
  2. Du hast in einem Jahr regelmäßig Werbungskosten verursacht. Werbungskosten sind Kosten, die im Zusammenhang mit deiner Arbeit stehen, wie zum Beispiel Fahrtkosten, Arbeitsmaterial oder auch Studiengebühren für ein berufsbezogenes Studium. Sie mindern in der Regel deine Steuerbemessungsgrundlage. Sind die Werbungskosten höher als deine Einnahmen, entstehen Verluste, die du durch eine Steuererklärung geltend machen kannst. Sobald du Einkünfte aus deinem ersten Job hast, kannst du die Verluste abziehen und zahlst weniger Steuern. Wichtig: Um die Verluste zu sammeln, musst du im Mantelbogen der Steuererklärung das Kästchen „Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags“ ankreuzen. sammeln, musst du im Mantelbogen der Steuererklärung das Kästchen „Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags“ ankreuzen.

Kann jeder Studierender seine Studienkosten absetzen oder als Verlust anschreiben lassen?

Studierende können ihre Studienkosten leider nur eingeschränkt von der Steuer absetzen. Studiengebühren sind steuerlich absetzbar, sobald man sich im Studium oder in einem Ausbildungsverhältnis befindet. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Während Studierende in der Zweitausbildung viele Kosten als Werbungskosten geltend machen können, sind die Abzugsmöglichkeiten in der Erstausbildung deutlich begrenzter.

Entscheidend ist zudem die Steuerpflicht – und diese gilt grundsätzlich für alle, die in Deutschland wohnen. Außerdem müssen steuerpflichtige Einkünfte aus einem Arbeitsverhältnis vorliegen. Diese Einkünfte müssen über dem Grundfreibetrag und dem Ausbildungsfreibetrag liegen, um eine Steuererklärung abzugeben und von den Abzugsmöglichkeiten zu profitieren.

Tipps für deine nächste Steuererklärung

Studiengebühren, Fahrtkosten, Fachliteratur und viele andere Ausgaben lassen sich steuerlich absetzen. Welche Kosten du in deinem Studium steuerlich geltend machen kannst, hängt von der Art der Ausbildung ab. In einer Zweitausbildung oder einem -studium ist es möglich, die Studiengebühren vollständig abzusetzen. Weitere Ausbildungskosten oder Arbeitsmittel können ebenfalls abgesetzt werden. In einer Erstausbildung oder einem Erststudium ist die Rückerstattung durch die Steuererklärung nur teilweise möglich.

Werbungskosten:

Diese sind nur für eine Zweitausbildung absetzbar, z.B. ein Master nach dem Bachelor , ein duales Studium oder ein Studium nach einer abgeschlossenen Ausbildung.

Beispiel:

Wer nach einer Ausbildung zum IT-Systemelektroniker Informatik studiert oder nach einer abgeschlossenen Lehre als Mechatroniker ein Maschinenbaustudium beginnt, kann die Studienkosten in der Steuererklärung als Werbungskosten geltend machen. Auch ein Masterstudium nach dem Bachelor sowie ein duales Studium gelten als Zweitausbildung.

Sonderausgaben:

Erststudierende können bis zu 6.000 Euro absetzen, aber nur im Jahr, in dem die Kosten angefallen sind. Ein Verlustvortrag ist hier nicht möglich.

Fahrtkosten und Umzugskosten:

Hast du aufgrund deines Studiums einen Umzug gemacht oder eine weite Anfahrt zur Universität? Auch diese Kosten kannst du als Werbungskosten über die Steuererklärung absetzen. Dazu gehören Umzugskosten, Fahrtkosten (Kilometerpauschale) und sogar die Kosten für eine doppelte Haushaltsführung, wenn du während deines Studiums an einem anderen Ort wohnst.

Belege sorgfältig aufbewahren:

Sammle alle relevanten Belege, wie Rechnungen für Fachliteratur, Studiengebühren, Fahrtkosten oder Arbeitsmittel, die du im Studium benötigst (z.B. Laptop oder Software). Diese kannst du als Nachweise für deine Werbungskosten verwenden. Achte darauf, dass du auch Quittungen für kleinere Ausgaben aufbewahrst – auch diese können oft in der Steuererklärung angegeben werden.

Online-Tools nutzen:

Nutze die zahlreichen Online-Tools und Programme, um deine Steuererklärung schnell und einfach zu erledigen – beispielsweise Taxfix oder WISO Steuer . Diese Programme führen dich Schritt für Schritt durch die Erklärung und prüfen automatisch, ob du alle Abzugsmöglichkeiten ausgeschöpft hast. In vielen Fällen erhältst du auch eine Schätzung, wie viel du zurückbekommst.

Bis wann musst du deine Steuererklärung abgeben?

Die freiwillige Abgabe kann bis zu vier Jahre rückwirkend beim Finanzamt eingereicht werden. Beispielsweise darf die Steuererklärung 2021 noch bis zum 31.12.2025 abgegeben werden.

Die Abgabepflicht besteht bis zum 31. Juli des Folgejahres, bei Steuerberatern bis zum 28. bzw. 29. Februar des übernächsten Jahres.

Unser Tipp: Erfahre in unseren kostenlosen Steuerseminaren , welche Ausgaben du absetzen kannst und wie du das Beste aus deiner Steuererklärung herausholst.

Fazit: Geld sparen mit der Steuererklärung

Auch wenn Studierende nicht verpflichtet sind, eine Steuererklärung abzugeben, kann es sich trotzdem lohnen. Vor allem dann, wenn du Werbungskosten wie Studiengebühren, Fahrtkosten oder Arbeitsmittel hast. Diese kannst du von der Steuer absetzen und durch den Verlustvortrag auch zukünftige Einkünfte mindern. Besonders in der Zweitausbildung profitierst du von umfangreichen Abzugsmöglichkeiten. Sammle alle relevanten Belege und nutze Online-Tools, um deine Steuererklärung effizient und einfach zu erledigen. So kannst du Steuern sparen und langfristig deine Studienkosten senken.

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