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Datum
08.10.2024

Zehn Feedbackmethoden, die dir und deinem Gegenüber weiterhelfen

Hand aufs Herz: Hast du während des Studiums schon einmal Feedback erhalten, das dich verunsichert hat? Vielleicht hast du auch selbst schon einmal eine Rückmeldung gegeben, die deinem Gegenüber nicht weitergeholfen hat? Zugegeben – Feedback geben, ohne die Person zu entmutigen, ist gar nicht so leicht. Dabei ist konstruktives Feedback wichtig im Studium und späteren Berufsleben. In diesem Artikel nennen wir dir zehn effektive Feedbackmethoden, die dir und deinem Gegenüber weiterhelfen.

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(GettyImages/MirageC)

Das Wichtigste in Kürze

  • Feedback geben und erhalten ist wichtig – aber nur bei einer hilfreichen Rückmeldung und respektvollem Umgang.
  • Sogenannte Feedbackmethoden sind Techniken für einen klaren und konstruktiven Meinungsaustausch innerhalb von Gruppen oder gegenüber Einzelpersonen.
  • Mit Feedback anderer kannst du eigene Fähigkeiten verbessern, zusätzlich kann der Blick auf das direkte Stimmungsbild eventuelle Missverständnisse aufklären.
  • Neben der Wahl der passenden Feedbackmethode sind die Feedbackregeln wichtig, um mit deiner Meinung dein Gegenüber nicht zu verunsichern und zu entmutigen.

Kurz erklärt: Was genau sind Feedbackmethoden?

Feedbackmethoden sind bestimmte Techniken für konstruktive Rückmeldungen etwa zu einem Thema, Vortrag oder Event. Zu den verschiedenen Methoden gehören mündliches, schriftliches, formelles und informelles Feedback, das sich an Einzelpersonen oder Teams richten kann. Ziel der Feedbackmethoden ist es, eine klare und konstruktive Rückmeldung zu geben, die sowohl positiv als auch negativ sein kann.

Gut zu wissen: Egal ob im Studium oder Berufslebe: Konstruktives Feedback ist immer angebracht – vor allem im Anschluss an Vorträge und Projekte. Auch in Bezug auf Fehler ist eine klare Rückmeldung sinnvoll, aber nur bei hilfreichem Feedback.

Warum ist konstruktives Feedback so wichtig?

Ein effektives Feedback hilft dir und deinem Gegenüber dabei Fähigkeiten zu verbessern. Durch eine klare Kommunikation lassen sich zudem häufig Missverständnisse aufklären. Positives Feedback motiviert und fördert die Lernbereitschaft. Außerdem kann mit einer konstruktiven Rückmeldung das Teambuilding gestärkt werden.

Nicht jeder ist der geborene Redner oder Projektleitende und gerade während des Studiums sind Präsentationen keine Seltenheit. Stell dir vor, du bekommst keine Rückmeldung nach deinem Vortrag. Fakt ist: Fehlendes Feedback kann genauso verunsichern und entmutigen wie Kritik.

Wie geht konstruktives Feedback geben?

Viele Menschen scheuen sich, ihrem Gegenüber eine klare Rückmeldung zu geben – aus Angst, die Person zu verunsichern oder zu verletzten. Gehörst du auch dazu? Dann probiere es doch einmal mit den nachfolgenden Feedbackregeln.4

Wichtige Feedbackregeln sind unter anderem:

  • unmittelbares Feedback statt einer Rückmeldung nach Tagen oder Wochen
  • respektvoller Umgang miteinander auf Augenhöhe
  • konkrete Rückmeldung, kein „drum herum Gerede“
  • Feedback zum Verhalten der Person geben, nicht die Person „beurteilen“
  • Ich-Form verwenden (z. B. „Mir ist aufgefallen, dass…“ anstelle „Sie haben…“)

Wenn du dich an die Feedbackregeln hältst, kannst du deinem Gegenüber eine Rückmeldung geben, ohne die Person zu verunsichern. Wählst du zudem noch die passende Feedbackmethode, bist du in der Lage, klare und konstruktive Rückmeldungen zu geben, die deinem Gegenüber weiterhelfen können.

Zehn hilfreiche Feedbackmethoden für Studium und Beruf

Bist du bereit für unsere effektiven Feedbackmethoden für Teams und Einzelpersonen? Die verschiedenen Techniken eignen sich für Studium und Berufsleben:

Fünf Feedbackmethoden für Teams

Folgende Techniken eigenen sich besonders, wenn du in einer Gruppe an einer Aufgabe arbeitest.

Nr. 1: 5-Finger-Methode

Bei der Fünf-Finger-Methode erfolgt ein schriftliches oder mündliches Feedback mithilfe der fünf Finger der Hand (Daumen = Lob, Zeigefinger = gewonnenes Wissen, Mittelfinger = Kritik, Ringfinger = persönliche Wirkung, kleiner Finger = fehlende Infos). Die 5-Finger-Methode eignet sich für ein ausführliches Feedback, ideal nach Workshops oder Events.

