Auslandserfahrungen sammeln: Bin dann mal weg
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du an spannende Auslandserfahrung kommst. Was dir jede einzelne bringt, wie du dran kommst und was du beachten musst.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du an spannende Auslandserfahrung kommst. Was dir jede einzelne bringt, wie du dran kommst und was du beachten musst.
Ein Semester in Paris, ein Praktikum in den Staaten, Schafe scheren in Australien, Bäume pflanzen in Bolivien oder Englisch lernen in Schottland - mittlerweile legt mehr als jeder dritte deutsche Student eine Station im Ausland ein, wie ein aktueller Bericht der Bundesbildungsministerin feststellt. Tendenz steigend. Vor fünf Jahren war es noch nicht mal jeder Vierte.
Neben Spaß, multikulturellen Einblicken und vielen neuen Freunden bringt der Blick über den Tellerrand auch deutliche Pluspunkte in der Vita. Das Stellenportal Jobware hat jüngst einige Tausend Personaler gefragt, ob Auslandserfahrung die Karrierechancen verbessere. 67 Prozent antworteten mit „Ja“.
Falls auch dich das Fernweh gepackt hat, so hast du grundsätzlich verschiedenste Möglichkeiten, Auslandserfahrung zu sammeln. Nachfolgend findest du eine Übersicht, die dir die Entscheidung erleichtert.
So ziemlich allen Angeboten gemein ist, dass du 12 bis 18 Monate vor deiner Ausreise mit der Organisation beginnen solltest, damit alles klappt. Bewerbungen, Visa, Impfungen, Sprachtests etc. brauchen ihre Zeit. Zudem nehmen viele Programme nur einmal im Jahr Bewerber an. Also heißt es: Termine langfristig checken!
Mittlerweile gibt es bundesweit schon mehr als 500 binationale Studiengänge, die einen Doppelabschluss einer deutschen und einer ausländischen Hochschule vorsehen. Hinzu kommen tausende Studiengänge, in denen zumindest ein Auslandssemester enthalten ist.
Aber auch, wenn du in einem rein deutschen Studiengang steckst, kannst du Auslandssemester einlegen, wenn dir danach ist. Im Idealfall hat deine Uni schon enge Kontakte zu einigen Hochschulen im Ausland, dann ist die Organisation etwas leichter.
Aber im Grunde kannst du dir jede Hochschule der Welt aussuchen und dich bewerben, sofern du die Aufnahmekriterien erfüllst. Wichtig ist in jedem Fall, dass du im Vorfeld mit deiner heimischen Hochschule möglichst verbindlich – am besten schriftlich – klärst, welche Studienleistungen aus dem Ausland sie dir für dein hiesiges Studium anerkennen. War dieses Thema jahrelang ein echtes Ärgernis, ist die Lage mittlerweile besser geworden: drei Viertel aller ausländischen Studienleistungen werden inzwischen komplett angerechnet.
Ideal ist es, wenn du deine Auslandssemester im Rahmen des Erasmus+ Programms , einem Förderprogramm der EU, an einer EU-Hochschule absolvierst. Dann ist die Organisation um einiges leichter, weil schon viele Formalitäten vorgefertigt sind. Zudem gibt es Finanzspritzen fürs Studium, Praktikumsmöglichkeiten und Sprachkurse. Frag nach dem Erasmus+ Koordinator an deiner Hochschule.
Tipp: Wenn dir ein ganzes Semester außer Haus zu viel ist, kannst du dich für eine so genannte Summer oder Winter School für vier bis acht Wochen bemühen. Die gibt es rund um den Globus zu verschiedensten Themen. Die Teilnahme kostet meistens einige hundert Euro. Oft gibt es dazu aber auch Stipendien, die einen Teil der Kosten übernehmen.
Die Vorteile: Auslandssemester machen sich gut im Lebenslauf, weil du dich dem Abenteuer Ausland gestellt hast. Du verlierst in Sachen Studium meist keine Zeit, weil Leistungen anerkannt werden. Du lernst Studierende aus aller Welt kennen. Das kann auch eine gute Basis für Netzwerk für eine wissenschaftliche Karriere sein. Deinen Fremdsprachenkenntnissen tut’s gut.
Die Nachteile: Ein mehrmonatiges Studium im Ausland kostet. Das muss man sich leisten können. Der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung fällt erfahrungsgemäß oft ein bisschen knapp aus, weil sich viele Studenten zu sehr im Umfeld der Uni aufhalten.
