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Erfolgreich durch die ersten 100 Tage an der Uni

Für viele angehende Studenten beginnt das erste Semester an der Uni. Jetzt kommt es auf die richtige Vorbereitung an. Um einen erfolgreichen Studienstart hinzulegen, gibt es einiges zu beachten.

Erstsemester Orientierung

Für Schnellleser:

  • Studium ist ganz anders als Schule. Du bist jetzt stärker selbst für dich und deinen Erfolg zuständig als früher. Deshalb ist „Erst mal abwarten und warten wie die Dinge laufen“ eine gefährliche Strategie.
  • Häng dich besser gleich voll rein. Pause ist auch später noch drin.
  • Such dir Gleichgesinnte. Ein Studium klappt im Team besser, als als Einzelgänger.
  • Plane aktiv deinen Tag, dein Lernpensum, dein Studium. Dann weißt du, was auf dich zukommt, und wirst nicht vom Studium überrollt.
  • Alles, was du in Sachen Bafög, Nebenjob, Finanzen etc. zügig zu Beginn regelst, hast du aus dem Kopf. So bleibt mehr Platz fürs Studieren.
Der Termin für die erste Vorlesung steht, das mit dem Dach über dem Kopf ist auch geregelt, das Studium kann also beginnen. Falls Du allerdings jetzt vorhast, die nächsten Wochen erst mal ganz langsam anzugehen und abzuwarten, was da so auf dich zukommt, solltest du deinen Plan nochmal überdenken.

Gerade in den ersten Wochen nach Studienstart ist es schlau, die Fühler intensiv auszustrecken und sich in eine gute Startposition zu bringen. Wenn du dich dann orientiert hast und weißt, wie der Hase läuft, ist immer noch Zeit genug, wieder einen Gang runter zu schalten. Umgekehrt ist es ungeschickt, denn wer gleich zu Beginn des Studiums den Faden verliert, hechelt ständig den Kommilitonen, dem Prof und dem Stoff hinterher.

Das klingt ein bisschen nach Binsenweisheit, aber wenn man mit Studienberatern spricht, zeigt sich immer wieder, dass genau diejenigen Studenten ins Trudeln geraten, die den neuen Lebensabschnitt ein bisschen zu lässig angegangen sind. Aus dem schönen Studentenleben wird dann schnell die große Sinnkrise.

Nachfolgend also ein paar Baustellen, um die du dich am besten zügig nach Semesterstart kümmerst:

Knüpfe Kontakte

Auch wenn du megaschüchtern bist, als Heimschläfer nach der Vorlesung eh nach Hause fährst und deine alten Freunde um dich hast oder schon mit deinen neuen WG-Kumpels gut bedient bist: Schau dich trotzdem unter den anderen Erstsemestern um, such dir Freunde und Bekannte in deinen Seminaren. Im Team hast du immer jemanden, der dich motiviert, dir über Durststrecken oder Heimweh hinweghilft, dir schwierige Fächer erklärt oder die neuesten Infos zur nächsten Prüfung parat hat. Ein Studium als Einzelgänger zu absolvieren, ist hundertmal schwerer als in der Gruppe. Und spätestens, wenn du deine erste Studienarbeit mit jemandem zusammen schreiben sollst, tust du gut daran, die „richtigen“ Kommilitonen zu kennen. Tipp: In den Erstsemester-Tutorien triffst du viele Gleichgesinnte, für die auch alles neu ist.

Geh hin

Anders als in der Schulzeit hast du es jetzt weitgehend selbst in der Hand, ob du dich morgens aus dem Bett pellst und in die Vorlesung gehst, oder ob du liegenbleibst (mal abgesehen von Pflichtveranstaltungen). Viele Erstsemester nehmen sich erst mal großzügig frei und kommen dann später ins Trudeln, weil sie das Fach unterschätzt und den Anschluss verpasst haben. Das musst du selbst abwägen. Bei manchen Fächern verkraftet man gelegentliches Schwänzen, weil es gute Skripte gibt. Du solltest aber nicht regelmäßig blau machen:

a) ohne das vorher recherchiert zu haben

b) ohne einen Kommilitonen zu kennen, der regelmäßig hingeht und dich über Änderungen auf dem Laufenden hält und

c) ohne das Skript parallel daheim durchzuarbeiten. Wenn du erst Wochen später mit einer Frage beim Prof. aufschlägst, kommt das nicht so gut.

Bereite Vorlesungen vor und nach

Aus der Schulzeit kennst du das wahrscheinlich noch gar nicht: Dass man sich Veranstaltungen in Eigenregie – jenseits der Hausaufgaben – nochmal vorknöpft. Im Studium bist du selbst dafür verantwortlich, dass du den Vorlesungen Woche für Woche folgen kannst und dass der Stoff der Vorlesung irgendwie bei dir hängen bleibt. Das klappt nachweislich am besten, wenn du dir zügig angewöhnst, den alten Stoff vor der nächsten Veranstaltung kurz durchzusehen und neuen Stoff nach der Vorlesung aufzuarbeiten, zum Beispiel indem du offene Fragen recherchierst oder mit deiner Lerngruppe drüber diskutierst. Klingt nach viel Arbeit und das ist es auch. Aber Studieren ist jetzt ja dein Hauptberuf.

Finde deine Lernstrategie

Klar, so kurz nach dem Abi kennst du dich mit Lernen noch gut aus. Du darfst aber nicht blind glauben, dass deine Art zu Pauken, die du aus Schulzeiten kennst, 1:1 jetzt auch aufs Studium passt. Jetzt hast du viel mehr Fächer, einen ganz anderen Prüfungsrhythmus und andere Anforderungen.

