Was ist der Härtefallantrag?
Der Härtefallantrag ist nichts anderes als eine Abweichung vom normalen Curriculum Deines Studiengangs. Wenn Du auf Grund verschiedenster Ursachen mal von der Studiennorm abweichen willst, musst Du in vielen Fällen einen solchen Antrag an den Prüfungsausschuss Deiner Hochschule stellen, der dann auf Basis vorgegebener Regelungen entscheidet, ob dieser angenommen wird. Je nach Hochschule wird der Härtefallantrag über ein vorgegebenes Format oder sogar ein formloses Schreiben gestellt. Die Regelungen sind dazu individuell, sodass wir Dir raten, Dich bei Deinem Prüfungsausschuss darüber zu informieren.
Was sind typische Gründe für einen Härtefallantrag?
Der Härtefallantrag findet nicht nur bei misslungenen Prüfungen Anwendung, sondern auch bei vielen weiteren Herausforderungen, die Studenten im Laufe des Studiums begegnen. Die typischen Gründe für einen Härtefallantrag sind folgende:
- Nachträgliche Prüfungsanmeldungen (zum Beispiel wenn Du die Anmeldung aus vertretbaren Gründen vergessen hast)
- Wiederholung von Klausuren (nach dem Erreichen der ordentlichen Versuche)
- Einspruch gegen Prüfungsergebnisse
- Wechsel der Studienordnung beziehungsweise des Curriculums
- Anerkennung von Prüfungsleistungen aus dem Auslandssemester oder einer Summer School
- Anpassung eines Wahlbereichs im Anschluss an das Grundstudium
Wie erfolgreich ist der Härtefallantrag im Studium?
Das Wichtigste vorab: Der Erfolg des Härtefallantrags hängt im Wesentlichen mit Deiner Begründung und Deiner Vorbereitung zusammen. Unabhängig davon, ob es sich um einen formalen Antrag oder eine frei zu verfassende Erklärung handelt, entscheidet der Prüfungsausschuss individuell über die Anerkennung beziehungsweise Ablehnung Deines Härtefallantrags. Daher empfehlen wir Dir, beim Verfassen des Härtefallantrags eine logische Argumentationskette aufzubauen, weshalb gerade Du eine weitere Chance erhalten solltest.
Was sollte ich beim Härtefallantrag vermeiden?
Vermeide auf jeden Fall Gründe, die darauf schließen lassen, dass Du Dich entweder nicht ausreichend vorbereitet oder gewisse Termine vergessen hast. Solche Gründe sind normalerweise ungern gesehen und führen zur Ablehnung Deines Antrags. Daher solltest Du darauf achten, dass Du selbstverschuldete Fehler sehr gut mit Argumenten unterlegst, um das Prüfungsamt von Deinem Engagement zu überzeugen.
Zusätzlich musst Du darauf achten, den Antrag innerhalb kürzester Zeit nach Bekanntwerden der Umstände für den Härtefall zu stellen. Damit vermeidest Du den Eindruck, dass Du die Antragstellung versäumt hast. Darüber hinaus gibt es bei nicht bestandenen Prüfungen enge Fristen, die es einzuhalten gilt.
Worauf muss ich beim Härtefallantrag wegen nicht bestandener Prüfung besonders achten?
Neben dem Antrag auf eine Wiederholung der Prüfung solltest Du sicherheitshalber auch Einspruch gegen die Prüfungsbewertung erheben. Für den Fall, dass Dein Härtefallantrag abgelehnt werden sollte, hast Du dann in zweiter Instanz immer noch die Chance auf die Anerkennung Deines Einspruchs. Wird dann der Einspruch anerkannt und das Prüfungsergebnis angepasst, führt das entweder dazu, dass Du die Prüfung wiederholen darfst, oder die Note wird entsprechend angehoben. Das führt dann dazu, dass Du die Prüfungsleistung unter Umständen doch bestanden hast. Beide Anträge solltest Du zeitgleich an das Prüfungsamt senden.
Fazit: Der Härtefallantrag kann den Studienabbruch vermeiden
Auch wenn es sich beim Antrag zur Prüfung eines Härtefalls im Studium um einen bürokratischen Akt handelt, heißt das noch nicht, dass es ein unmöglicher Prozess ist. Viele Studenten profitieren von der Möglichkeit, die Gründe für den Härtefall eigenständig darlegen zu können. Da jedes Prüfungsamt individuell über die Annahme eines Härtefallantrags von Studenten entscheidet, solltest Du ausreichend Zeit in den Aufbau der Argumentationskette investieren. Härtefallanträge werden bei Deinem Berufseinstieg nicht weiter thematisiert, sodass Du nicht befürchten musst, dass Deine Karriere darunter leidet.