Natürlich geht ein Auslandsstudium ins Geld. Je nach Land mal mehr, mal weniger. Du kannst versuchen, Auslandsbafög zu ergattern. Tipp: Auch wenn du hierzulande kein Bafög bekommst, lohnt der Antrag fürs Ausland. Es gelten andere Grenzwerte fürs Einkommen.
Den Antrag solltest du mindestens sechs Monate vor der Ausreise stellen. Finanzspritzen kannst du zudem zum Beispiel über eine Erasmus+ Förderung oder Stipendien bekommen.
Versicherung: Du solltest unbedingt sicherstellen, dass du privat haftpflichtversichert bist, damit Schäden, die du anderen zufügst, abgedeckt sind. In Sachen Krankenversicherung solltest du dich von deiner gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung beraten lassen, welche Absicherung du benötigst. Das variiert stark je nach Land und Art deines Studiums. Manche Länder wie etwa Australien, Russland und die USA fordern zum Beispiel für ein Studentenvisum den Nachweis ganz bestimmter Krankenversicherungen. In jedem Fall ist aber eine private Auslandskrankenzusatzversicherung sinnvoll, die Lücken zum Beispiel zum gesetzlichen Krankenschutz schließt.
Steuern: Kannst du deinem heimischen Finanzamt belegen, dass das Auslandssemester für deinen späteren Job nützlich ist, kannst du die Kosten als Sonderausgaben oder Werbungskosten möglicherweise von der Steuer absetzen.
Visa/ Arbeitserlaubnis: In der Regel benötigst du jenseits der EU ein Studentenvisum. Willst du zusätzlich jobben oder ein Praktikum machen, musst du klären, ob das damit möglich ist. So kannst du zum Beispiel in Australien mit einem solchen Visum nebenjobben, ein Praktikum ist aber nicht drin. Innerhalb der EU benötigst du kein Visum, musst dich aber binnen drei Monaten bei der Ausländerbehörde wegen einer Aufenthaltsgenehmigung melden.
Ein Praktikum, am besten sogar eines, das zu deinen beruflichen Plänen passt, ist die Königsklasse der Auslandserfahrung. Hier bist du dem Kulturschock näher als im geschlossenen Uni-Biotop: Mittendrin im Arbeitsleben mit anderssprachigen Kollegen musst du lernen, mit fremden (Arbeits-)Mentalitäten umzugehen. Das ist spannend, aber auch ordentlich anstrengend.
Mittlerweile ist es viel einfacher geworden, einen Praktikumsplatz im Ausland aufzutreiben als in früheren Jahren. Du kannst zum einen die Unternehmen deiner Wahl selbst anschreiben – kontaktiere für erste Infos am besten zunächst mal den Firmenableger in Deutschland (so weit vorhanden), – zum anderen findest du ausgeschriebene Stellen in Praktikumsbörsen oder in Vermittlungsprogrammen. Ist dir die Sucherei in Eigenregie zu aufwändig, kannst du dir ein Praktikum gegen Gebühr über eine der vielen Agenturen auftreiben lassen. Eine gute Übersicht über kostenfreie Vermittlungsbörsen und kostenpflichtige Angebote hat der DAAD . Der DAAD selbst hat auch einige Vermittlungsprogramme in petto.
Auch über MLP kannst du an ein Auslandspraktikum bei namhaften Unternehmen aus verschiedensten Branchen kommen: Jedes Jahr zwischen Mai und Dezember kannst du dich um eines von gut 100 so genannten Join the Best-Praktika bewerben. Zusätzlich vergibt MLP zehn Stipendien, die Flug, Unterkunft, Versicherung etc. finanzieren.
Grundsätzlich gilt: Pflichtpraktika – und das noch in einem EU-Land – sind in Sachen Krankenversicherung, Bafög, Kindergeld und Visa leichter zu organisieren, als freiwillige und solche jenseits der EU.
Tipp: Lass dich, wenn möglich, von einer deutschen Firma ins Ausland schicken.
Die Vorteile: Du sammelst Praxiserfahrung, im Idealfall sogar passend zum Traumberuf und wertvolle Kontakte. Viele Pluspunkte für die Vita, deine Sprachkenntnisse und deine Social Skills gibt es obendrein.
Die Nachteile: Mit Urlaub und Reisen ist nicht viel, außer an den Wochenenden. In vielen Ländern werden Praktika nicht bezahlt. In der Regel bekommst du keine anrechenbaren ECTS-Leistungen fürs Studium (Ausnahme: Bachelor- oder Master-Arbeit).
