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Datum
27.04.2023

ChatGPT im Studium: Vorteile und Risiken

Mit Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 durch das Unternehmen OpenAI aus Silicon Valley ist das Nutzen von künstlicher Intelligenz an Hochschulen ein präsentes Thema. Schon heute ist ChatGPT im Studium eine Hilfe für Lernende bei der Recherche oder Texterstellung von Hausarbeiten. Es gibt aber auch die andere Seite: Vor allem Lehrkräfte sehen die Risiken des Chatbots ChatGPT für Hochschulen als Herausforderung.

Hausarbeit schreiben im Studium mit KI Tools wie ChatGPT
(GettyImages/Jessie Casson)

Das Wichtigste in Kürze

  • ChatGPT hat sich bei der Beantwortung von Fragen und dem Verfassen von akademischen Texten als hilfreich erwiesen.
  • Die Risiken der KI-Software wie fehlerhafte Texte oder falsche Quellen erfordern jedoch eine Überarbeitung der Ergebnisse.
  • ChatGPT stellt zudem neue Anforderungen an das Lehrpersonal von Hochschulen und verlangt Aufklärungsleistung sowie eine Anpassung des Lehrplans.
  • Bei richtigem Umgang und Einsatz von ChatGPT kann die künstliche Intelligenz in Zukunft das Lehren und Lernen an Hochschulen verändern.

Für welche Einsatzgebiete ist ChatGPT im Studium geeignet?

Recherchen durchführen, Fragen beantworten oder ganze Hausarbeiten und Bachelorarbeiten verfassen – der Chatbot ChatGPT ist in vielerlei Hinsicht eine Hilfe für Studierende. Die Einsatzmöglichkeiten des KI-Tools im Studium sind vielseitig. Schon jetzt nutzen Lernende an Hochschulen den Chatbot unter anderem für folgende Aufgaben:

  • Recherchieren von Informationen aller Art
  • Beantworten von Fragen
  • Lösen von komplexen Aufgaben
  • Zusammenfassen von Büchern, Gedichten und Theaterstücken
  • Übersetzen von Texten in verschiedenen Sprachen
  • Ergänzen und Verfeinern von Inhalten
  • Verfassen von themenspezifischen Texten

Mehr als eine Million Menschen haben sich binnen fünf Tage nach Veröffentlichung bei ChatGPT angemeldet – darunter viele Studierende, aber auch Lehrkräfte von Hochschulen und Universitäten. Laut Fachleuten ist ChatGPT im Studium zukünftig nicht mehr wegzudenken. Das Lehrpersonal muss sich daher mit dem Programm auseinandersetzen sowie Studieninhalte und Lernprozesse anpassen.

Welche Vorteile hat ChatGPT für Studierende?

Der Chatbot greift für seine Informationen auf große Datenmengen zurück, die das Programm vorab erhalten hat. Umso aktueller die Daten sind, desto mehr Vorteile bietet ChatGPT für Studierende.

Die neueste Generation des Chatbots ist beispielsweise in der Lage, Antworten auf nahezu alle studienrelevanten Fragen zu geben, sodass keine lange Recherche mehr nötig ist. Auch das Verfassen von (akademischen) Texten übernimmt der Chatbot ohne Probleme – es ist sogar möglich, ganze Abschlussarbeiten durch die KI vorformulieren zu lassen. Bei der Erstellung der Textstruktur und den Zwischenüberschriften ist die KI-basierte Technik ebenso eine wertvolle Hilfe. Und selbst kleine Codes kann die Software eigenständig programmieren – perfekt für IT-Studiengänge.

Das sind aber längst nicht alle Vorteile von ChatGPT im Studium: Der Chatbot ist in mehreren Sprachen verfügbar. Dazu zählen:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch
  • Italienisch
  • Chinesisch
  • Japanisch
  • Russisch

So kann ChatGPT auch in Studiengängen mit Fremdsprachen ein hilfreiches Tool für Studierende sein. Um menschenähnliche Texte zu liefern, nutzt das KI-Tool die Satzstellung und Interpunktion seines Gegenübers. Oder besser: ChatGPT passt den Schreibstil dem Lernenden an, wodurch die Ergebnisse für mehr Zufriedenheit sorgen.

Bei all diesen Vorteilen ist es durchaus sinnvoll, das Nutzen des Chatbots im Studium zuzulassen – zumindest in bestimmten Bereichen. Denn ein Programm kann noch lange keinen Menschen ersetzen.

Welche Risiken drohen mit KI-Tools wie ChatGPT im Studium?

Natürlich bringt der Einsatz von künstlicher Intelligenz auch Risiken mit sich. Vor allem das Lehrpersonal sieht Gefahren von ChatGPT für Hochschulen, wie etwa:

  • Schlechte Datenqualität: Der Chatbot funktioniert (noch) nicht fehlerfrei. Falsche Daten und Informationen oder durcheinandergeworfene Inhalte beeinflussen die Qualität der Ergebnisse.
  • Fehlende und unzuverlässige Quellen: ChatGPT gibt Quellangaben derzeit gar nicht oder nur unzuverlässig an. Gerade bei wissenschaftlichen Texten sind Quellenangaben jedoch unverzichtbar.
  • Eingeschränkte Kreativität: Wortspiele, humorvolle Formulierungen oder Prosa kann künstliche Intelligenz nicht, sodass der Sprachstil darunter leidet.
  • Keine Emotionen: Emotionen? Fehlanzeige! Antworten des Chatbots können verletzend sein und es können Vorurteile entstehen und reproduziert werden.
  • Unzureichender Datenschutz: Bei jeder Nutzung sammelt ChatGPT Daten und ist in der Lage, Nutzerprofile zu erstellen, deren Inhalte Personen angreifbar machen.
  • Weniger Lernmotivation: Umso mehr eine neue Technik genutzt wird, desto eher entsteht eine Abhängigkeit. Die Folgen: Motivation und Fähigkeiten können verloren gehen.
  • Problematische Bewertung: Eine Bewertung der Ergebnisse ist für Lehrkräfte schwer, da nicht erkennbar ist, ob der Chatbot oder Studierende die Hausarbeit verfasst haben.

Durch die stetige Weiterentwicklung von KI-Tools wie ChatGPT ist es wahrscheinlich, dass sich die Nachteile minimieren werden. Somit ist mit einem weiteren Einzug von KI im Studium zu rechnen.

Fazit: Vorteile von ChatGPT erkennen und als Chance für Hochschulen sehen

ChatGPT ist schon heute ein leistungsstarkes und viel einsetzbares Tool, sei es im Marketing, Journalismus, Schulunterricht oder an Universitäten. Aufgrund seiner Risiken ist der Chatbot derzeit nicht an allen Hochschulen erlaubt. Doch die Nutzung des Programms ist nicht zu unterschätzen und Lehrkräfte werden sich eher früher als später mit der KI-basierten Technik auseinandersetzen müssen. Bei richtigem Umgang in bestimmten Bereichen ist ChatGPT im Studium eine große Hilfe und Erleichterung für Studierende.

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