Kurz erklärt: Was ist ein Promotionsstipendium?
Diese spezielle Art des Stipendiums richtet sich ausschließlich an Studierende, die den Doktortitel in ihrem Fach erlangen wollen. Das Promotionsstipendium ist dabei an verschiedene Bedingungen geknüpft. Dazu gehören unter anderem die Noten und Leistungen im Studium sowie die Fachrichtung. Auch das persönliche Forschungsvorhaben von Studierenden spielt eine tragende Rolle bei der Vergabe von Promotionsstipendium.
Wichtig zu wissen: Es gibt themengebundene und themenungebundene Promotionsstipendien. Die besten Chancen hast du bei themenspezifischen Promotionsstipendien, da hier die Anzahl an Bewerbenden meist am geringsten ist.
Welche Voraussetzungen sind für ein Promotionsstipendium zum Promovieren erforderlich?
Für eine finanzielle Förderung der Promotion müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden. Dazu gehören:
- besonders guter Notendurchschnitt (Erwartung von „Bestnoten“ sind keine Seltenheit, in manchen Fachrichtungen aber weniger wichtig)
- hohes gesellschaftliches Engagement (u. a. Praktika, Seminare,
Auslandsstudium
, Forschungsaktivitäten; hier auch wieder fachabhängig)
- soziale Verhältnisse (Berücksichtigung von Studierenden aus sozial schwachen Haushalten)
- kultureller Hintergrund (Stipendienvergabe an Studierende aus dem Ausland)
- aktueller Forschungsbereich (z. B. neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Forschungen zu innovativen Themen)
Übrigens: Willst du nach deinem Abschluss promovieren und finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen, darfst du nicht einfach x-beliebe Stunden neben der Promotion arbeiten. Bei geförderten Promotionsstipendien sind nicht mehr als zehn Arbeitsstunden wöchentlich in
Nebenjobs
im wissenschaftlichen Forschungs- oder Lehrbereich erlaubt, in anderen Tätigkeiten nur fünf.
Wie ist der Ablauf einer Promotion?
Willst du nach deinem
Masterabschluss promovieren
, weißt aber nicht, wie du vorgehen sollst? Macht nichts! Nachfolgend findest du den Ablauf einer Promotion für dich zusammengefasst:
1. Suche nach einer betreuenden Fachperson für die Promotion
Welche Professoren können dich auf dem Weg zum Doktortitel begleiten und unterstützen? Idealerweise weißt du bereits, in welchem Studienfach du promovieren willst. Dann suche eine Person, die sich in dem Forschungsbereich auskennt und nimm den Kontakt auf.
2. Promotionsantrag stellen
Als Nächstes müssen die formalen Bedingungen geklärt werden. Hierfür nimmt deine Betreuung Kontakt mit dem Promotionsausschuss auf. Erfüllst du alle Voraussetzungen, könnt ihr gemeinsam den Promotionsantrag stellen. Dazu gehört auch, die Finanzierung deiner Arbeit zu klären.
3. Suche eines Zweitbetreuers
Eine weitere Bedingung ist ein sogenannter Zweitgutachter. Neben deinem Hauptbetreuer benötigst du eine zweite Person, die deine Doktorarbeit begutachtet. Der Vorteil dabei: Du erhältst weitere Unterstützung während deiner Promotion.
4. Beginn der Forschung
Starte mit der Forschung! Literatur wie Fachbücher und wissenschaftliche Arbeiten zu deiner Dissertation sind Pflichtlektüre. Auch der Besuch von fachspezifischen Seminaren und Tagungen ist hilfreich. Vergiss nicht, deine Forschungsergebnisse regelmäßig zu besprechen.
5. Abgabe der Doktorarbeit
Mit der Einreichung erfolgt die Überprüfung der Dissertation durch deinen Erst- und Zweitbetreuer. Bei der anschließenden Disputation vor einem Fachgremium kannst du deine Arbeit in einem wissenschaftlichen Gespräch genauer erläutern und eventuelle „Streitpunkte“ klären.
6. Veröffentlichung der Dissertation
Hast du erfolgreich bestanden? Herzlichen Glückwunsch! Für den korrekten Abschluss ist die Veröffentlichung der Dissertation erforderlich. Bedenke, dass die Veröffentlichung unter Umständen mehrere Hundert Euro kosten kann. Zuvor wirst du deine Arbeit noch vor einem Ausschuss verteidigen und letzte Fragen beantworten. Die anschließende Urkunde bestätigt deinen Doktorgrad!
Schon gewusst: Die Dauer einer Promotion liegt durchschnittlich zwischen drei und fünf Jahren. Die Dissertation umfasst üblicherweise 200 bis 300 Seiten je nach Fachrichtung, deren Inhalte sich auf deine Forschungsergebnisse und neue wissenschaftliche Erkenntnisse beziehen.
Welche Förderungen für Promotionsstipendien gibt es für Studierende?
Willst du den Doktorgrad in deinem Studienbereich erlangen, hast du verschiedene Möglichkeiten für eine finanzielle Unterstützung. Diese Förderungen für Promotionsstipendien unterscheiden sich wie folgt:
Ein Vollstipendium beinhaltet meist eine Grundförderung von 1.000 Euro pro Monat. Es läuft für ein bis maximal drei Jahre und umfasst zusätzlich zum Grundbetrag Zuschüsse für beispielsweise Sachmittel und Forschungsreisen.
Kleinere Promotionsstipendien finanzieren unter anderem die Materialkosten für die Forschung sowie die Teilnahme an themenspezifischen Weiterbildungen und Seminaren.
Wo erhalten Studierende Förderungen für das Promotionsstipendium?
Es gibt verschiedene Förderer. Zu den bekanntesten und größten Institutionen und Stiftungen für Promotionsstipendien gehören beispielsweise:
- Forschungseinrichtungen sowie Institute von Hochschulen
- Deutscher Akademische Austauschdienst (DAAD)
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Begabtenförderungswerke der Bundesregierung (z. B. Konrad-Adenauer- oder Heinrich-Böll-Stiftung, Stiftung der Deutschen Wirtschaft)
- verschiedene Unternehmen und Privatpersonen
Bist du auf der Suche nach einem Förderer für deine Doktorarbeit, kannst du dich bei deiner Hochschule über finanzielle Unterstützung informieren. Auch die Agentur für Arbeit sowie verschiedene Studienplattformen im Internet bieten meist hilfreiche Tipps und Kontakte.
Fazit: Erfolgreich zum Doktortitel dank Promotionsstipendium
Die meisten stecken viel Zeit und Geld ins Studium. Denkst du über eine Promotion nach erfolgreichem Master oder Diplom nach, um deinen Doktorgrad zu erlangen, solltest du einiges beachten. Ziehe in jedem Fall auch ein Stipendium in Betracht, um die laufenden Kosten, etwa für die Forschung oder deinen Grundbedarf, zu decken. Dafür sind meist unter anderem ein besonders guter Abschluss und hohes Engagement Voraussetzungen für eine Förderung. Auch die sozialen und kulturellen Verhältnisse von Studierenden werden von einigen Institutionen bei der Vergabe berücksichtigt.