Kosten: Oft sind Auslandspraktika unbezahlt. Du musst also im ungünstigsten Fall Reisekosten, Unterkunft etc. selbst tragen. Manche Unternehmen bieten aber auch firmeneigene Unterkünfte an oder sponsern das Kantinenessen. Für weitere Finanzspritzen kannst dich um Stipendien bewerben. mystipendium führt dich hin. Tipp: Für manche Praktika, etwa solche, die Pflicht im Studium sind, kannst du auch Auslandsbafög bekommen. Den Antrag musst du aber mindestens sechs Monate vor Ausreise stellen.
Versicherung: Das Thema Haftpflichtversicherung ist schnell abgehandelt: Du solltest unbedingt eine auch fürs Ausland gültige Police haben. Die Kombi Krankenversicherung & Praktikum ist weitaus komplizierter und richtet sich nach dem Land, der Dauer, mit Gehalt oder ohne, Pflicht- oder freiwilliges Praktikum, über ein deutsches oder ausländisches Unternehmen sowie der Art der Absicherung in Deutschland.
Kläre deshalb unbedingt im Vorfeld mit deiner gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung, ob und in welchem Umfang du abgesichert bist und ob ein privater Zusatzvertrag sinnvoll ist. Wichtig: Wenn du zwischen Bachelor- und Masterstudium zum Praktikum aufbrichst, hast du in der Regel keinen Studentenstatus mehr und benötigst hierzulande eine eigene Krankenversicherung als freiwillig Versicherter. Auch für die musst du klären, ob sie ein Praktikum erlaubt.
Steuern: Falls du ein Gehalt bekommst, musst du das grundsätzlich daheim oder im Ausland versteuern. Welche Regelung gilt, hängt vom Land und den geltenden Steuerabkommen ab. Infos hat dein Finanzamt. In der Regel bleibst du mit deinem Einkommen aber ohnehin innerhalb der Freigrenzen.
Kannst du deinem heimischen Finanzamt belegen, dass das Praktikum für deinen späteren Job nützlich war, kannst du die Kosten als Sonderausgaben oder Werbungskosten möglicherweise von der Steuer absetzen.
Visa/Arbeitserlaubnis: Für ein Praktikum reicht in den meisten Ländern kein Touristen- oder Studentenvisum. Welche Form von Arbeitserlaubnis du genau brauchst, solltest du unbedingt vor der Einreise klären, sonst wirst du stante pede zurückverfrachtet und die aufwändige Vorbereitung war im schlimmsten Fall umsonst.
Die bekannteste Form des Jobbens im Ausland ist das so genannte Work & Travel. Die Grundidee: Du reist im Land umher und immer wenn es die Urlaubskasse nötig hat, bleibst du irgendwo für ein paar Tage, Wochen oder Monate – je nach dem was der Arbeitgeber möglich macht – und hilfst zum Beispiel auf Farmen bei der Ernte, kellnerst oder unterrichtest Deutsch. Auf diese Weise lernst du viel vom Land kennen.
Länder wie Australien, Neuseeland, Kanada oder Südafrika verfügen über eine ziemlich ausgeprägte Work & Travel-Infrastruktur – dort triffst du mit Sicherheit auf viele gleichgesinnte Studenten aus aller Welt – aber im Grunde kannst du nahezu jedes Land der Welt anpeilen.
Wenn du organisationsfaul bist, kannst du ein fertiges Work & Travel-Paket über eine Agentur wie etwa Stepin oder Travelworks buchen. Die verkaufen Flugtickets und Servicepakete inklusive Visum, Betreuung, Übernachtungen und erste Jobs etc. Du kannst das Ganze aber auch in Eigenregie angehen. Zum Beispiel unter Backpackerpack findest du Infos, wie du das am besten angehst.
Wenn du nicht so viel Wert aufs Rumreisen legst, wäre auch Aupair eine Idee: Gegen freie Kost und Logis den Haushalt einer Familie im Ausland hüten. Infos findest du zum Beispiel bei der Au-Pair Society .
Die Vorteile: Urlaub und Arbeiten clever verbunden – was will man mehr? In Sachen Selbstständigkeit und Sprachvermögen eine 1A-Möglichkeit. Zudem sammelst du erste – wenn auch fachfremde – Praxiserfahrung.
Die Nachteile: Du brauchst einige Monate Zeit. Sonst lohnt der Aufwand nicht, und viele Arbeitgeber stellen Bewerber nur für längere Jobs ein. Nicht jedem liegt diese Art von modernem Vagabundentum. Ob Work & Travel dir fachlich was fürs Studium oder berufliche Kontakte bringt, hängt in erster Linie von deinen Jobs ab.
