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Datum
17.12.2015

Günstig an gute Hardware kommen

Ohne Computer und Smartphone funktionieren heute weder das Studium noch das soziale Leben. Manch einer stößt da schnell an seine finanziellen Grenzen. Gebrauchte Hardware ist dann die Lösung. Wir sagen dir, worauf du achten musst, damit das günstige Schnäppchen nicht zum teuren Reinfall wird.

Gebrauchte Notebooks.

Für Schnellleser

  • Am Anfang steht der Preisvergleich. Informiere dich über die marktüblichen Preise gebrauchter Hardware.
  • Gebrauchte Geräte haben natürlich Gebrauchsspuren. Ein paar Kratzer sind unproblematisch, Dellen oder Sprünge im Display sollten dich misstrauisch stimmen.
  • Ohne Strom läuft gar nichts - achte vor dem Kauf darauf, dass der Akku nicht zu alt ist. Bis drei Jahre gibt es in der Regel kein Problem, doch je älter, desto wahrscheinlicher ist ein Ausfall.
  • Am besten nur bei persönlicher Übergabe kaufen, nur so kannst du das Gerät vor dem Kauf ausgiebig prüfen. Bei Online-Käufen musst du auf seriöse Anbieter achten.
  • Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, beschaffe dir die gebrauchte Hardware beim Händler oder Hersteller. Diese Geräte sind geprüft und du kannst sogar eine Garantie bekommen.

Der Preis

Natürlich möchtest du nicht zu viel Geld für dein neues „altes“ Smartphone ausgeben - aber ob ein Angebot zu teuer oder günstig ist, kannst du nur beurteilen, wenn du die Preise am Markt kennst. Hier hilft nur eins: Recherche. Informiere dich zuerst bei den Herstellern, was die Geräte neu kosten und schau dann bei Anbietern wie Rebuy , E-Bay-Kleinanzeigen oder Quoka , was dort für gebrauchte Geräte verlangt wird.

Wie bei jedem Kauf gilt auch hier: Wenn ein Angebot verführerisch günstig und ist, dann ist Vorsicht angesagt. Hier handelt es sich oft um betrügerische Lockangebote. Achte dabei auch ganz genau auf die exakte Typenbezeichnung. Denn manchmal werden Geräte mit minimal veränderten Bezeichnungen angeboten, den Reinfall merkst du dann erst beim Auspacken.

Der allgemeine Zustand und Problemzonen

Ein gebrauchtes Gerät zeigt natürlich Gebrauchsspuren, da liegt es an deinen Ansprüchen, wie viele Macken und Kratzer ein Gehäuse haben darf. Aber es gibt typische Problemzonen, auf die du vor dem Kauf besonders achten musst.

Bei allen physikalisch beweglichen Teilen und Anschlüssen musst du darauf achten, dass sie nicht verdreckt sind, die Druckpunkte bei Schaltern nicht ausgeleiert sind und tadellos funktionieren; das Smartphone sollte etwa ein angeschlossenes Ladegerät sofort erkennen und auf den Ein-/Ausschalter präzise reagieren.

Manche Geräte haben dabei ihre typischen Macken und Schwachstellen, je nach Modelljahr können diese unterschiedlich ausfallen. Das kann der Akku sein oder der Homebutton. Diese Handicaps gilt es herauszufinden: Am einfachsten nach „Schwachstellen“ oder „Problemen“ für das Wunschgerät im Internet suchen und du erhältst eine Liste von Dingen, auf die du beim Gebrauchtkauf achten solltest. Auch in den Foren von Computermagazinen oder in den Bewertungen von Onlineshops lassen sich solche Hinweise finden.

Das Display

Bei Smartphones und Tablets ist das große Glasdisplay besonders anfällig. Ein leichter Kratzer auf dem Display mag noch akzeptabel sein, ein deutlicher Sprung ist es nicht mehr. Denn in diesem Fall ist das Gerät wohl mindestens einmal kräftig hingefallen, wobei nicht nur das Display Schäden davon trägt, sondern auch die interne Elektronik beschädigt werden kann. Das ist besonders tückisch, weil man solche Schäden nicht sehen kann und ihre Konsequenzen wie aus heiterem Himmel auftreten. Solche Geräte solltest du nur in Betracht ziehen, wenn sie deutlich billiger als die üblichen Gebrauchtgeräte sind.

