Was genau bedeutet in Teilzeit studieren?
Bei einem Teilzeitstudium sind die Stundenwochen pro Semester reduziert. Sprich: Du investierst weniger Zeit für dein Studium. In der Regel liegt die durchschnittliche Arbeitsbelastung eines Teilzeitstudiums zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. Besuche von Lehrveranstaltungen und Prüfungen, das
Lernen sowie die Vor- und Nachbereitung
sind in den Stunden eingerechnet.
Im Vergleich: Bei einem Vollzeitstudium bist du voll ausgelastet. Zwar kann die Anzahl an Wochenstunden je nach Studiengang und Semester unterschiedlich ausfallen. Doch du musst eine bestimmte Anzahl an Kursen besuchen und Prüfungen absolvieren.
Der wesentliche Unterschied zwischen Vollzeitstudium und Teilzeitstudium ist also die Arbeitsbelastung – die Wochenstunden pro Semester, die du studierst.
Übrigens: Es spielt keine Rolle, ob du dich als Teilzeitstudierender für ein Präsenzstudium oder Fernstudiengang eingeschrieben hast. Die Arbeitsbelastung von 20 bis 30 Stunden pro Woche bei einem Teilzeitstudium gilt für beide hier genannten Varianten.
Was sind die Nachteile eines Teilzeitstudiums?
Zugegeben: „In Teilzeit studieren“ klingt im ersten Moment nach viel Freizeit. Super, oder? Aber: Ein Teilzeitstudium bedeutet nicht nur mehr Flexibilität und Freiheit. So hast du beispielsweise im Teilzeitstudium keinen Anspruch auf BAföG. Auch die Versicherungsbeiträge fallen oftmals höher aus als bei Vollzeitstudierenden.
Damit du dir einen besseren Überblick verschaffen kannst, haben wir nachfolgend die wesentlichen Nachteile eines Teilzeitstudiums für dich zusammengefasst:
1. Geringes Angebot
Zwar bieten viele Hochschulen ein Teilzeitstudium an, doch die Auswahl und Anzahl an Studiengängen sind oftmals eingeschränkt. Willst du Medizin und Jura studieren, gibt es kaum freie Plätze für ein Teilzeitstudium und nicht
jeder Studiengang
darf in Teilzeit studiert werden.
2. Längere Regelstudienzeit
Bei einer geringeren Arbeitsbelastung zu studieren, bedeutet auch, dass sich die Regelstudienzeit verlängert. Ein Teilzeitstudium dauert meist fünf Jahre, während ein Vollzeitstudium üblicherweise nach drei bis vier Jahren absolviert ist.
3. Mehr Zeitaufwand
Studierst du neben dem Beruf
oder organisierst den Familienalltag
, kann das eine enorme Belastung sein. Ein Teilzeitstudium nebenbei zu bewältigen, ist oft nicht einfach. Bis spät in die Abendstunden für Prüfungen lernen? Keine Seltenheit! Das erfordert nicht nur viel Zeit, sondern auch Disziplin.
4. Kein BAföG
Teilzeitstudierende haben kein Recht auf BAföG. In der Regel kannst du Wohn- oder Bürgergeld beantragen, allerdings werden Anspruch und Höhe der Sozialleistungen mit deinem Einkommen und dem des Partners berechnet.
5. Fehlende Bildungskredite
Förderungen für Teilzeitstudierende gibt es nicht. Ohne Bildungskredite und BAföG müssen Studierende im Teilzeitstudium ihr Studium aus eigener Tasche finanzieren. Fehlen finanzielle Rücklagen oder gibt es keine Unterstützung der Eltern, kann das für einige ein Nachteil sein.
6. Erhöhte Versicherungsbeiträge
Die Beiträge für Krankenversicherungen oder Auslandsversicherungen können im Teilzeitstudium höher ausfallen, wenn du nur in reduziertem Aufwand studierst. Die attraktiven Tarife bei Versicherungsanbietern richten sich meist nur an Vollzeitstudierende.