Nr. 2: Ampel-Methode

Das Feedback wird auf Fragen durch das Hochhalten roter, gelber und grüner Karten (grün = Zustimmung, gelb = Ambivalenz, rot = Ablehnung) gegeben. Mit der Ampel als Feedbackmethode lässt sich ein schnelles Stimmungsbild als Grundlage einer anschließenden Diskussionsrunde einholen.

Nr. 3: Feedbackplakat

Bei diesem Vorgehen schreibt die Person, die Feedback erhalten soll, eine Fragestellung auf ein Plakat. Zu dieser äußert sich dann die Zuhörerschaft, was die Meinung von mehreren Personen widerspiegelt. Perfekt für ein hochwertiges Feedback einer ganzen Gruppe.

Nr. 4: Zielscheibe

Ebenfalls zur detaillierten Darstellung der Stimmung innerhalb einer Gruppe eignet sich diese Methode. Die Feedback erhaltende Person zeichnet einen in Segmente unterteilten Kreis auf ein Plakat. Jedes dieser Teilstücke enthält einen Aspekt der Präsentation, zu dem eine Rückmeldung gegeben werden soll. Anschließend bekommen alle Feedbackgebenden je einen Aufkleber pro Kategorie und bringen diese im Kreis an. Je näher die Sticker an der Mitte kleben, desto positiver wird die Umsetzung des Aspekts bewertet.

Nr. 5: Vier-Ecken-Methode

Bei der Vier-Ecken-Methode können die Teilnehmenden ihre Meinung mitteilen, indem sie sich in eine der vier Ecken des Raumes stellen. Jede Ecke steht für einen vorher festgelegten Standpunkt, unter denen die Zuhörenden denjenigen auswählen, der ihrer Meinung am ehesten entspricht. Diese Feedbackmethode eignet sich, um eine konstruktive Gruppendiskussion zu starten.

Übrigens: Feedback-Rundbriefe, Blitzlicht-Feedback oder das Pulse Team Feedback sind weitere Methoden, um das Stimmungsbild einer ganzen Gruppe einzuholen.

5 Feedbackmethoden für Einzelpersonen

Geht es eher darum, einer einzigen Person etwas zu spiegeln, solltest du auf die folgenden Taktiken zurückgreifen.

Nr. 1: Spontanes, genehmigtes Feedback

Bei dieser Feedbackmethode wird nur eine Rückmeldung gegeben, wenn die Person dies ausdrücklich wünscht. Falls ja, erfolgt ein unmittelbares Feedback. Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass die Person offen und bereit für die Kritik ist.

Nr. 2: WWW-Methode

Besonders beliebt und häufig angewandt wird die WWW-Methode. Das Feedback wird in den drei Teilen Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch gegeben. Die WWW-Methode ist für Feedback an Einzelpersonen und Teams geeignet und aufgrund ihrer Einfachheit besonders hilfreich.

Nr. 3: AMPP-Methode

Die Feedbackmethode AMPP aus dem Buch „Crucial Conversations“ von Kerry Patterson und Kollegen umfasst die Sichtweise (Ask), Emotionen (Mirror) und das Verstandene (Paraphrase) des Gegenübers sowie die Ermutigung (Prime) der Person, die das Feedback erhält. Die AMPP-Methode kommt vor allem bei Missverständnissen oder Unsicherheit des Gegenübers zum Einsatz und soll Vertrauen aufbauen.

Nr. 4: STATE-Methode

Die STATE-Methode von Kerry Patterson und Kollegen ähnelt der WWW-Methode und zeichnet sich durch ihre Interaktivität aus. STATE steht für Wahrnehmung des Feedbackgebenden (Share the facts), Wirkung auf diesen (Tell your story), Sichtweise des Gegenübers (Ask for the other’s path), zurückhaltender Meinungsäußerung (Talk tentatively) und Ermutigung des Gegenübers, dem Rückmeldenden zu widersprechen (Encourage testing). Die STATE-Feedbackmethode sorgt für eine sanfte, aber konstruktive Rückmeldungen auf Augenhöhe.

Nr. 5: Feedbackfragebogen

Der Fragebogen ist eine klassische Methode für schriftliches Feedback. Die Antworten zu mehreren Fragen können als Bewertung, zum Ankreuzen oder durch ausführliche Rückmeldung erfolgen. Fragebögen sind ideal, um ein intensives Feedback zu erhalten, das erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigt wird.

Fazit: Passende Feedbackmethode für klare und konstruktive Rückmeldungen

Feedbackmethoden sind wichtig, um zu bestimmten Themen oder nach Veranstaltungen die Meinungen und Stimmungsbilder der Zuhörenden einzuholen. Mit einer konstruktiven Rückmeldung lassen sich auch Gruppendiskussionen starten oder Missverständnisse aufklären. Egal ob schriftlich oder mündlich – klare Kommunikation auf Augenhöhe ist hilfreich im Studium und Beruf. Achte nicht nur auf die passende Auswahl der Feedbackmethode, sondern halte dich auch an die Feedbackregeln. Dann steht einem offenen und respektvollen Meinungsaustausch nichts im Wege.

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