Die Uni Göttingen hat es in einer Studie belegt: Mit Sport lässt sich der Stresslevel bei Studenten reduzieren und das Studium besser bewältigen. Besonders wenn du in den Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben bist, machen dir laut Studie hohe Leistungsanforderungen und psychische Belastungssituationen zu schaffen. Die Forscher fanden heraus: Viele Studenten nehmen nur unregelmäßige und unverbindliche Sportangebote wahr – dabei wäre regelmäßiger Sport eine wichtige gesundheitliche Ressource.
Der Kölner Sportprofessor Ingo Froböse betont sogar: Sport ist für den Geist viel anregender, als zum Beispiel das Zahlenrätsel Sudoku zu lösen. Jede Bewegung, auch des kleinen Fingers, durchflutet das Gehirn mit Blut und schafft so neue Vernetzungen zwischen den Neuronen. Insofern kann man behaupten: Sport macht intelligenter – und das wirkt sich eben auch aufs Studium aus.
30 Minuten pro Tag
Soviel sollte es schon sein, um Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei ist es egal, welche Art von Sport du betreibst: Ob mit Freunden im Park zum Fußball verabreden oder im Fitnessstudio an den Geräten schwitzen– hauptsache, der Spaß kommt nicht zu kurz und du lenkst dich vom Uni- Alltag ab. Vor allem in Phasen, in denen du viel über Hausarbeiten oder das Examen brütest, solltest du diese Zeit am Tag nutzen, um loszulassen.
Joggen – günstig, aber mitunter einsam
Schuhe an und raus – Joggen ist eigentlich die einfachste Möglichkeit, sich täglich zu bewegen. Und es ist günstig, denn es kostet keine monatlichen Beiträge, aber in die richtige Ausrüstung solltest du schon investieren. Heißt: Atmungsaktive Kleidung, die den Schweiß nach Außen leitet, und dazu vor allem gutes Schuhwerk, das die Bewegungen federt und die Gelenke schont. Eine Basisausstattung kannst du schon um die 150 Euro erstehen. Straßen und Parkwege stellt dir deine Gemeinde freundlicherweise kostenlos zur Verfügung.
Aber: Da du meistens allein unterwegs bist, musst du dich erst einmal Tag für Tag aufraffen. Das wird nur klappen, wenn du dem Laufen einen festen Platz in deinem Tagesablauf einräumst: Etwa immer morgens von 8.30 bis 9 Uhr oder abends von 18 bis 19 Uhr. Sonst kommt immer etwas dazwischen und aus deinem Vorsatz wird nichts.
Wer nicht alleine laufen will, findet sicher auch einen Lauftreff in der Nähe. Die sind meist Sportvereinen angeschlossen. In der Regel kannst du zunächst einmal kostenlos mitlaufen und dich später für eine Mitgliedschaft entscheiden. Das Gute: Die Treffs sind meistens von Trainern begleitet. So bekommst du Tipps zur richtigen Lauftechnik und rennst nicht zu schnell drauflos. Verabreden kann man sich auch über Internetportale wie
spontacts
oder Facebook- Gruppen. Oder du fragst deine Kommilitonen oder Mitbewohnern und ihr verabredet euch dann regelmäßig.
Hochschulsport: Laufen, Fechten, Zumba
Weit mehr als nur Lauftreffs bietet der Hochschulsport: Beinahe jede deutsche Uni hat ein Angebot und die Sporthallen, Schwimmbäder und Studios liegen meist in der direkten Nähe eurer Uni. Hinzu kommt: Viele Kurse sind komplett kostenlos oder kosten weit weniger als vergleichbare Kurse von Studios oder Vereinen.
Das Beste aber ist die Vielfalt: Du wolltest schon immer mal die Teamsportart Lacrosse ausprobieren? Oder Angebote wie „Karate meets Yoga“? Du möchtest Ballett machen, Fechten, Fußball spielen oder beim Zumba ins Schwitzen kommen? Der Hochschulsport bietet all das und noch viel mehr. Sogar klettern ist möglich und manche Unis machen sogar Ski-Reisen samt der entsprechenden Gymnastik als Vorbereitung.
Die Uni Duisburg-Essen zum Beispiel bietet Piloxing an, den neuesten Trend aus Hollywood. Es vereint die effektivsten Übungen aus Pilates und Fitness-Boxen zu einem Workout. Der rund achtwöchige Kurs kostet dort nur 10 Euro für Studenten. Ähnlich günstig ist das Angebot „Afrikanischer Tanz“ an der Humboldt-Universität Berlin. Vollkommen kostenlos ist „Ultimate-Frisbee“ an der Uni Freiburg. Ziel bei dieser Mannschaftssportart ist, die Frisbee in der gegnerischen Endzone zu fangen. Ein eintägiger Langlaufkurs der Uni im Schwarzwald kostet 18 Euro.