Kosten: Wenn du es richtig anstellst, kannst du per Nebenjob den kompletten Aufenthalt finanzieren. Aber: Nicht immer fließt das Geld dann, wenn du es brauchst. Also unbedingt einen finanziellen Puffer einplanen, damit du am Ende nicht ohne Bargeld dastehst. Work & Travel-Agenturen bieten ihre Pakete ab rund 2.000 Euro an.
Versicherung: Eine private Haftpflichtversicherung mit Auslandsabdeckung solltest du haben. Weil herkömmliche private Auslandskrankenversicherungen nach sechs Wochen auslaufen, brauchst du eine spezielle Work & Travel-Krankenversicherung. Im EU-Ausland springt die gesetzliche Krankenversicherung ein. Trotzdem ist eine Zusatzversicherung sinnvoll, um Lücken zu schließen. Bist du hierzulande privat krankenversichert, gilt die Police oft auch im Rest der Welt. Werfe einen Blick in deine Tarifbedingungen, ob arbeiten erlaubt ist und welche Fristen gelten.
Steuern: Das Gehalt, das du verdienst, musst du natürlich grundsätzlich versteuern. Ob, wo und wie viel hängt vom Zielland ab. Dein Finanzamt weiß Näheres.
Visa/Arbeitserlaubnis: Für Work & Travel jenseits der EU benötigst du in der Regel spezielle Visa inklusive Arbeitserlaubnis, ein so genanntes Working Holiday Visum. In Australien lässt sich damit zum Beispiel ein Jahr lang jobben. In manchen Ländern sind auch Touristen- und Studentenvisa erlaubt. Was genau du brauchst, solltest du unbedingt vor der Arbeitsaufnahme klären, die Staaten bzw. die dort zuständigen Behörden verstehen da keinen Spaß.
Wer innerhalb der EU reist und jobbt, braucht kein Visum, muss seinen Aufenthalt aber nach drei Monaten bei Polizei oder Ausländerbehörde zwecks Arbeitserlaubnis melden.
Arbeitgeber wünschen sich ja mittlerweile gerne von Bewerbern sowohl soziales Engagement als auch Auslandserfahrung. So kannst du in Uganda Schülern IT-Kenntnisse beibringen, Obdachlose in Sao Paulo betreuen, französischen Jugendlichen von Deutschland erzählen oder die Natur auf den Galapagos-Inseln aufforsten. Angebote gibt es reichlich, du musst dich nur rechtzeitig bewerben.
Ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) lässt sich zum Beispiel auch im Ausland ableisten, ebenso wie die Bufdi-Alternative und der Europäische Freiwilligendienst . Der internationale Freiwilligendienst Kulturweit vermittelt unter dem Dach der deutschen Unesco in Sprach- und Kulturprojekte auf der ganzen Welt, über Weltwärts kannst du dich an Freiwilligendienste wenden, die von der deutschen Regierung gefördert werden.
Und natürlich sind auch wieder viele privatwirtschaftliche Agenturen wie Stepin oder Travelworks auf den Zug aufgesprungen und vermitteln dir gegen Gebühr (ab 1.000 Euro aufwärts) gleich komplette Einsatzpakete im Ausland.
Die Vorteile: Ein Auslandseinsatz fürs gute Gewissen, der sich auch noch gut in der Vita macht. Du lernst Land und Leute kennen, tust was für deine Sprachkenntnisse und deine sozialen Kompetenzen. Vermutlich die am meisten persönlichkeitsbildende Form des Auslandsaufenthalts.
Die Nachteile: Du musst physisch wie psychisch schon ein bisschen hart im Nehmen sein, denn dies ist kein Pauschalurlaub im Fünf-Sterne-Hotel. Die Reise führt dich meist in arme Regionen, die Hilfe brauchen. Ob dir die Zeit fachlich oder beruflich was bringt, hängt vom Projekt ab.
Kosten: Wenn du über eine der staatlich unterstützten Organisationen wie Weltwärts reist, finanzieren Stipendien den Großteil deiner Kosten für Flug, Kost und Logis. Bei FÖJ und EFD gibt es sogar ein kleines Taschengeld dazu. Private Vermittlungsagenturen verlangen Gebühren (ab 1.000 Euro), in ihren Paketen sind Unterkunft, Verpflegung, Transfers etc enthalten.
Versicherung: Wenn du über eine der staatlich unterstützten Organisationen reist, bist du über diese kranken- und haftpflichtversichert. Bei privaten Agenturen musst du dich selbst kümmern.
Steuern: Solange kein Gehalt fließt, gibt’s auch nix zu versteuern. Die Taschengelder sind in der Regel steuerfrei.