Der Akku

Alle modernen Geräte beziehen ihren Strom aus einem Akku - und so ein Akku hat eine begrenzte Lebensdauer. Je älter ein Gerät, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Akku in Kürze seinen Geist aufgibt - und dann kann es teuer werden. Bei einem Notebook kannst du in der Regel einen Akku noch problemlos selbst wechseln, bei modernen Smartphone ist der Akku oft fest verklebt und kann nur vom Fachhändler oder dem Anbieter getauscht werden. Ein Notebook-Akku kostet – je nach Modell – rund 50 bis 150 Euro, bei einem Smartphone bist du mit 50 bis 80 Euro dabei. Kannst du den Akku selbst tauschen, wird es billiger, ein typischer Akku kostet um die 15 bis 20 Euro. Als Faustregel kann man sagen, dass ein drei Jahre altes Gerät mit dem Akku noch gut über die Zeit kommen wird, ab fünf Jahre wird es problematisch, hier steht wohl in wenigen Monaten ein Akku-Wechsel an.

„Unfallfahrzeug“

Da du meist nicht feststellen kannst, ob das Geräte schon mal einen „Unfall“, sprich Schaden hatte und repariert wurde, frage den Verkäufer, ob es schon mal einen Defekt gab, was die Ursache war (z.B. die umgeschüttete Cola?) und wer ihn behoben hat: War es ein Fachhändler oder ein Frickler? Lass dir dann entsprechende Quittungen zeigen und nimm Abstand von Geräten, an denen die Leute selbst herumgebastelt haben.

Gesperrte Hardware

Bei gebrauchten Smartphone musst du besonders aufpassen. Die haben nämlich oft einen „SIM-Lock“ und funktionieren dann nur mit den SIM-Karten bestimmter Anbieter. Wenn du keine böse Überraschung erleben willst, dann achte darauf, dass du ein Smartphone ohne SIM-Lock kaufst. Wenn das nicht explizit im Angebot steht, frag’ beim Anbieter nach und lass es dir schriftlich geben.

Speziell für iPhones und iPads gilt: Die iCloud-Sperre muss entfernt sein! Standardmäßig werden iPhone und iPads über die Funktion „Mein iPhone/iPad suchen“ mit einem iCloud-Account verbunden. Das ist unter anderem eine Diebstahlsperre. Solange diese Verbindung besteht, lassen sich iPhone und iPad nur mit dem Passwort des entsprechenden iCloud-Accounts zurücksetzen und neu einrichten. Das Gerät ist damit für jeden anderen völlig nutzlos – selbst Apple kann diese Sperre nicht aufheben!

Zurück auf Anfang

Gebrauchte Hardware muss in ihren ursprünglichen Zustand versetzt worden sein. Es reicht also nicht, dass der Verkäufer einfach nur seine Daten gelöscht hat. Bei einem Notebook sollte also die Festplatte neu formatiert und das Betriebssystem neu installiert worden sein. Ein Smartphone oder Tablet muss zurückgesetzt worden sein. So ersparst du dir Ärger mit alten Accounts und fremden Daten und kannst halbwegs sicher sein, dir keine Schad- oder Schnüffelsoftware einzufangen (eine hundertprozentige Sicherheit gibt es hier leider nicht).

Wo kaufen?

Am besten ist es, wenn du ein gebrauchtes Gerät vor dem Kauf in der Hand haben und ausprobieren kannst. Andernfalls musst du dich auf die Versprechungen des Verkäufers verlassen, was nicht immer eine gute Idee ist. Durchforste also die örtlichen Kleinanzeigen oder such bei E-Bay-Kleinanzeigen und Quoka.

Wenn du ein Gerät über den privaten Kleinanzeigenmarkt gefunden hast, dann versuche möglichst, vom Verkäufer die Original-Quittung oder den Kassenbon zu bekommen. Denk daran, dass es bei privaten Verkäufen weder eine Garantie noch ein Rückgaberecht gibt!

Auch ein Abstecher bei Rebuy kann sich lohnen, hier gibt es geprüfte Geräte mit 18 Monaten Garantie. Wenn du bei E-Bay kaufen willst, dann nur bei eindeutig seriösen Anbietern mit sehr vielen positiven Bewertungen nahe 100 %. Achte hier besonders auf die Bewertungen der letzten drei Monate.

Wenn du ein Apple-Gerät kaufen möchte, kann du auch bei Apple selbst vorbeischauen. Dort werden generalüberholte Gebrauchtgeräte mit Herstellergarantie angeboten. Diese laufen unter der Bezeichnung: refurbished.

Die Preise liegen allerdings deutlich über dem Marktdurchschnitt - aber dafür bekommt man ein gebrauchtes Gerät praktisch „wie neu“, das normalerweise noch etliche Jahre durchhält – und du kannst sicher sein, auf keinen Betrüger hereinzufallen. Zusätzlicher Vorteil: Das Gerät ist neu verpackt, einschließlich entsprechender Handbücher, Kabel und sonstigem Zubehör. Und nicht zuletzt ist der Gebrauchtkauf auch eine nachhaltige Sache und schont die Umwelt.

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