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Datum
10.04.2025

Bachelor oder Master: Für welche Abschlüsse lohnt sich das weiterführende Studium wirklich?

Ist der Bachelor in der Tasche, steht für viele Studierende ganz automatisch auch noch ein zugehöriger Master auf der To-do-Liste. Mit einem weiterführenden Studium (Master) heben sich Absolvierende von der Masse ab, vertiefen ihr Fachwissen und stehen nach dem Abschluss vor der Möglichkeit einer Promotion. Doch ein Master ist nicht in allen Berufen notwendig – oft reicht der Bachelor völlig aus. Wir verraten dir, wann ein Master wirklich sinnvoll ist, und welche Perspektiven dir stattdessen offenstehen.

Bachelor oder Master: Für welche Abschlüsse lohnt sich das weiterführende Studium wirklich? / MLP Financify / Absolventinnen umarmen sich bei der Graduierungsfeier
(GettyImages/andresr)

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Master basiert auf den Kenntnissen eines Bachelorstudiums und bietet in einigen Bereichen verbesserte Karrierechancen und Perspektiven.
  • In geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen sind praktische Erfahrungen oft relevanter als ein Masterabschluss.
  • Vorteile: Durch einen Master hast du die Chance auf besseres Gehalt, den Weg zur Promotion und vertiefendes Fachwissen.
  • Nachteile: Neben dem Zeit- und Kostenaufwand bedeutet ein Master auch gleichzeitig einen verzögerten Berufseinstieg und geringere Praxiserfahrung.

MLP Financify / Infografik

Unterschied Bachelor und Master

Ein Master ist ein höherer akademischer Abschluss, der sich in den meisten Fällen über vier Semester erstreckt und auf einem abgeschlossenen Bachelorstudium beruht. Dabei wird das zuvor gewonnene Grundlagenwissen des wissenschaftlichen Arbeitens ausgebaut und in einem bestimmten Bereich spezialisiert. Der Master besitzt in Deutschland ein höheres Ansehen als der Bachelor-Abschluss und wird daher häufig auch mit einer höheren Bezahlung im späteren Beruf assoziiert. Dies trifft jedoch nicht auf jede Fachrichtung zu. Dennoch bietet ein Master im gesamten eine wertvolle Ergänzung zum Grundstudium und eröffnet den Absolvierenden vielfältige berufliche Möglichkeiten sowie neues Wissen.

Umorientierung nach dem Bachelor

Viele Studierende stellen nach einem abgeschlossenen Bachelorstudium fest, dass sie sich doch keine berufliche Zukunft in diesem Fachgebiet vorstellen können. Das ist keine Schande! Anstatt eines Masters solltest du dann jedoch über ein mögliches Zweitstudium oder eine Ausbildung nach dem Abschluss nachdenken.

Das spricht für den Master: Vorteile auf einem Blick

  • Langfristig profitieren Absolvierende von einem höheren Gehalt und besseren Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen, da eine Vertiefung der Fachkenntnisse für mehr Chancen auf Führungspositionen sorgt.
  • Ein Master sieht nicht nur auf dem Papier gut aus, es fördert auch die persönliche Weiterentwicklung und bietet die Gelegenheit, wertvolle mit Dozierenden aufzubauen.
  • Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit zur Promotion und damit der Weg in eine wissenschaftliche Laufbahn
  • Besonders in stark umkämpften Branchen kann der Master einen entscheidenden Vorteil gegenüber Konkurrierenden verschaffen.

Nachteile eines Masters

Der erhöhte Zeit- und Kostenaufwand ist ein wesentlicher Faktor, der bedacht werden muss. Da der sofortige Berufseinstieg nach dem Bachelor hinausgezögert wird, fehlt es oft an früher Praxiserfahrung und bedeutet gleichzeitig einen geringeren Verdienst. Besonders bei berufsbegleitenden Programmen oder privaten Hochschulen können hohe Studiengebühren anfallen. Zudem ist der Gehaltsvorteil nicht in jeder Branche gegeben – in manchen Bereichen wird Berufserfahrung höher geschätzt als ein zusätzlicher akademischer Abschluss. Ein Master ist daher keine Garantie für ein höheres Einkommen.

