Vorteile von Lerngruppen
In einer Lerngruppe zu arbeiten, kann auf vielerlei Ebenen hilfreich sein:
- Gegenseitiges Fördern von Motivation und Disziplin
- Besserer Fokus und weniger Ablenkung von zum Beispiel Smartphone
- Tieferes Verständnis von Inhalten, da ihr Ergebnisse gemeinsam erarbeitet, besonders bei komplexen Themen ist es sinnvoll, Kommilitoninnen und Kommilitonen um Hilfe bitten zu können
- Profitiere von den verschiedenen Denkansätzen und
Lernstrategien
der anderen, wenn du nicht weiterkommst und probiere neue Methoden aus, wie etwa das
Speed-Reading
- festige dein eigenes Wissen, indem du Inhalte verständlich erklärt bekommst und wiederholst
Natürlich profitiert nicht nur deine Studienleistung. Durch häufiges Zusammenarbeiten in Lerngruppen lernst du deine Mitstudierenden besser kennen und gewinnst vielleicht sogar neue Freundschaften dazu. Auch deine Fähigkeiten in Sachen Teamarbeit und sozialem Umgang steigen an. Diese sogenannten Softskills machen sich ganz nebenbei auch gut auf dem Lebenslauf und werden von zukünftigen Arbeitgebenden gern gesehen.
Tipps zur Organisation
Die optimale Gruppengröße für eine Lerngruppe besteht aus etwa drei bis sechs Personen. So profitiert ihr von verschiedenen Perspektiven und genügend Input, ohne dass es dabei zu voll wird. Für deine Lerngruppe solltest du dir am besten Studierende mit ähnlichen Lernzielen und Studienrichtungen suchen. Achte dabei auch auf eine passende Rollenverteilung. Jede Gruppe sollte Personen haben, die die Führung übernehmen, Treffen planen und die zu erledigenden Aufgaben im Blick behalten. Zudem ist es sinnvoll, für jedes Treffen eine klare Zielsetzung festzulegen, damit ihr euch nicht verzettelt.
Hast sich erstmal eine Lerngruppe gebildet, soll es sich im besten Fall nicht nur auf ein einziges Treffen beschränken. Um am Ball zu bleiben, könnt ihr regelmäßige Termine mit festen Lernzeiten planen. Kalkuliert in euren Tagesplan auch genügend Pausen in der Cafeteria und Mensa ein, sodass sich eure Gruppendynamik auch außerhalb des Lernstoffs stärkt und du neue Konzentration sammelst.
Erfolgsfaktoren
Auch wenn es beim Arbeiten in der Lerngruppe schnell zu ablenkenden Gesprächen kommen kann, könnt ihr mit einfachen Maßnahmen für Produktivität sorgen. Das Wichtigste ist die Verlässlichkeit und Disziplin aller Mitglieder. Um lange Erläuterungen zu vermeiden, sollten alle vorbereitet zu den Treffen erscheinen und aktiv zu Problemlösungen beitragen. Bei Schwierigkeiten oder Unstimmigkeiten innerhalb der Gruppe sollte mit offener Kommunikation und konstruktiver Kritik reagiert werden. Nur so kann ein vertrauensvolles Lernklima entstehen
Nutze
digitale Tools
wie Google Docs, Zoom oder andere Lernplattformen, um auch neben den Treffen in Person vom Feedback der anderen zu profitieren. Abwechslung bringt ihr in den klassischen Lernansatz mit offenen Diskussionen, Präsentationen oder einem Quiz.
Herausforderungen und Risiken
Der Zeitaufwand für Organisation und Abstimmung aller Mitglieder ist nicht zu unterschätzen und kann neben zahlreichen Prüfungen schnell zur Herausforderung werden. Fehlt es an Vorbereitung und Struktur, laufen Lerngruppen außerdem schnell Gefahr, unproduktiv zu sein. Wenn die Organisation mehr Zeit kostet als das Lernen selbst, lohnt sich die Zusammenarbeit eher weniger. Auch die folgenden Situationen können problematisch werden:
- Unterschiedliches Lernniveau: Wenn die Wissensstände zu weit auseinanderliegen, kommt es zu Frustration oder Langeweile. Stellst du also unterschiedliches Engagement und verschiedene Ziele innerhalb der Lerngruppe fest, lohnt es sich zu überdenken, ob eine Zusammenarbeit wirklich sinnvoll ist.
- Keine Eigenmotivation der Mitglieder: Wenn einige nur „mitschwimmen“, entsteht eine einseitige Belastung und ein qualitativer Austausch, bei welchem alle voneinander lernen, bleibt aus.
- Ablenkung statt Lernen: Kommt es häufig zur Ablenkung durch Gespräche und private Themen, wird die gesamte Gruppendynamik schnell gestört.
- Keine Struktur oder Zielorientierung: Treffen ohne klaren Plan führen zu Zeitverschwendung. Auch wenn Termine ständig verschoben werden oder Aufgaben nicht vorbereitet sind, lohnt sich das Vorhaben nur wenig
- Dein Lerntyp passt nicht zum Gruppensetting: Manche Menschen lernen allein effizienter, schneller und im Gesamten einfach besser. Natürlich lohnt es sich, die Gruppenarbeit zumindest einmal auszuprobieren, doch wenn du feststellst, dass du deine Zeit allein deutlich sinnvoller gestalten kannst, sind Lerngruppen nicht die richtige Methode für dich.
- Gruppenzwang oder Anpassungsdruck: Wenn du dich mit den anderen Mitgliedern nicht wohlfühlst oder dich ständig anpassen musst, kann es nicht zu wirklich offener Zusammenarbeit kommen und statt Motivation entsteht nur noch mehr Stress. Zwing dich nicht in eine Gruppe, die nicht zu dir passt.
Fazit: Lerngruppen lohnen sich wirklich
Lerngruppen können eine echte Hilfe für dein Studium sein. Zumindest dann, wenn sie gut organisiert sind und die Gruppendynamik stimmt. Sie fördern nicht nur dein Fachwissen, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen. Gleichzeitig ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse und
Lerngewohnheiten
zu reflektieren, denn nicht jeder lernt im Team besser. Sei ehrlich zu dir selbst und büffle lieber allein, wenn du so produktiver bist. Wer jedoch auf Struktur, Austausch und Verlässlichkeit setzt, kann in der Lerngruppe nicht nur erfolgreicher, sondern auch mit mehr Freude lernen.