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Datum
04.08.2025

Weg mit dem Schrott! Alte Hardware sicher verkaufen und entsorgen

Du hast dir gerade das iPhone 15, Samsung Galaxy S24 oder ein anderes Topmodell gegönnt – doch was passiert mit deinem alten Smartphone oder Laptop? Bevor du dein Altgerät verkaufst, verschenkst oder fachgerecht entsorgst, solltest du wichtige Schritte beachten: persönliche Daten sicher löschen, Geräte zurücksetzen und nachhaltige Optionen für die Weiterverwendung prüfen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine alte Hardware richtig loswirst – sicher, nachhaltig und möglichst gewinnbringend.

Weg mit dem Schrott! Alte Hardware sicher verkaufen und entsorgen / MLP Financify / Studierende steht an ihrem Schreibtisch und verkauft über ihr Tablet alte Hardware
(GettyImages/Ugur Karakoc)

Das Wichtigste in Kürze

  • Daten sichern & löschen: Persönliche Daten zuerst extern sichern und dann vollständig vom Gerät entfernen.
  • Accounts entfernen: Apple-ID, Google-Konto & Co. vor Weitergabe oder Verkauf unbedingt vom Gerät abmelden.
  • Geräte verkaufen: Funktionierende Geräte über Kleinanzeigen oder Re-Commerce-Plattformen weiterverkaufen.
  • Richtig entsorgen: Defekte Elektronik gehört zum Wertstoffhof, nicht in den Hausmüll.

Alle Passwörter und Zugangsdaten sichern

Ohne Passwörter geht am Computer und Smartphone heute gar nichts mehr - vom Zugang zu deinem Online-Konto bis zur Freischaltung von Programmen. Bevor du dich also daran machst, dich von deiner alten Hardware zu verabschieden, solltest du einmal in Ruhe darüber nachdenken, welche Passwörter du für welche Dienste verwendest. Notier dir deine Zugangsdaten und Freischaltcodes gut, denn wenn du erst bei der Inbetriebnahme deines neuen Gerätes daran denkst, könnte es zu spät sein!

Alte Daten sichern

Damit du bei der Entsorgung deiner alten Hardware nicht wichtige Daten verlierst - von deiner Seminararbeit bis zu den Urlaubsfotos - solltest du auf jeden Fall ein vollständiges Backup deiner gesamten Festplatte machen. Ein solches „Image-Backup“ ist im Idealfall bootfähig, du kannst also im Falle eines Falles auch deinen neuen Computer vom Backup-Medium starten. Für Windows Anwender empfiehlt sich hier „Backup und Recovery“ von Paragon. Das Programm ist für den privaten Einsatz kostenlos. Mac-Nutzer greifen zu "Carbon Copy Cloner". Das kostet zwar Geld, kann aber 30 Tage kostenlos getestet werden - für das Anlegen eines Backups ist das mehr als genug Zeit.

Daten vom Smartphone und Tablet sichern

Besitzt du ein iPhone, erstelle am besten ein verschlüsseltes Backup über den Finder (macOS) oder iTunes (Windows) – so werden auch Passwörter und sensible Daten gespeichert. Bei Android-Geräten von Samsung, Xiaomi & Co. nutze die herstellereigene Cloud oder Backup-Apps wie „Samsung Smart Switch“ oder „Google One“. Falls keine Lösung vorhanden ist, bietet das kostenlose Programm „MyPhoneExplorer“ weiterhin eine gute Alternative.

Alte Verbindungen kappen

Viele Geräte sind heute über diverse Accounts bei Herstellern registriert. Wenn du etwa Microsoft Office im Abo benutzt, dann ist dein Computer bei Microsoft registriert und für die Nutzung des Abos freigeschaltet. Gleiches gilt, wenn du Apple-Kunde bist, dann ist etwa dein Computer für den iTunes Store aktiviert. Diese Verbindungen sollten gelöst werden, denn Microsoft, Apple & Co erlauben nur eine begrenzte Anzahl aktivierter Geräte. Bei Office 365 heißt das etwa, dass du unter www.office.com deine alten Geräte deaktivieren musst.