Für welche Studiengänge benötigst du einen Master?

Für einige Studierende erübrigt sich die Entscheidung, da ein Master ohnehin fest im Bildungsweg vorgesehen ist. Lehramt, Psychologie, Mathematik, Physik, Naturwissenschaften, Medizin, Technik und einige weitere Abschlüsse erfordern eine weiterführende Ausbildung, wie zum Beispiel ein Master, um überhaupt berufliche Aussichten zu haben und praktizieren zu dürfen. Wer zudem bestimmte Gehaltsvorstellungen besitzt, sollte auch in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, wie beispielsweise Finanz- und Rechnungswesen, einen Master anstreben, um später perspektivisch mehr zu verdienen.

Wann reicht ein Bachelorabschluss aus?

Studien der Geisteswissenschaften und im sozialen Bereich profitieren dagegen eher weniger von einem Master. In diesen Gebieten legen zukünftige Arbeitgebende mehr Wert auf Praxiserfahrung durch Praktika oder Volontariate. Auch in Bezug auf das spätere Gehalt macht ein Master meist keinen Unterschied. Wer sich also beispielsweise für Soziale Arbeit, Journalismus, Kommunikationswissenschaften oder Marketing interessiert, sollte daher die Vor- und Nachteile gut abwägen.

Dennoch kann sich ein Master lohnen, wenn du Spaß an der Theorie und der Arbeit mit wissenschaftlichen Texten hast oder eine Karriere in der Forschung anstrebst. Außerdem lässt sich auch eine verlängerte Studienzeit für weitere Nebenjobs oder Auslandssemester nutzen, die den Lebenslauf aufwerten. Zudem bieten die zusätzlichen zwei Jahre eine weiterführende Möglichkeit, dich zu orientieren und deine beruflichen Ziele zu identifizieren.

Master im Ausland

Du hast dich für ein weiterführendes Studium entschieden und ein einfaches Erasmussemester reicht dir nicht? Dann schreib dich doch einfach an einer Hochschule im Ausland für deinen Master ein und sammle einmalige Erfahrungen, die gleichzeitig auch noch gut auf dem Lebenslauf aussehen. Informiere dich hier, welche Vor- und Nachteile ein Master im Ausland hat, und welche Organisationen dich bei der Planung oder Finanzierung unterstützen.

Berufsbegleitender Master

Du kannst dich nicht zwischen Master und Praxiserfahrung entscheiden? Kein Grund zu verzweifeln, denn du kannst tatsächlich beides haben!

Da bei einem berufsbegleitenden Master parallel zur Arbeit studiert wird, entfällt der verzögerte Berufseinstieg. Häufig unterstützen Arbeitgebende ihre Mitarbeitenden finanziell oder durch Freistellungen. Die erlernten Inhalte lassen sich unmittelbar im Arbeitsalltag anwenden, was den Lernerfolg und die berufliche Entwicklung fördert. Zudem bieten berufsbegleitende Programme oft flexible Modelle wie Fernstudium, Abend-, Wochenend- oder Blockunterricht, die sich gut mit dem Berufsleben vereinbaren lassen.

Und nicht zu verachten: Du verdienst in dieser Zeit schon Geld und kannst dein Leben sowie Freizeitaktivitäten finanzieren.

Fazit: Die Entscheidung liegt bei dir

Ein Master lohnt sich je nach Fachrichtung und persönlicher Zielsetzung. In jedem Fall solltest du zwischen Karrierechancen, Gehalt und individueller Vorliebe für Theorie oder Praxis abwägen, bevor du dich einschreibst. Denn ein Master bedeutet nicht zwangsläufig höheres Einkommen oder bessere Jobperspektiven. Besonders im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich sollte dein Fokus eher auf Berufserfahrung oder Volontariaten liegen, um bei Arbeitgebenden zu punkten. Möchtest du keinen klassischen Master machen, kannst du dich außerdem mit berufsbegleitenden Optionen oder einem Auslandsstudium beschäftigen. Letztlich hängt die Entscheidung vom deinem individuellen Karriereweg und den jeweiligen Branchenanforderungen ab.

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