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Datum
02.10.2018

Was Studierende nach dem Brexit beachten sollten

Reisen und Studium nach dem Brexit

Letzten Freitag (12.04.2019) hätten die Briten eigentlich aus der EU austreten sollen. Mittlerweile wurde das Austrittsdatum auf den 31. Oktober 2019 verschoben.

Das genaue Datum des Brexits bleibt weiterhin unklar. Ebenso die weitere Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU. Damit ist nicht klar, ob der Austritt geregelt oder ungeregelt erfolgt. Im Falle eines ungeregelten Brexits, tritt das Szenario eines „No Deals“-Austritt ein.

Tritt Großbritannien mit einem gemeinsamen Abkommen aus, gelten die meisten EU-Richtlinien bis Ende 2020. Ohne Deal wäre das Vereinte Königreich für uns von heute auf morgen ein Drittland.

Wir haben zusammengefasst, welche Punkte relevant sind:

Studium nach dem Brexit
(Getty Images, KTSDESIGN/SCIENCE PHOTO LIBRARY)

Deine Reise nach Großbritannien nach dem Brexit

  1. Höhere Reisekosten nach dem Brexit? Seit der Ankündigung des Brexits im Juni 2016 ist der Kurs des Britischen Pfunds gegenüber dem Euro um ca. 13 % gesunken. Deshalb sind vor allem Dienstleistungen und britische Produkte günstiger.
  2. Mit dem Personalausweis in England einreisen. Laut Auswärtigem Amt hat die britische Regierung zugesichert, dass du bis zum 31. Dezember 2020 mit dem EU-Personalausweis in das Land einreisen kannst. Außerdem hat Großbritannien angekündigt, dass kein Einwanderungsstatus oder Visum für EU-Bürger nötig ist. Möchtest du allerdings länger als 3 Monate im Land bleiben, brauchst du eine vorübergehende Aufenthaltserlaubnis.
  3. Zölle wie bei Drittländern. Im Falle eines No Deals gelten andere Spielregeln für einen Shopping-Trip in London. Dann sind nur noch Waren im Wert von 430 Euro zollfrei. Außerdem wirst du weniger Alkohol und Tabak einkaufen können. Statt 10 Litern, darfst du nach einem harten Brexit nur noch ein Liter Alkohol mitnehmen. Übrigens: Dein Haustier muss im Falle eines harten Brexits zu Hause bleiben, da der EU-Heimtierausweis seine Gültigkeit verliert. Der Ausweis ist eine Bestätigung für die Tollwut-Impfung deines Tieres.
  4. Längere Wartezeiten aufgrund neuer Kontrollen. Auch wenn Flüge zwischen der EU und Großbritannien für ein Jahr nach einem harten Brexit weiter landen und starten dürfen, könnten sich deine Wartezeiten an Häfen und Flughäfen verlängern. Aufgepasst: Verzögerungen und Ausfälle durch den Brexit sind wahrscheinlich kein Grund für eine Erstattung deiner Reisekosten.
  5. Höhere Kosten für Surfen und Telefonieren. Das kostenlose Roaming wäre nach einem harten Brexit Geschichte. Gut möglich ist, dass Extragebühren für Surfen und Telefonate mit deinem Handy auf der Insel wieder anfallen. Achte deshalb auf Mitteilungen, sobald du in Großbritannien bist. Aufgepasst: Auch für das Bezahlen mit deiner Karte können wieder Gebühren anfallen.
  6. Auslandskrankenversicherung wie für Reisen in Drittländer. Deine normale Krankenversicherung greift im Falle eines harten Brexits nicht. Denn die gesetzliche Krankenversicherung schützt dich nur innerhalb der EU. Deshalb empfehlen wir, eine private Auslandsreiseversicherung abzuschließen.
  7. Mit dem Auto nach Großbritannien. Wahrscheinlich brauchst du wieder eine Grüne Versicherungskarte. Hake deshalb im Falle eines No Deals bei deiner Versicherung nach. Übrigens wird der EU-Führerschein weiterhin von den Briten anerkannt.

Dein Studium in Großbritannien nach dem Brexit

2016/2017 studierten 13.735 deutsche Studierende in Großbritannien.

Haben Studierende aus der EU nach dem Brexit im März 2019 weiterhin Zugang zu britischen Universitäten?

  1. Dein Studium im Vereinten Königreich.Studierst du in Großbritannien, kannst du das natürlich weiter tun. Dein Aufenthaltsrecht bleibt bestehen und BAföG fließt weiter.
  2. Stipendien laufen weiter. Bist du zum Zeitpunkt des Austritts im Erasmus+ Programm an einer britischen Hochschule, läuft die Förderung weiter. Aber aufgepasst: Diese Verordnung gilt nur für Austauschaufenthalte, die vor dem Austrittsdatum beginnen. Wie dein Studienaustausch im Rahmen des Erasmus+ Programms nach einem ungeregelten Brexit ablaufen würde, solltest du bei deiner Universität erfragen. Großbritannien nimmt auch weiterhin teil an allen EU-Programmen wie z. B. ERASMUS+ bis zum Ende der aktuellen Budgetperiode (2014-2020). Außerdem hat die britische Regierung am 21. April 2017 angekündigt, dass Studierende aus Europa weiterhin vollen Zugang zu Studienkrediten und –zuschüssen haben. Dies gilt für Studierende zum Studienjahr 2018/19.
  3. Studiengebühren ändern sich nicht. Europäische Studierende, die zum Wintersemester 2018/2019 und 2019/2020 an einer brtischen Hochschule immatrikuliert sind, zahlen weiterhin die gleiche Höhe an Studiengebühren wie Inländer. Großbritannien erhöht die Studiengebühren für europäische Studierende erstmal nicht. Aktuell zahlen Europäer und Inländer 9.250 Pfund (das sind aktuell 10.455 Euro) im Jahr. Studierende außerhalb der EU müssen derzeit das Doppelte an Studiengebühren bezahlen.

Alle Maßnahmen, die die EU-Kommission getroffen hat, um Nachteile für EU-Bürger durch einen No-deal-Brexit zu vermeiden, findest du hier. Die EU-Kommission hat außerdem eine (aus dem Festnetz) gebührenfreie Hotline eingerichtet: 00800 67891011.

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