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Datum
02.10.2024

Fachhochschule oder Universität: Was passt besser zu dir?

Für dich steht fest: Du willst studieren und hast bereits die richtige Richtung passend zu deinen Interessen gefunden. Nun steht noch die Frage nach der richtigen Hochschule im Raum: Fachhochschule oder Universität – was passt besser zu dir? Um dir bei der Entscheidungsfindung zu helfen, erklären wir in diesem Beitrag die Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität und nennen dir die Vor- und Nachteile beider Hochschultypen.

Fachhochschule oder Universität: Was passt besser zu dir MLP Financify
(GettyImages/fotostoeber)

Das Wichtigste in Kürze

  • Hochschule ist ein Überbegriff von Fachhochschulen und Universitäten, viele FHs nennen sich mittlerweile Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW).
  • In den Schwerpunkten, Lernmethoden und Forschungsmöglichkeiten liegen die wesentlichen Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten.
  • Die allgemeine Hochschulreife (Abitur) ermöglicht dir ein Studium an FHs und Unis, mit Fachabi sind meist nur fachbezogene Studiengänge an Universitäten möglich.
  • FHs bieten dir ein Studium mit praxisbezogenem Wissen, während Universitäten theoretische Grundlagen vermitteln, aber mehr Forschungsmöglichkeiten haben.

Was sind die Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität?

Hochschule, Fachhochschule und Universität – ist das nicht das gleiche? Jein. Einerseits ist Hochschule ein Überbegriff für beide Einrichtungen, jedoch gibt es Unterschiede in den Schwerpunkten, Lehrmethoden und Forschungsmaßnahmen von FHs und Unis.

Viele Fachhochschulen nennen sich heutzutage nur noch Hochschule, um die Anpassung an Universitäten zu erläutern. Außerdem ist die Bezeichnung Fachhochschule veraltet, da viele Institutionen mittlerweile Hochschulen für angewandte Wissenschaften, kurz HAW, genannt werden. Hochschule, Fachhochschule und HAW sind demnach dasselbe.

Die Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität zeigen sich vor allem in den Lern- und Forschungsmethoden. Während FHs sich auf den Bereich Wirtschaft fokussieren und praxisbezogen arbeiten, legen Unis den Schwerpunkt auf Forschung und Wissenschaft.

Universitäten bieten dir mehr Flexibilität beim Erstellen des Stundenplans, sodass du Vorlesungen und Seminare individuell zusammenstellen kannst. Eine geregelte Struktur mit festen Kursplänen erwartet dich an Fachhochschulen.

Der Hauptunterschied zwischen FH und Uni sind die Zulassungsvoraussetzungen: Studieren mit Abitur (allgemeine Hochschulreife) ist an Fachhochschulen und Universitäten Standard. Ein Studium mit Fachabitur (fachgebundene Hochschulreife) an Fachhochschulen ist möglich. An Universitäten kannst du nur fachbezogene Studiengänge entsprechend deiner Schulausbildung belegen.

Gut zu wissen: Dank des Bologna Prozesses im Jahr 2010 und der Vereinheitlichung von Bachelor- und Master-Studiengängen sind mittlerweile Abschlüsse von Fachhochschulen und Universitäten gleichgesetzt.

Was sind die Vor- und Nachteile von FH und Uni?

Die Unterschiede beider Hochschultypen kennst du jetzt. Was die Vor- und Nachteile von einem Studium an einer FH und Uni sind, haben wir nachfolgend für dich zusammengefasst:

Fachhochschule – die Vor- und Nachteile

Merke dir folgende Punkte, wenn du überlegst, dich an einer Fachhochschule einzuschreiben.

Vorteile:

  • praxisbezogenes Arbeiten und Wissen bereitet dich auf die Berufswelt vor
  • ein fester Kursplans sorgt für strukturiertes Lernen
  • mehr Kontaktpunkte zu Dozenten, da es oftmals mehr Lehrkräfte aus der Praxis gibt

Nachteile:

  • weniger Flexibilität beim Lernen aufgrund festgelegter Vorlesungen und Kurse
  • Einschränkungen beim wissenschaftlichen Arbeiten
  • FHs haben meist nur ein kleines Netzwerk im Forschungsbereich

Universität – die Vor- und Nachteile

Die hier aufgelisteten Kriterien eines Studiums an der Universität solltest du dir ebenfalls merken.