Tipp 1: Frage Kommilitonen aus höheren Semestern, wie sie das handhaben. Wie viele Fächer haben sie parallel gelernt – und mit welchen Erfahrungen? Haben sie permanent durchgepaukt oder erst kurz vorm Prüfungstermin?

Tipp 2: Such dir eine gute Lerngruppe (oder gründe selber eine) und sprich mit ihr regelmäßig den Stoff durch. Drüber reden befördert Inhalte besser ins Langzeitgedächtnis.

Begrenze deinen Wochenplan

Gerade hochmotivierte Erstsemester neigen dazu, sich die Tage mit allen erdenklichen Fächern, AGs und Sport vollzuknallen. Da es den Zeitumkehrer aus Harry Potter hierzulande leider nicht gibt und du mit 24 Stunden pro Tag auskommen musst, entpuppt sich die Agenda meist als viel zu viel und auf Dauer nicht durchhaltbar. Goldene Regel: 60 Prozent deiner wachen Tage kannst du mit Veranstaltungen verplanen. Der Rest bleibt frei für Spontanes und fürs Lernen daheim.

Tipp: Mach dich in der Fachschaft oder bei Studenten höherer Semester schlau, ob es eine Stundenplanvorlage gibt, wann man sinnvollerweise welches Fach belegt und welche Prüfung man macht. Die wissen auch, welche Fächer mit welchem Lernpensum verbunden sind und bewahren dich vor Kamikaze-Prüfungsterminen.

Besorg dir das Okay deiner Eltern

Immer mehr Studierende sind noch nicht volljährig, wenn sie zum Studium antreten. Für viele Aktivitäten – zum Beispiel den Uni-Sport, Fitnessstudio-Vertrag, Nebenjob, Exkursionen, Telefon, Girokonto, Strom – brauchen sie oft dann noch die Einwilligung ihrer Eltern. Manche Hochschulen handhaben das mit einer einmalig erteilten Generalvollmacht, bei anderen müssen die Erziehungsberechtigten öfter abnicken. Mach dich schlau, wie deine Hochschule das handhabt, und besorg dir das elterliche Go auf Vorrat, damit du das volle Studentenleben ohne Warterei starten kannst. Bei Angelegenheiten jenseits der Uni müssen die Eltern immer ran. Je schneller du solche Sachen regelst, desto schneller hast du den Kopf für anderes frei.

Mach einen Nebenjob klar

Solltest du keinen Nebenjob brauchen, bestens. Dann hast du mehr Zeit fürs Studium. Wahrscheinlich bist du aber einer von den 63 Prozent aller Studierenden, die nebenher arbeiten müssen. Dann gilt für dich: Sieh zu, dass du schnell die Jobmöglichkeiten in deiner Stadt, an deiner Uni, an deinem Lehrstuhl abcheckst und dir einen guten Nebenjob an Land ziehst. Denn sonst sind die lieben Kommilitonen schneller. Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Tipp: Sofern irgendwie möglich, such dir etwas, was mit deinem Studium zu tun hat – entweder fachlich oder in Sachen Softskills –, dann bringt dir der Nebenjob auch was für die Vita. Weitere Infos zu dem Thema findest du in unserem Artikel So klappt's auch mit dem Nebenjob .

Lern deine Ausgaben kennen

Die meisten Studenten rudern zu Studienbeginn noch ein bisschen mit ihren Finanzen. Das ist normal. Jeder muss erst mal rausfinden, wie viel er pro Monat jenseits aller Hochrechnungen wirklich braucht. Im Idealfall checkst du das möglichst zügig. Denn: Jede 50 Euro, die an einem Monatsende fehlen, weil du dich nicht ums Budget gekümmert hast, musst du später wieder irgendwie reinholen. Und: Je schneller du dir keine Sorgen mehr um die Finanzen machen musst, weil du alles im Griff hast, desto schneller kannst du dich aufs Studieren konzentrieren.

Melde deinen Wohnsitz um

Zahlreiche Städte kassieren von Einwohnern, die in ihrer Stadt wohnen, aber in einer anderen mit Hauptwohnsitz gemeldet sind (für die sie also keine Mittel aus dem Länderfinanzausgleich erhalten), eine so genannte Zweitwohnsitzsteuer. Sie liegt je nach Stadt zwischen etwa fünf und 16 Prozent der Jahreskaltmiete. Je nach Größe deiner Butze können da gut und gerne mal einige hundert Euro pro Jahr zusammen kommen. Um diese Zusatzausgabe zu vermeiden, kannst du deinen Hauptwohnsitz an deinen Studienort verlegen, sprich: dich ummelden. Achtung: Läuft dein Auto auf deinen Namen, muss das in der Folge ebenfalls umgemeldet werden.

Hau deinen Bafögantrag raus

Bafög wird immer ab dem Zeitpunkt rückwirkend gezahlt, an dem du den Antrag gestellt hast. Deshalb ist es schlau, den Antrag so früh wie möglich einzureichen. Sollten noch Unterlagen fehlen, lassen die sich immer noch nachreichen.

Check deine Versicherungen

Das Thema Krankenversicherung hast du ja schon fürs Einschreiben erledigt. Jetzt solltest du dir noch zügig die übrigen Großrisiken vorknöpfen und regeln. Eine Haftpflichtversicherung ist wichtig, weil sie den Schaden reguliert, wenn du unabsichtlich jemanden verletzt oder eine Sache beschädigst. Haben deine Eltern schon eine solche Police, schau in den Tarifbedingungen nach, ob du möglicherweise sogar noch mitversichert bist. Wenn du finanziell ein bisschen Spielraum hast, wäre schon jetzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll. Denn: Je früher man anfängt, desto niedriger fällt der monatliche Versicherungsbeitrag aus. Weitere Informationen zum Thema Krankenversicherung für Studenten und Versicherungen findest du unter Finanzprodukte .

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