7. Volle Semestergebühren
Vollzeit- oder Teilzeitstudium spielt keine Rolle – bei beiden Varianten musst du die kompletten Semestergebühren zahlen.
8. Viel Bürokratie
Für ein Teilzeitstudium musst du einen Antrag bei der Hochschule stellen. Aber nicht nur einmal, viele Bildungsinstitute verlangen etwa alle zwei Semester einen Verlängerungsantrag auf das Teilzeitstudium.
9. Fehlende Studienprivilegien
10. Anerkannter Grund
Oftmals verlangen Hochschulen und Universitäten eine schriftliche Begründung, warum du in Teilzeit studieren willst. Anerkannte Gründe für ein Teilzeitstudium sind u. a. Kinderbetreuung, Angehörigenpflege, Selbstständigkeit oder Krankheit.
Ob trotz all dieser Einschränkungen ein Teilzeitstudium für dich infrage kommt, kannst du am besten abwägen, wenn du auch die Vorteile von Studieren in Teilzeit kennst.
Wichtig zu wissen: Für Teilzeitstudierende, die neben der Hochschule nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, gilt das Werksstudentenprivileg. Das Gute: Die Krankenkassenbeiträge sind günstiger. Nachteil: Keine Einzahlung in die Arbeitslosenversicherung und somit kein Anspruch auf Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld.
Welche Vorteile bietet Studieren in Teilzeit?
Ein Teilzeitstudium hat aber nicht nur schlechte Seiten. Schließlich kannst du dir deinen Alltag etwas flexibler einteilen.
Im Folgenden findest du die Vorteile eines Teilzeitstudiums:
1. Mehr Flexibilität
Studieren in Teilzeit bedeutet mehr Freiheit. Familie, Beruf und Studium lassen sich flexibler unter einen Hut bringen. Auch für Freunde und Freizeitaktivitäten bleibt mehr Zeit, wenn du zeitlich flexibel bist und nicht in Vollzeit studierst.
2. Verlängerte Regelstudienzeit
Richtig, die längere Regelstudienzeit ist ein Nachteil des Teilzeitstudiums, kann aber auch von Vorteil sein. So können zwei Hochschulsemester im Teilzeitstudium als ein Fachsemester zählen. Du hast also mehr Zeit für dein Studium.
3. Anspruch auf Sozialleistungen
Zwar bekommen Teilzeitstudierende kein BAföG, dafür hast du die Möglichkeit, Wohn- und Bürgergeld zu beantragen. Vollzeitstudierende, die BaföG beziehen, haben in der Regel keinen Anspruch auf diese Sozialleistungen.
Nicht vergessen: Um dich offiziell Teilzeitstudierender zu nennen, musst du entweder ein Studiengang in Teilzeit belegen oder einen Antrag bei der jeweiligen Hochschule oder Uni stellen. Der Antrag auf Teilzeitstudium gilt meist für ein Studienjahr und muss regelmäßig verlängert werden.
Lasse dich nicht abschrecken, auch ein Teilzeitstudium lässt sich finanzieren – beispielsweise mit einem KfW-Studienkredit. In diesem
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Fazit: Teilzeitstudium bietet Vor- und Nachteil
Studieren in Teilzeit bedeutet mehr Freiheit und Flexibilität, sodass du Beruf und Familie neben dem Studium besser vereinbaren kannst. Doch Teilzeitstudierende haben keinen Anspruch auf BAföG. Außerdem fallen viele Studienprivilege weg, wie etwa günstigere Versicherungsbeiträge, kostenfreie Konten und Studentenermäßigungen. Ob sich Studieren bei geringerer Arbeitsbelastung für dich lohnt, kannst du mithilfe der hier genannten Vor- und Nachteile eines Teilzeitstudiums herausfinden.