Im Idealfall bekommst du schon von Beginn an Geld für deine Abschlussarbeit: Nämlich, indem du sie in einem Unternehmen schreibst. Im Schnitt zahlen Firmen Studierenden dafür 690 Euro monatlich, wie der Recruitingdienstleister Alma Mater 2012 in einer Studie ermittelte. Damit kommt man schon ganz gut über den Monat. Entsprechende Ausschreibungen findest du zum Beispiel in den gängigen Jobportalen wie Monster, auf den Webseiten der Unternehmen oder über deinen Prof.
Das Geld alleine sollte aber nicht den Ausschlag für deine Entscheidung geben, denn die Forschungsliaison hat Vor- und Nachteile. Auf der Pro-Seite stehen (neben dem Honorar):
Deine Arbeit hat einen hohen Praxisbezug,
du hast die Chance auf eine gute Betreuung vom Unternehmen,
kommst für die Recherche unmittelbar an Infos und Quellen heran
und empfiehlst dich für einen Job in dem Unternehmen.
Die Kehrseite der Medaille: Du bist voll auf deren Kooperation angewiesen. Zudem bearbeitest du sehr oft ein vorgegebenes Thema, das stark auf die Firma zugeschnitten ist. Damit verliert es, wenn du Pech hast, schnell an Relevanz für die Außenwelt, und es macht dir die weitere Verwertung schwerer. Grundlagenforschung, ohne kommerzielles Ziel und auf ganz neuen Pfaden, lässt sich innerhalb eines Unternehmens kaum realisieren.
Wenn du dich entschließt, deine Bachelor- oder Masterarbeit in einer Firma zu schreiben, achte also darauf, dass dein Thema auch noch für andere Unternehmen spannend ist. Im Vertrag sollten außerdem deine Aufgaben genau umrissen sein, ebenso, wie Patente und Verwertungsrechte gehandhabt werden. Kläre ab, inwieweit du deine Arbeit oder Teile daraus publizieren darfst. Nicht selten verhängen Unternehmen eine Sperrfrist, untersagen es, Interna zu veröffentlichen, oder beanspruchen alle Forschungsergebnisse für sich. Wenn es ganz blöd läuft, darf noch nicht mal dein Prof in die Arbeit schauen, um sie zu benoten. Das alles musst du im Vorfeld vertraglich festlegen, sonst brauchst du gar nicht erst über die weitere Verwendung deiner Werke nach der Fertigstellung nachzudenken.