Vorsicht vor dem Kartenklau!
Auf dem Weg zur Party rasch noch etwas Bargeld am Automaten holen? Kein Problem. Doch Vorsicht! Am Automaten lauern Gefahren – der Kartenklau geht um.
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Auf dem Weg zur Party rasch noch etwas Bargeld am Automaten holen? Kein Problem. Doch Vorsicht! Am Automaten lauern Gefahren – der Kartenklau geht um.
Mit dem Kopf bist du schon bei den Freuden des Nachtlebens, ein Blick ins Portemonnaie erinnert dich daran, dass du noch etwas Bargeld brauchst. Also ab zum nächsten Automaten, Karte rein, PIN-Nummer eintippen, Geld abheben, Karte raus und los geht's. Du hast es eilig, die Nacht wartet nicht auf dich und deine Freunde stecken voller Unternehmungslust. Beim Blick auf den nächsten Kontoauszug kommt dann der Kater – das Konto ist unversehens mächtig in die Miesen gerauscht, obwohl du keine ungewöhnlichen Ausgaben hattest. Dann bist du vermutlich Opfer eines „Skimming“-Betrugs geworden.
Skimming lässt sich mit „abräumen, absahnen“ übersetzen und genau das machen die Gauner mit deinem Konto. Doch wie funktioniert das? Schließlich steckt deine Karte immer noch in deinem Portemonnaie und deine Geheimzahl kennst auch nur du. Beim Skimming setzen die Betrüger Hightech vom Feinsten ein. Sie montieren Zusatztastaturen, Vorsätze über dem Kartenschlitz oder Mini-Kameras über dem Automaten. So lassen sich Kartendaten auslesen, PIN-Codes abgreifen und eine exakte Kopie eurer Karte anfertigen. Damit können die Gangster dann problemlos an einem beliebigen Geldautomaten in aller Ruhe dein Konto plündern. Die Manipulationen sind häufig von einer erstaunlichen Qualität – wer da nicht genau hinschaut, kann die Fälschungen praktisch nicht vom Original unterscheiden. Und wer schaut schon genau hin, wenn der Abstecher zum Geldautomaten nur ein lästiger Umweg und man in Gedanken schon ganz woanders ist?
Von 2006 bis 2010 stiegen die Schäden durch Skimming in Deutschland rasant an – von überschaubaren sieben auf sportliche 60 Millionen Euro. Seither gehen die Schäden allerdings zurück. Im Jahr 2013 ergaunerten die Betrüger aber immerhin noch 11,3 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2014 mussten sie sich mit vergleichsweise mickrigen 1,4 Millionen begnügen. Der Grund für die deutlich rückläufigen Zahlen liegt vor allem in der verbesserten Schutztechnik. Die Automaten lassen sich nicht mehr so einfach manipulieren, die Geldkarten nicht mehr so ohne Weiteres kopieren. Zudem haben die Geldinstitute ihre Sicherheitsstrategie überdacht und nachgebessert. Gelangte man vor einigen Jahren nur mit Karte in den Raum mit den Automaten, sind die Türen heute in der Regel unverschlossen und lassen sich ohne Karte öffnen. Das klingt auf Anhieb etwas widersinnig, schließlich erleichtert man so auch den Gangstern den Zugriff auf die Automaten. Doch gleichzeitig eliminiert man einen möglichen Angriffspunkt, nämlich den Kartenleser an der Zugangstür – und der lässt sich deutlich schwieriger überwachen als der Innenraum.
Also alles im grünen Bereich? Leider nicht. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Gangster die neue Sicherheitstechnik mit besserer Angriffstaktik aushebeln oder die unvermeidlich auftauchenden Bugs in der Chip-Software ausnutzen. 2010 sorgte etwa ein Fehler im Karten-Chip für erhebliche Probleme, im gleichen Jahr demonstrierten Forscher aus Cambridge einen ersten erfolgreichen Angriff auf die neue Technik. Eine bessere Sicherheitstechnik ist also hilfreich, aber sie allein schützt euch nicht. Ihr solltet euch auf keinen Fall darauf verlassen, dass es die Technik schon irgendwie richten wird. Das wird sie nicht.
Wenn Ihr das nächste Mal am Geldautomaten seid, dann achtet auf folgende Punkte:
Frag das MLP financify-Team. Wir helfen dir weiter!