Vorteile:

  • großer Bezug zu Forschung und Wissenschaft
  • höheres Budget für den Forschungsbereich

Nachteile:

  • weniger Praxiswissen
  • der persönliche Kontakt zu Professoren ist eingeschränkter
  • Es fehlt oftmals an direkten Ansprechpartnern bei Fragen und Problemen

Schon gewusst: Musik- und Sporthochschulen, pädagogische Hochschulen sowie Akademien der Künste sind gleichgestellt zu Universitäten. Es gibt auch einige kirchliche Hochschulen, an denen du einen Doktortitel erwerben kannst.

Was passt besser zu dir: Fachhochschule oder Universität?

Bist du immer noch nicht schlauer, ob du dein Studium an einer Fachhochschule oder Universität absolvieren sollst? Tatsächlich lässt sich die Frage nach der besseren Hochschulart nicht pauschal beantworten. Deswegen solltest du dich an deinen individuellen Bedürfnissen orientieren.

  • Willst du praxisbezogen studieren oder planst du in die Forschung zu gehen?
  • Kannst du besser bei festen Strukturen lernen oder brauchst du Flexibilität im Studium?
  • Hast du die allgemeine Hochschulreife oder Fachabi?

Als Orientierungshilfe bei deiner Entscheidung zwischen einem Studium an der FH oder Uni haben wir im Folgenden ein Beispiel für ein Studium in Informatik an einer Fachschule und Universität zusammengefasst:

In einem Informatik-Studium an einer FH kannst du theoretisches Wissen direkt in Projekten anwenden und erhältst so eine praxisbezogene Ausbildung. Universitäten konzentrieren sich in der Lernmethodik mehr auf die Grundlagen der Informatik, du bekommst mehr theoretisches als praktisches Wissen vermittelt.

IT-Management und Softwareentwicklung sind genau dein Ding? Dann bist du an einer FH besser aufgehoben als an einer Universität. Studiengänge an Fachhochschulen haben den Fokus mehr auf praktische Anwendungen, die enger an die Industrie angelehnt sind. Bei einem Studium in Information an der Universität kannst du dein Wissen in den Grundlagen der Mathematik vertiefen, du lernst mehr über künstliche Intelligenz (KI) und Algorithmen und kommst intensiver mit fachspezifischen Bereichen in Kontakt.

Die Zeiten, in denen sich ausschließlich Universitäten der Forschung widmen, sind längst vorbei. Wenn du an einer Fachhochschule studieren willst, kannst du genauso von praxisbezogenen Forschungsprojekten profitieren. Dennoch sind die Forschungsmöglichkeiten an Unis umfangreicher, sodass dir mehr Optionen zu Projekten in der Forschung offenstehen als in einem Studium an einer FH.

Egal ob du dich für ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität entscheidest – Bachelor- und Masterabschlüsse sind an beiden Hochschultypen möglich.

Es hängt also nicht nur von deinem Schulabschluss, sondern vor allem von deinen persönlichen Vorstellungen und individuellen Wünschen ab, ob eine FH oder Uni besser zu dir passt. Am besten informierst du dich auf den Webseiten der Hochschulen über die Zulassungsvoraussetzungen, Studiengänge und Schwerpunkte. Zusätzlich kannst du dich an eine Studentenberatung wenden, um all deine offenen Fragen zu klären.

Fazit: Studium an einer FH oder Uni – entscheidend sind deine individuellen Bedürfnisse

Nicht nur die Suche nach dem passenden Studiengang ist wichtig, sondern auch die Wahl des richtigen Hochschultyps. Wie du siehst, gibt es einige Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten speziell in den Lerninhalten, Lernmethoden und Forschungsmöglichkeiten. Ob eine FH oder Uni besser zu dir passt, solltest du anhand der Vor- und Nachteile beider Einrichtungen und deinen persönlichen Interessen und Vorstellungen ausmachen. Dann steht einem erfolgreichen Studium nichts mehr im Wege.

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