Mindestens 50 Prozent berufsunfähig – was bedeutet das genau?
Diese Regelung ist gängig, wenn es um die Feststellung der Berufsunfähigkeit geht. Aus Sicht der Versicherung ist jemand berufsunfähig, wenn mindestens 50 Prozent der Aufgaben, die im Beruf anfallen, aufgrund der Erkrankung nicht ausgeübt werden können. Das bezieht sich allein auf den zuletzt ausgeübten Beruf, und zwar ohne gesundheitliche Einschränkungen.
An einem konkreten Beispiel wird klar, was gemeint ist: Eine an Arthrose erkrankte Physiotherapeutin kann die Hände nicht mehr so einsetzen, wie es der Beruf verlangt. Kleinere Behandlungen sind vielleicht noch möglich, der Großteil ihrer Arbeit besteht aber darin, dass sie Kraft und Geschicklichkeit aufwenden muss – und das in mehr als 50 Prozent der Patienten. Sie kann ihren Beruf nun also nicht mehr zu 50 Prozent ausüben und gilt im Sinne der Versicherung als berufsunfähig (für mindestens sechs Monate, bis sie evtl. selbst eine Behandlung hinter sich hat).
Gerade für Selbständige wie die im Beispiel genannte Therapeutin lohnt es sich, schon frühzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Je jünger und gesünder, desto eher bekommst du eine gute Police – oft ohne Beitragszuschläge oder Ausschlüsse.
- Im Alter sind Vorerkrankungen einfach wahrscheinlicher. Das bedeutet Ausschlüsse diverser Krankheiten oder Organe.
- Auch die Beiträge im Alter sind höher. Es kommt vor, dass der Antrag auf eine Versicherung abgelehnt wird, wenn man aus Versicherungssicht zu alt ist.
Spätestens im Studium ist die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll
Trotz fehlendem Beruf hast du im Studium bereits einen guten Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Viele Versicherungsgesellschaften bieten Studententarife an, mit denen der angestrebte spätere Beruf vorsorglich versichert werden kann. Darüber hinaus bieten einige Versicherer bei Berufseintritt oder späteren Gehaltserhöhungen eine Erhöhung des Versicherungsschutzes ohne erneute Gesundheitsprüfung an.
Solltest du später einen anderen Beruf ausüben als im Versicherungsvertrag vermerkt, bleibt der dort verankerte Schutz dennoch bestehen. Du bist in diesem Fall in der Regel auch nicht verpflichtet, das der Versicherung mitzuteilen, sofern der Vertrag nicht in irgendeiner Weise verändert werden soll.
MLP berät dich gern: Eine Versicherung gegen die Berufsunfähigkeit ist immer sinnvoll – doch
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Was beim Abschluss Berufsunfähigkeitsversicherung passiert – ein Beispiel
Vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung musst du eine Reihe von Fragen zu deiner Gesundheit beantworten, damit dein Gesundheitszustand richtig eingeschätzt wird und der passende Tarif festgelegt werden kann. Du solltest bei dieser Anamnese vollkommen ehrlich antworten, sonst kann es sein, dass du die BU-Rente nicht beziehst. Nachfolgend ein Beispiel hierfür.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht?
Wenn du vor Abschluss der Versicherung einen Meniskusschaden beim Sport erlitten hast, musst du diesen bei der Anamnese angeben. Tust du das nicht und erleidest nach Abschluss am selben Knie eine Verletzung, die auf die Vorerkrankung zurückgeführt werden kann, erhältst du kein Geld über die Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn du deinen Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kannst.
Fazit
Je früher die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, desto besser. Üblicherweise können Eltern ihre Kinder schon ab dem 10. Lebensjahr versichern. Solange du jung und gesund bist, steigst du zu den besten Bedingungen ein. Denn nie wieder zahlst du so wenig Beiträge für die komplette Absicherung. Im Studium oder als Azubi bleiben die Beiträge ebenfalls gering. Und wenn du „richtig“ ins Berufsleben einsteigst, kannst du deinen Versicherungsvertrag an dein aktuelles Einkommen anpassen.