Freiwillig oder alternativlos? Wo die Haftpflichtversicherung Pflicht ist

• Eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen, ist in Deutschland nicht verpflichtend.
• Auch in Nachbarländern wie Österreich oder der Schweiz besteht keine grundsätzliche Pflicht; allerdings gibt es Besonderheiten.
• Studierende benötigen nur unter bestimmten Bedingungen eine eigene Haftpflicht – diese ist günstig zu bekommen.

Nomen est omen? Nicht bei der der privaten Haftpflichtversicherung! Denn anders als es der Name suggeriert, ist die Haftpflicht eine freiwillige Absicherung und keine Pflicht. Insofern besteht in Deutschland grundsätzlich keine Notwendigkeit für dich, eine Police abzuschließen. Allerdings hat die Sache einen Haken. Denn hierzulande gilt eine Schadensersatzpflicht. Demnach musst du für einen Schaden, den du Dritten zufügst, mit deinem Vermögen aufkommen. Diese im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgehaltene Pflicht (Paragraph § 823, Abs. 1) bedeutet, dass du eine entsprechende Schadensersatzforderung begleichen musst.

Ein alttägliches Beispiel ist der Fahrradunfall vor der Mensa, bei dem du einen anderen Studenten verletzt und dieser wegen eines gebrochenen Arms behandelt werden muss. So ein Missgeschick kann dich teuer zu stehen kommen. Denn Schadensersatzklagen können mit etwas Pech in die Millionenhöhe gehen – etwa bei körperlichen Behinderungen als Unfallfolge. Bei Personenschäden besteht zudem das Risiko, dass der Geschädigte infolge der körperlichen Beschwerden Schmerzensgeld verlangt.

Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten bei berechtigten Schadensersatzforderungen. Ist deine Versicherung nach der Überprüfung davon überzeugt, dass die Forderungen unrechtmäßig sind, setzt sie sich entsprechend für dein Recht ein und verteidigt deinen Anspruch auch gerichtlich.

Tatsächlich gibt es bei unseren Nachbarländern auf den ersten Blick keinen grundsätzlichen Unterschied hinsichtlich der Pflicht, sich durch eine Haftpflichtversicherung zu schützen. Denn auch in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz ist diese Police freiwillig. Allerdings wird erwachsenen Personen der Abschluss vom Gesetzgeber empfohlen.

Gut zu wissen: In Österreich hast du die Option, die Privathaftpflicht in einer Haushaltsversicherung zu inkludieren. Damit sicherst du dir einen größeren Schutz und schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber Vorsicht: Es empfiehlt sich die Deckungsoptionen deiner Haushaltsversicherung genau zu prüfen, denn je nach Anbieter sind bei Privathaftpflichtschäden meist nur die Basisleistungen abgesichert. Das umfasst die Haftung bei Personen-, Sach- und daraus resultierenden Vermögensschäden. Für größere Schadensfälle oder spezielle Situationen – etwa der berufliche Schlüsselverlust – reicht der Versicherungsschutz dann möglicherweise nicht aus. Um Anspruch auf eine vollständige Abdeckung zu haben, bist du mit einer eigenen Privathaftpflicht auf der sicheren Seite.

Auch in der Schweiz zählt die private Haftpflicht – neben der Krankenversicherung – zu den wichtigsten Policen. Der Abschluss ist zwar keine Pflicht, aber der Nachweis einer privaten Haftpflichtversicherung ist obligatorisch, wenn du eine Wohnung mieten willst. Hinzu kommt: Besitzt du einen Hund, musst du in den meisten Schweizer Kantonen auch eine Privathaftpflicht für Hundehalter abschließen. Analog zur deutschen Kfz-Versicherung sind Halter eines Motorfahrzeugs (Schweizer Ausdruck für Kraftfahrzeug) auch dazu verpflichtet, eine Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung zu besitzen.

Apropos Hobbysport: Seit 2022 ist in Südtirol und dem restlichen Italien eine private Haftpflichtversicherung notwendig, wenn du Wintersport treibst und dich dort auf entsprechenden Skigebieten und -pisten aufhältst.

Eine private Haftplicht schützt dich wirksam vor unvorhergesehenen und möglicherweise existenzbedrohenden Kosten. Obwohl der Besitz einer privaten Haftpflichtversicherung keine Pflicht ist, empfehlen unsere Finanzberater von MLP jeder Privatperson den Abschluss. Die Police..

• … sichert das Risiko von Haftungsansprüchen ab,
• ...leistet bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden,
• ...deckt berechtigte Schadensersatzforderungen bis zur vorab definierten Obergrenze ab,
• ...gleicht somit die finanziellen Verluste der Geschädigten aus,
• ...bietet einen rudimentären Rechtsschutz und
• ...ist bereits für weniger als 10 Euro im Monat zu haben.

Für dich als Student gelten spezielle Bedingungen , so dass es nicht obligatorisch ist, eine Haftpflicht abzuschließen. Entscheidend ist, ob du noch über deine Eltern in der Familienversicherung mitversichert bist.

Der Vorteil: Die Kosten für eine private Haftpflichtversicherung sind gering – besonders im Vergleich zum potenziellen Schadensersatz, den du unversichert leisten müsstest. Schon für wenige Euro im Monat kannst du dich absichern und bist für unzählige Alltagssituationen, die Risikopotenzial bieten , gewappnet.