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Datum
07.02.2024

Psychologische Beratung: Wie du dich kümmerst und schnell Hilfe bekommst

Mit dem Beginn des Studiums kommen zahlreiche neue Aufgaben auf Studierende zu, die nicht jeder so einfach meistert. Wenn die neue Umgebung, fremde Menschen, BAföG-Anträge, Prüfungen und Hausarbeiten zu einer Belastung werden, ist die psychische Gesundheit in Gefahr. Wie du erkennst, ob du eine psychologische Beratung benötigst, wo du schnell Hilfe bekommst und wie du dich um dich selbst kümmerst, erfährst du bei uns.

Psychologische Beratung: Beratungssituation | MLP financify
(GettyImages/SDI-Productions)

Das Wichtigste in Kürze

  • Auszug aus dem Elternhaus, fremde Stadt, neue Menschen und Uni-Alltag – Studierende müssen sich vielen neuen Herausforderungen im Studium stellen.
  • Sind die neuen Aufgaben eine Belastung, die sich durch psychische und körperliche Symptome zeigen, ist oftmals eine psychologische Beratung erforderlich.
  • Kostenlose psychologische Beratungsstellen für Studierende sind u. a. die psychologische Beratung der Uni, die Telefonseelsorge oder der Hausarzt.
  • Selbsthilfemaßnahmen wie Achtsamkeitsübungen, Teamsport und Kontakt zu neuen Menschen sind hilfreich in kleinen Krisen.

Welcher psychischen Belastung sind Studierende ausgesetzt?

Der Auszug aus dem Elternhaus, raus aus der gewohnten Umgebung, weg von vertrauten Menschen und ein vollgepackter Uni-Alltag mit Vorlesungen, Kursen, Hausarbeiten sowie Prüfungen. Mit dem Studium wachsen die Herausforderungen für Studierende, die für viele junge Menschen zu einer enormen Belastung werden.

Das Gedankenkarussell dreht sich unweigerlich und immer wieder bestimmen die gleichen Fragen und Ängste den Alltag von Studierenden, wie etwa:

  • Wie soll ich den ganzen Lernstoff schaffen?
  • Was, wenn ich die nächste Klausur verpatze?
  • Warum macht mir das Studium keinen Spaß?
  • Wieso finde ich keine neuen Freunde an der Uni?
  • Bleibt meine Beziehung trotz Fern- oder Wochenendendbeziehung intakt?

Prüfungsangst, Heimweh, Verlustängste und Selbstzweifel – die negativen Gedanken werden schnell zu einer psychischen Belastung. Ohne Hilfe, wie beispielsweise eine psychische Beratung, besteht die Gefahr, in ein tiefes Loch zu fallen.

Wie erkenne ich, ob ich psychologische Beratung benötige?

Hand aufs Herz: Hast du dich schon einmal selbst hinterfragt, ob es dir wirklich gut geht, ob ein Studium das richtige für dich ist und ob du dich wohlfühlst, so weit weg von Familie und Freunden? Wahrscheinlich ja, sogar mehrmals! Aber eine ehrliche Antwort auf die Fragen hast du dir bestimmt nicht gegeben. So ergeht es den meisten Studierenden. „Mir geht es gut!“ und „Alles ist bestens!“ sind typische Sätze, die du gerne zu dir oder anderen sagst.

Doch bist du immer häufiger gesundheitlich angeschlagen? Hast du neuerdings Schlafprobleme? Kannst du dich nicht mehr aufs Studium konzentrieren? Fehlt dir die Motivation, dich mit Kommilitonen zu treffen oder deinen Hobbies nachzugehen? Und streitest du immer öfters wegen jeder Kleinigkeit?

Höchste Zeit, dass du dir Unterstützung suchst!

Wenn negative Gedanken und körperliche Symptome deinen Studienalltag bestimmen und du und dein Umfeld dich nicht mehr wiedererkennen, steckst du vielleicht nicht nur in einer schwierigen Phase, aus der du es allein schaffst. Daher solltest du ernsthaft über psychologische Beratung und/oder eine Therapie nachdenken. Ansonsten drohen langfristige psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-out.

Übrigens: Berufliche Nachteile bei Therapie drohen meist nicht. Ärzte und Therapeuten unterliegen der Schweigepflicht, Arbeitgeber haben kein Anrecht auf Diagnosen.

Ausnahme: Bei Antrag einer Berufsunfähigkeitsversicherung erfolgt eine Überprüfung des Gesundheitsstatus, zudem können chronische Erkrankungen und Psychosen viele Fehlzeiten mit sich bringen, was negative Auswirkungen im Job haben kann.

