Unterschied Bachelor und Master
Ein Master ist ein höherer akademischer Abschluss, der sich in den meisten Fällen über vier Semester erstreckt und auf einem abgeschlossenen Bachelorstudium beruht. Dabei wird das zuvor gewonnene Grundlagenwissen des wissenschaftlichen Arbeitens ausgebaut und in einem bestimmten Bereich spezialisiert. Der Master besitzt in Deutschland ein höheres Ansehen als der Bachelor-Abschluss und wird daher häufig auch mit einer höheren Bezahlung im späteren Beruf assoziiert. Dies trifft jedoch nicht auf jede Fachrichtung zu. Dennoch bietet ein Master im gesamten eine wertvolle Ergänzung zum Grundstudium und eröffnet den Absolvierenden vielfältige berufliche Möglichkeiten sowie neues Wissen.
Umorientierung nach dem Bachelor
Viele Studierende stellen nach einem abgeschlossenen Bachelorstudium fest, dass sie sich doch keine berufliche Zukunft in diesem Fachgebiet vorstellen können. Das ist keine Schande! Anstatt eines Masters solltest du dann jedoch über ein mögliches
Zweitstudium
oder eine
Ausbildung nach dem Abschluss
nachdenken.
Nachteile eines Masters
Der erhöhte Zeit- und Kostenaufwand ist ein wesentlicher Faktor, der bedacht werden muss. Da der sofortige Berufseinstieg nach dem Bachelor hinausgezögert wird, fehlt es oft an früher Praxiserfahrung und bedeutet gleichzeitig einen geringeren Verdienst. Besonders bei berufsbegleitenden Programmen oder privaten Hochschulen können hohe Studiengebühren anfallen. Zudem ist der Gehaltsvorteil nicht in jeder Branche gegeben – in manchen Bereichen wird Berufserfahrung höher geschätzt als ein zusätzlicher akademischer Abschluss. Ein Master ist daher keine Garantie für ein höheres Einkommen.
Für welche Studiengänge benötigst du einen Master?
Für einige Studierende erübrigt sich die Entscheidung, da ein Master ohnehin fest im Bildungsweg vorgesehen ist. Lehramt, Psychologie, Mathematik, Physik, Naturwissenschaften, Medizin, Technik und einige weitere Abschlüsse erfordern eine weiterführende Ausbildung, wie zum Beispiel ein Master, um überhaupt berufliche Aussichten zu haben und praktizieren zu dürfen. Wer zudem bestimmte Gehaltsvorstellungen besitzt, sollte auch in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, wie beispielsweise Finanz- und Rechnungswesen, einen Master anstreben, um später perspektivisch mehr zu verdienen.
Wann reicht ein Bachelorabschluss aus?
Studien der Geisteswissenschaften und im sozialen Bereich profitieren dagegen eher weniger von einem Master. In diesen Gebieten legen zukünftige Arbeitgebende mehr Wert auf Praxiserfahrung durch Praktika oder Volontariate. Auch in Bezug auf das spätere Gehalt macht ein Master meist keinen Unterschied. Wer sich also beispielsweise für Soziale Arbeit, Journalismus, Kommunikationswissenschaften oder Marketing interessiert, sollte daher die Vor- und Nachteile gut abwägen.
Dennoch kann sich ein Master lohnen, wenn du Spaß an der Theorie und der Arbeit mit wissenschaftlichen Texten hast oder eine Karriere in der Forschung anstrebst. Außerdem lässt sich auch eine verlängerte Studienzeit für weitere Nebenjobs oder
Auslandssemester
nutzen, die den Lebenslauf aufwerten. Zudem bieten die zusätzlichen zwei Jahre eine weiterführende Möglichkeit, dich zu orientieren und deine beruflichen Ziele zu identifizieren.
Master im Ausland
Du hast dich für ein weiterführendes Studium entschieden und ein einfaches Erasmussemester reicht dir nicht? Dann schreib dich doch einfach an einer Hochschule im Ausland für deinen Master ein und sammle einmalige Erfahrungen, die gleichzeitig auch noch gut auf dem Lebenslauf aussehen. Informiere dich
hier,
welche Vor- und Nachteile ein Master im Ausland hat, und welche Organisationen dich bei der Planung oder Finanzierung unterstützen.
Berufsbegleitender Master
Du kannst dich nicht zwischen
Master und Praxiserfahrung
entscheiden? Kein Grund zu verzweifeln, denn du kannst tatsächlich beides haben!
Da bei einem berufsbegleitenden Master parallel zur Arbeit studiert wird, entfällt der verzögerte Berufseinstieg. Häufig unterstützen Arbeitgebende ihre Mitarbeitenden finanziell oder durch Freistellungen. Die erlernten Inhalte lassen sich unmittelbar im Arbeitsalltag anwenden, was den Lernerfolg und die berufliche Entwicklung fördert. Zudem bieten berufsbegleitende Programme oft flexible Modelle wie Fernstudium, Abend-, Wochenend- oder Blockunterricht, die sich gut mit dem Berufsleben vereinbaren lassen.
Und nicht zu verachten: Du verdienst in dieser Zeit schon Geld und kannst dein Leben sowie Freizeitaktivitäten finanzieren.
Fazit: Die Entscheidung liegt bei dir
Ein Master lohnt sich je nach Fachrichtung und persönlicher Zielsetzung. In jedem Fall solltest du zwischen Karrierechancen, Gehalt und individueller Vorliebe für Theorie oder Praxis abwägen, bevor du dich einschreibst. Denn ein Master bedeutet nicht zwangsläufig höheres Einkommen oder bessere Jobperspektiven. Besonders im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich sollte dein Fokus eher auf Berufserfahrung oder Volontariaten liegen, um bei Arbeitgebenden zu punkten. Möchtest du keinen klassischen Master machen, kannst du dich außerdem mit berufsbegleitenden Optionen oder einem Auslandsstudium beschäftigen. Letztlich hängt die Entscheidung vom deinem individuellen Karriereweg und den jeweiligen Branchenanforderungen ab.