Der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung schützt dich vor ausufernden oder sogar existenzbedrohenden Kosten, falls du einem Dritten ungewollt Schäden zufügst. Eine wesentliche Frage, ist, ob du dich für eine Haftpflicht mit oder ohne Selbstbeteiligung entscheidest.
Die Selbstbeteiligung, auch als Eigenbeteiligung oder Selbstbehalt bekannt, ist die Summe, die du im Falle eines Schadens oder Haftpflichtanspruchs aus eigener Tasche zahlen musst, bevor die Versicherung für die restlichen Kosten aufkommt. Die Höhe der Selbstbeteiligung legst du beim Abschluss der Privathaftpflicht fest.
Was der Unterschied bei einem Schadensfall unter dieser Prämisse ist, beschreibt dieses Beispiel:
Angenommen, du verschüttest Kaffee über den Laptop eines Kommilitonen und dieser ist daraufhin irreparabel beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf 900 Euro. Für die Reparatur bezahlst du, wenn du eine Selbstbeteiligung gewählt hast, nur diesen Beitrag. Hast du beispielsweise 200 Euro Selbstbeteiligung vereinbarst, musst du nur diese Geldsumme begleichen. Den Restbetrag von 700 Euro übernimmt deine Versicherung.
Wichtig zu wissen: Verträge mit Selbstbeteiligung sind preiswerter, weil der Kunde das Risiko kleiner Schäden selbst trägt. Das heißt, du zahlst zwar einen geringeren Beitrag, aber im Schadensfall musst du selbst einspringen . Durch das System der Selbstbeteiligung können Versicherungen fortlaufend günstige Tarife anbieten, weil der Versicherer nicht das gesamte Schadensrisiko tragen muss.
Gut zu wissen: In der Regel verteuert sich der Beitrag bei einer privaten Haftpflichtversicherung ohne Selbstbeteiligung nur sehr moderat.
Die Entscheidung, ob du eine private Haftpflicht mit oder ohne Selbstbeteiligung abschließen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie diese Tabelle illustriert.
Private Haftpflicht mit Selbstbeteiligung | Private Haftpflicht ohne Selbstbeteiligung | |
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Vorteile |
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Nachteile |
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Das Thema ist komplex, denn auch folgende Punkte spielen eine Rolle:
Die Wahl der Selbstbeteiligung kann – allein schon wegen der künftigen Ausgaben für die Versicherungsbeiträge – erhebliche Auswirkungen auf deine finanzielle Situation haben. Hier sind einige Szenarien, wie sich die Entscheidung – Selbstbeteiligung ja oder nein – gegenüber einer Selbstbeteiligung auswirken kann:
(1) Schadensfall mit Selbstbeteiligung: Angenommen, du hast eine private Haftpflicht mit einer Selbstbeteiligung von 300 Euro. Verursachst du einen Schaden in Höhe von 1.000 Euro, musst du 300 Euro selbst bezahlen, die Versicherung übernimmt die restlichen 700 Euro. In diesem Fall sparst du zwar bei den in der Regel niedrigen monatlichen Prämien, trägst jedoch einen erheblichen Teil der Schadenskosten selbst.
(2) Schadensfall ohne Selbstbeteiligung: Hast du dich für eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung entschieden und verursachst denselben Schaden von beispielsweise 1.000 Euro, übernimmt die Versicherung die gesamten Kosten. Dies bietet finanzielle Sicherheit und verhindert unerwartete Ausgaben.
(3) Kein Schadensfall: Hast du über Jahre hinweg keine Schäden verursacht, zahlst du bei einer Versicherung mit Selbstbeteiligung zwar niedrigere monatliche Prämien, profitierst jedoch nicht von den Einsparungen, da du ja keine Schäden geltend machen kannst. In diesem Fall könnte eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung kosteneffizienter sein.
Die Höhe der Selbstbeteiligung variiert je nach Versicherungsunternehmen und Tarif. Gängige Summen belaufen sich auf Beträge zwischen 100 bis 300 Euro. In Ausnahmefällen können die Summen auf bis zu 1.000 Euro steigen.