Welche Anlaufstellen gibt es für Studierende mit psychischen Problemen?

Es gibt verschiedene kostenlose psychologische Beratungsstellen für Studierende.

Der erste Ansprechpartner bei Problemen im Studium, mangelndem Selbstvertrauen, Beziehungskonflikten oder depressiven Stimmungen sind die psychologische Beratungsstelle der jeweiligen Hochschule. Einen Termin für ein Erstgespräch kannst du meist schnell und einfach online über die Website der Uni machen.

Weitere kostenfreie psychologische Beratungsstellen für Studierende (und alle anderen Betroffenen) sind unter anderem:

  • Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 oder online.telefonseelsorge.de
    (Offenes Ohr und Hilfsangebote zu jeder Tag- und Nachtzeit)
  • Therapie.de und Psychotherapeutenkammer.de
    (Kontakt und Termine zu Therapeuten in der Nähe)
  • Infotelefon Depression unter 0800 33 44 533
    (Information und Beratung bei depressiven Stimmungen oder Depressionen)

Egal an welche psychologische Beratungsstelle du dich wendest, die Dienste sind kostenfrei, du kannst anonym bleiben, du entscheidest, worüber du sprechen willst und sämtliche Informationen unterliegen der Schweigepflicht. Außerdem müssen die hier genannten psychologischen Beratungsstellen keine Daten an die Krankenkasse melden.

Gut zu wissen: Bei psychischen Problemen und körperlichen Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Erschöpfung und Schlaflosigkeit ist auch der Hausarzt oder die Hausärztin eine geeignete Anlaufstelle. Diese können geeignete Medikamente verschreiben und bei Bedarf einen Krankenschein oder Überweisung für eine Physiotherapie ausstellen.

Tipps für eine gesunde Mitte: Selbsthilfe für Studierende bei psychischer Belastung

Hast du erkannt, dass dein Studium dich mehr belastet als gedacht, leidest du bereits unter einem kleinen Stimmungstief und hast leichte körperliche Beschwerden? Etwas Selbstliebe und Selbsthilfe haben noch niemandem geschadet. Im Gegenteil!

Unsere Tipps zur Selbsthilfe bei psychischer Belastung im Studium:

  • Nimm dir Zeit für dich und achte bewusst auf Entspannung im Alltag mit Yoga, Meditation, Achtsamkeits- und Atemübungen.
  • Gönn dir öfter mal Auszeiten mit (Tages-)Ausflügen an Orte, an denen du dich besonders wohlfühlst.
  • Steigere dein Selbstbewusstsein und melde dich im Sportverein an, treibe Teamsport und besuche Selbstverteidigungskurse.
  • Sorge für einen geregelten Tagesablauf mit Routinen durch regelmäßige Mahlzeiten, Lern- und Pausenzeiten sowie Freizeit und Sportaktivitäten.
  • Schaffe Rituale – sei es das Fünf-Minuten-Stretching nach dem Aufstehen oder das Aufschreiben der positiven Erlebnisse des Tages vor dem Schlafengehen.
  • Geh unter Menschen und triff dich mit Mit-Studierenden, Freunden, Familie und Verwandten – such den Kontakt zu Menschen, die dir guttun.
  • Akzeptiere deine Schwächen und Fehler und lerne damit umzugehen und wie du diese in Zukunft vielleicht verbessern kannst.
  • Sprich bei Problemen und Sorgen mit Menschen, denen du vertraust – nimm Ratschläge und Hilfe an, aber sei genauso für die anderen da.
  • Lass dir helfen, wenn die psychische Belastung zu groß ist und du den Weg aus der Krise allein nicht mehr schaffst – es geht um dich und deine Gesundheit.

Wie du siehst, kannst du dir in kleineren Krisensituationen oftmals selbst helfen und auch das nahe Umfeld ist eine gute Unterstützung. Aber auch wenn du eine psychologische Beratung oder Therapie benötigst, hab keine Angst, professionelle Hilfe anzunehmen!

Fazit: Psychologische Beratung hilft Studierenden mit Problemen, Sorgen und Ängsten

Jeden Tag gute Laune, Energie und Vollgas – das gelingt den besten Führungskräften nicht. Bist du in einer schwierigen Phase, aus der du es allein nicht schaffst? Ist das Studium mit allen neuen Herausforderungen eine hohe Belastung für dich, die sich durch körperliche und psychische Symptome bemerkbar macht? Dann scheue nicht vor einer professionellen psychologischen Beratung. Die Beratungsstellen für Studierende sind kostenlos und die Ansprechpartner unterliegen der Schweigepflicht. Trau dich – deiner Gesundheit zuliebe!

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