Abmelden

Besonders bei iPhones und iPads ist „Mein iPhone suchen“ standardmäßig aktiviert. Diese Funktion verhindert eine Wiederherstellung ohne Apple-ID und Passwort. Du deaktivierst sie unter „Einstellungen > [Dein Name] > iCloud > Wo ist?“. Bei Android-Geräten musst du das Google-Konto entfernen, damit der sogenannte Factory Reset Protection (FRP) nicht greift. Am sichersten: Lösche alle eingerichteten Konten auf dem Gerät, bevor du es weitergibst!

Daten restlos zerstören

Sind alle Daten gesichert, folgt der letzte Schritt: die sichere Datenlöschung. Nur so stellst du sicher, dass niemand auf deine alten Informationen zugreifen kann. Eine physische Zerstörung der Hardware ist aufwendig und oft wirkungslos. Einfacher ist der Werksreset:

  • Beim iPhone unter: Einstellungen > Allgemein > iPhone übertragen/zurücksetzen > Alle Inhalte & Einstellungen löschen.
  • Bei Android-Geräten: Einstellungen > System > Zurücksetzen > Alle Daten löschen.
  • Bei Windows-Notebooks empfiehlt sich spezielle Software wie DBAN (Darik’s Boot and Nuke).
  • Beim Mac startest du im Wiederherstellungsmodus (cmd + R), öffnest das Festplattendienstprogramm und löschst die Festplatte sicher.

Ein einfaches Löschen reicht nicht – viele Daten lassen sich sonst wiederherstellen.

Alte Geräte verkaufen

Jetzt kannst du dein altes Gerät guten Gewissens abgeben. Ist dein Smartphone oder Tablet noch funktionsfähig und optisch in Ordnung, lohnt sich ein Weiterverkauf. Beliebte Plattformen für private Inserate sind kleinanzeigen.de, Quoka oder auch Facebook Marketplace. Tipp: Sieh dir ähnliche Angebote an, um den realistischen Verkaufspreis einzuschätzen.

Wer es unkompliziert mag, nutzt Re-Commerce-Plattformen wie Rebuy , Zoxs oder wirkaufens.de – dort verkaufst du dein Gerät schnell und bequem, allerdings meist zu einem etwas geringeren Preis als bei Privatverkauf.

Verschenken und wegwerfen

Kein Verkauf? Dann spenden oder fachgerecht entsorgen. Ist dir der Aufwand zu hoch, kannst du dein altes Smartphone oder Notebook auch verschenken – vielleicht freut sich jemand aus dem Freundes- oder Familienkreis oder ein Bastler über Ersatzteile. Bleibt nur noch die Entsorgung: Elektrogeräte gehören niemals in den Hausmüll! Gib sie beim Wertstoffhof oder einer Elektro-Rücknahmestelle im Handel ab. Alte Geräte enthalten wertvolle Metalle und schadstoffhaltige Bauteile, die fachgerecht recycelt werden müssen.

Fazit: Altgeräte sicher loswerden – mit Plan und Verantwortung

Ob Smartphone, Tablet oder Notebook – wer sich von alter Hardware trennt, sollte dabei nicht nur an den Verkaufserlös denken. Wichtiger sind ein gründliches Backup, das sichere Löschen aller Daten sowie das Entfernen von Nutzerkonten und Aktivierungssperren. Nur so schützt du deine persönlichen Informationen zuverlässig. Funktionstüchtige Geräte finden über Verkaufsportale oder Re-Commerce-Dienste ein zweites Leben, während defekte Technik umweltgerecht auf dem Wertstoffhof entsorgt werden muss. Wer diese Schritte beachtet, handelt nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig.

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