Übrigens: Das Angebot des Hochschulsports steht auch Nicht-Studenten offen– zu einem etwas höheren Preis.
Fitnessstudio
Im Vergleich mit den wirklich abwechslungsreichen Kursen des Hochschulsports kann ein Fitnessstudio kaum mithalten. Wer aber einfach mal eine Stunde auf dem Laufband oder Crosstrainer abreißen oder Gewichte stemmen und Muskeln aufbauen möchte, ist dort natürlich richtig. Günstig ist bundesweit das Angebot von
McFit
: Dort trainiert man für 19,99 Euro monatlich. Die Studios sind 365 Tage im Jahr 24 Stunden geöffnet. Bei den großen Premium-Ketten wie
Fitness First
oder
Injoy
lohnt es sich, nach Studentenrabatten zu fragen: Meist zahlt man dann ca. 30 Euro pro Monat. Dann sind auch Kurse und Coachings durch Trainer inklusive.
Alternative Fahrradfahren
Statt mit Bus oder U-Bahn zum Campus zu gondeln, könntest du dich auf den Sattel schwingen. Der Weg zur Uni mit dem Fahrrad in flottem Tempo kann das tägliche Sportprogramm ersetzen. Und wer nach einem gebrauchten Rad Ausschau hält, wird im Internet leicht fündig. Manche städtischen Fundbüros bieten auch regelmäßige Auktionen an, wo man teilweise wirklich teure Räder zum Schnäppchenpreis bekommen kann.
Übrigens: Wenn der Drahtesel mal nicht so will wie du, die Kette kaputt ist oder das Licht defekt– an vielen Unis betreibt der AStA Fahrradwerkstätten. Dort helfen euch Kommilitonen mit Werkzeug und Sachverstand.
Sportverein
Du hast schon in der Heimat im Fußballverein Erfolge gefeiert? Du warst der Star im Handballteam oder bekannt für deine Leistungen auf der Langstrecke oder im Hochsprung? Dann wird es das Beste sein, dich auch am Hochschulstandort nach einem entsprechenden Verein umzusehen. Sogar Tauch-Clubs oder Rudervereine gibt es in den meisten Städten. Die Beiträge für den Sportverein liegen meist bei rund 100 Euro im Jahr. Je nach Sportart kannst du damit sogar z.B. den Eintritt ins Schwimmbad sparen oder die Investition in eine eigene Ausrüstung. Über das Vereinsleben lernst du gleichzeitig neue Leute jeder Altersklasse kennen– und wer weiß: Vielleicht lässt sich über Vereinskameraden ja auch mal ein Praktikumsplatz klar machen.
Sport Online
Du sitzt sowieso den ganzen Tag vor dem Rechner? Dann kannst du diesen auch für dein Workout nutzen. Schließlich gibt es inzwischen zahlreiche Portale, die versprechen, dich fit zu machen. Zum Beispiel
Gymondo
,
profession-fit
oder
Fitnessraum
. Die Kurse dort reichen von Fatburner- Angeboten über Bodyshaping, Lauftraining, Step und Dance bis hin zu Entspannung, Yoga oder Kickboxen. Die Übungen werden von Personal Trainern erklärt – du kannst mit diesen auch einen persönlichen Trainingsplan erstellen und darüber chatten. Die Portale kosten zwischen rund sechs Euro und 16,90 Euro im Monat – je nach Abo und Laufzeit. Außerdem trainierst du bei Fitnessraum mit Promis wie Eva Padberg, Magdalena Neuner und Ralf Bauer, was den höheren Preis rechtfertigen soll. Viele Portale bieten auch eine Community, in der du Trainingspartner finden und deine Trainingsergebnisse vergleichen kannst. Das spornt an!
Natürlich geht Sport online auch ganz kostenlos – nämlich über Youtube. Auch dort findest du zahlreiche deutsch- oder englischsprachige Videos zu Pilates, Thai Chi und Co. So holst du dir dein Fitnessstudio nach Hause. Und solltest du eine Spielkonsole zu Hause rumstehen haben: Nutze sie nicht nur zum zocken. Über den Kinect-Bewegungssensor der X-Box gehst du beim Fußball oder Speerwurf im virtuellen Station an den Start. Auch die Wii-Konsole von Nintendo bietet in diesem Bereich sehr viele Möglichkeiten.
Bitte beachten
Wenn du nie oder lange nicht mehr Sport getrieben hast, solltest du zum (Wieder-)Einstieg eine Zeit lang unter fachkundiger Anleitung trainieren. Denn das falsche Ausführen von Bewegungen kann auch üble, langfristige Folgen haben.