Fernstudium – was ist damit gemeint?
Im Prinzip beschreibt der Begriff schon ziemlich genau, was er bedeutet: Du bleibst der Uni fern, jedenfalls im körperlichen Sinne. Und du übst deinen Beruf parallel dazu wie üblich aus, es sei denn, du vereinbarst mit deinem Arbeitgeber ein anderes Modell, damit du dein Studium schneller abschließen kannst. Das Studium, also die Kurse, Seminare und Vorlesungen, finden grundsätzlich online statt.
Doch ist Fernstudium nicht gleich Fernstudium. Es gibt durchaus Hochschulen und Studiengänge, bei denen du – zumindest hin und wieder – Präsenzveranstaltungen vor Ort besuchen musst. Ein Punkt, den du bei deiner Recherche dringend beachten solltest: Wenn die Fernuni weit entfernt liegt, wird der Präsenztermin zu einer echten Herausforderung.
Was sind die Unterschiede zum Präsenzstudium an der Universität?
Abgesehen davon, dass du via Notebookkamera an den Seminaren teilnimmst, gibt es weitere Unterschiede. Da wäre der finanzielle Aspekt. Denn während bundesweit für das Erststudium keine und für das berufsbegleitende Studium nur in Bayern und Sachsen-Anhalt Studiengebühren erhoben werden, ist ein Fernstudium meist sehr kostenintensiv. Die Kosten liegen nicht selten bei ein paar hundert Euro im Monat. Beschäftige dich deshalb frühzeitig mit der
Studienfinanzierung
.
Ein weiterer gravierender Unterschied: Du wirst kaum jemanden haben, mit dem du dich über das Studium und dessen Inhalte austauschen kannst. Damit geht einerseits das Flair eines Präsenzstudiums verloren, die Gemeinschaft, die Lerngruppen, die Kneipenabende, die Partys und der enge Kontakt zu den Dozierenden. Wenn du darauf weniger Wert legst, könnte ein Fernstudium zu dir passen. Im Internet kannst du sicher ein paar Netzwerke und Foren recherchieren, in denen Fernstudierende Kontakte untereinander knüpfen. Dort kannst du dich austauschen sowie Sorgen und Fragen loswerden.
Die Sache mit der Eigenverantwortung im Fernstudium
Das ist ein nicht zu unterschätzender Punkt. Denn während es im Präsenzstudium Lerngruppen gibt, den direkten Draht zu Dozierenden oder Übungsseminare, bist du im Fernstudium auf dich gestellt.
- Im Fernstudium bekommst du die Arbeitsmaterialien zugestellt, alles andere liegt in deiner Verantwortung.
- Du hast keinen direkten Kontakt zu Mitstudierenden, die dich motivieren können, wenn es mal nicht läuft.
- Nur Zeitpläne und Fristen, die du einhältst, sind gute Werkzeuge.
Bist du gut darin, dir Inhalte selbst zu erarbeiten? Das ist eine gute Voraussetzung für ein Fernstudium.
Erststudium als Fernstudium – geht das?
Ja, das ist natürlich möglich. Ganz grundsätzlich sind Fernstudierende flexibel und unabhängig. So kannst du etwa von Anfang an das Tempo deines Studiums selbst bestimmen – und bist nicht verpflichtet, an Lerngruppen teilzunehmen. Allerdings solltest du dir im Klaren darüber sein, dass dir das „klassische“ Studierendenleben vorenthalten bleibt.
Fazit: Die Entscheidung über ein Fernstudium muss gut überlegt sein
Eigentlich braucht es nur eine einzige Voraussetzung, um darüber zu entscheiden, ob ein Fernstudium zu dir passt oder nicht. Du solltest dir ehrlich die folgende Frage beantworten: Sind mir Studierendenpartys, volle Seminarräume mit jungen Leuten und spannende Diskussionen wichtig? Habe ich neben dem Job ausreichend Zeit und Motivation, ein Zweitstudium berufsbegleitend zu absolvieren? Und wie finanziere ich mir die Studiengebühren? Wenn dem so ist, dann steht einem spannenden Fernstudium nichts im Weg.