Gesucht: Bezahlbares Dach überm Kopf
Semesterbeginn. Hunderttausende Erstsemester suchen eine Bleibe. Und schnell zeigt sich: Coole Wohnungen sind nicht nur selten, sondern in vielen Unistädten auch ordentlich teuer. Da ist Fantasie gefragt.
Semesterbeginn. Hunderttausende Erstsemester suchen eine Bleibe. Und schnell zeigt sich: Coole Wohnungen sind nicht nur selten, sondern in vielen Unistädten auch ordentlich teuer. Da ist Fantasie gefragt.
Das Immobilienportal Immowelt hat im September seine Mietangebote des letzten halben Jahres nach typischen Studentenbuden (maximal 40 Quadratmeter) durchforstet und die Durchschnittskaltmieten in 64 Hochschulstädten ermittelt.
Das Ergebnis: Du kannst für 5,20 Euro pro Quadratmeter unterkommen oder für 18,70 Euro – je nachdem, welche Unistadt du dir ausgesucht hast. Wenn du also noch die Wahl zwischen mehreren gleichwertigen Hochschulen hast, solltest du auch das jeweilige Mietniveau und die Verfügbarkeit von Wohnraum in deine Entscheidung einbeziehen.
Am kostspieligsten wohnt es sich– wenig überraschend– auch für Studenten in München. Hier konkurrierst du nicht nur mit vielen anderen Kommilitonen um kleine Wohnungen, sondern auch mit zugezogenen Berufstätigen. Im Schnitt kostet der Quadratmeter in einer Singlewohnung 18,70 Euro. Schon für eine winzige 20-qm-Butze kommst du damit auf 374 Euro kalt, plus Strom, Wasser, Heizung & Co.
Die gleichen ungünstigen Konstellationen herrschen auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt. Für die Main-Stadt hat Immowelt 15,50 Euro als Quadratmeterpreis ermittelt. Ganz oben im Teuer-Wohn-Ranking rangiert auch Ingolstadt. Hier trifft eine große Nachfrage– viel Industrie und zwei studentenstarke Hochschulen– auf ein vergleichsweise kleines Stadtgebiet. Das resultiert in satten 14 Euro für den Quadratmeter.
Teure Städte für alle die kleine Wohnungen suchen, sind zudem Stuttgart (13,90 Euro), Ulm (13,50 Euro), Freiburg (13,30 Euro) und Karlsruhe (13,00 Euro). Unterm Strich musst du also auch dort mit über 250 Euro kalt für eine 20-qm-Winzbude rechnen.
Will man den Mietpreisspiegel zu den Städten mit den günstigsten Studentenbuden auf einen Nenner bringen, so trifft es wohl „Im Ruhrgebiet und im Osten wohnt es sich billig“ am besten.
Tatsächlich würdest du in Gelsenkirchen mit durchschnittlich 5,20 Euro pro Quadratmeter zurechtkommen. Das macht für unsere kleine Beispielwohnung gerade mal etwas mehr als 100 Euro kalt. Und auch Gelsenkirchens Nachbarstadt Duisburg ist mit 6,20 Euro sehr erschwinglich. Gleiches gilt für die übrigen Ruhrgebietsstädte wie Bochum (6,60 Euro), Essen (7,30 Euro) und Dortmund (7,40 Euro).
Ebenfalls günstig laut Studie: Chemnitz und Magdeburg mit 5,20 Euro beziehungsweise 5,80 Euro sowie Wuppertal mit 6,10 Euro. Auch in den übrigen Ost-Städten wie Erfurt, Halle, Leipzig und Rostock würdest du mit weniger als 7 Euro pro Quadratmeter auskommen.
Die komplette Mietpreisübersicht zu den Hochschulstädten kannst du dir kostenlos herunterladen.
Doch wie kommst du nun an bezahlbaren Wohnraum, wenn es dich nach München, Heidelberg oder Köln verschlagen hat? Informiere dich zunächst beim Studentenwerk in deiner Stadt. Frage dort nach freien Plätzen im Wohnheim. Selbst wenn gerade kein Platz frei ist, kannst du dich auf die Warteliste setzen lassen. Und: Die Mitarbeiter dort kennen den Markt am besten und können dir mit Tipps weiterhelfen. Oft gibt es eigene Wohnungsbörsen, wie beim Studierendenwerk Berlin .
Manchmal helfen Kompromisse, bevor du als Notlösung in ein überteuertes Wohnmobil oder gar ein Zelt ziehen musst.