Visa/Arbeitserlaubnis: Für die Freiwilligendienste reichen in den meisten Ländern Touristenvisa. Die entsendenden Organisationen wissen in jedem Fall, was du brauchst.
Ein Sprachkurs ist eine der am einfachsten umzusetzenden Varianten, um ein bisschen intensiver Auslandsluft zu schnuppern. Drei Monate Wirtschaftsenglisch in Schottland oder ein halbes Jahr Mandarin in Shanghai – du brauchst einfach nur zu buchen.
Die größte Hürde dabei ist es, in dem unüberschaubaren Wust von Anbietern und Kursen eine hochwertige Veranstaltung zu finden, die für dich passt und die du auch bezahlen kannst. Denn das Ganze soll dir in Sachen Sprache ja schon was bringen. Eine Suchmaschine mit Anbietern und Kursen findest du beim Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter .
Dabei zählt nicht nur das Kursangebot an sich, sondern auch die Lage der Schule und die Qualifikation, sowie Anzahl der Lehrkräfte. Eine Sprachschule, die weit ab vom Schuss liegt, bringt dir wenig - eine Schule in der Nähe einer Uni oder gar mit Anschluss an eine Uni ist da schon besser. Auch auf die technische Ausstattung und das didaktische Konzept solltest du achten.
Zusätzlich ist die Frage der Unterbringung entscheidend. Vielfach besteht die Möglichkeit der Unterbringung in einer Gastfamilie mit dem Vorteil, auch nach Schulschluss die Sprachkenntnisse vertiefen zu können. Aber auch hier gibt es Qualitätsunterschiede: Manche Vermieter sind nur auf das Geld der Studenten scharf, andere wollen auch den Kontakt.
Vor dem Buchen solltest du also unbedingt gründlich in den Erfahrungsberichten früherer Teilnehmer stöbern. Vielleicht gibt es an deiner Uni ja auch ehemalige Teilnehmer, die dir von ihren Erfahrungen berichten können.
Die Vorteile: Du päppelst deine Sprachkenntnisse auf, lernst ein bisschen Land und Leute kennen und bekommst Kontakt zu Sprachschülern aus aller Welt und wenn es gut läuft, auch zu deiner Gastfamilie. Der Organisationsaufwand ist überschaubar. Ist dein Englisch schon ziemlich gut, kannst du im Ausland auch einen Kurs belegen, der dich gezielt auf internationale Sprachtests wie TOEFL, IELTS oder GMAT vorbereitet. Dann bekommt dein Sprachkurs noch mehr nachweisbare Relevanz.
Die Nachteile: Für die Vita bringt ein Sprachkurs Pluspunkte, allerdings längst nicht so viele wie längere, intensivere Auslandsaufenthalte. Unter den Aspekten Fachwissen fürs Studium, Praxiserfahrung oder berufliche Kontakte bringt ein Sprachkurs wenig. Außerdem sind Sprachkurse oft vergleichsweise teuer, denn neben der reinen Kursgebühr fallen ja auch die Kosten für Reise und Unterbringung an. Achtung: Wenn ein Sprachkurs nur mit Schülern aus deinem Heimatland besetzt ist, bringt er wenig, denn dann besteht die Tendenz, dass sich die Sprachschüler in ihrer Muttersprache unterhalten. Achte also auch auf eine internationale Zusammensetzung der Kurse.
Kosten: Selbst wenn dir der Kurs günstig erscheint, musst du auf die Gesamtbilanz achten: Was kommt für Reise, Unterbringung und Taschengeld noch obendrauf?
Versicherung: Eine private Haftpflichtversicherung mit Auslandsabdeckung solltest du haben. Für die Krankenversicherung gelten die Regeln wie beim Urlaub: Im EU-Ausland springt die gesetzliche Krankenversicherung ein.
Trotzdem ist eine private Auslandszusatzversicherung sinnvoll, um Lücken zu schließen. Im Nicht-EU-Ausland brauchst du eine private Auslandskrankenversicherung. Bist du hierzulande privat krankenversichert, gilt die Police oft auch im Rest der Welt. Wirf vorher einen Blick in deine Tarifbedingungen.
Steuern: Hat dein Sprachkurs ein bestimmtes Niveau, ist recht zeitintensiv und hat etwas mit deinem künftigen Job zu tun, lassen sich die Ausgaben als Werbungskosten oder Sonderausgaben von der Steuer absetzen.
Visa/Arbeitserlaubnis: in der Regel gelten hier die Regeln wie bei einer normaler Urlaubsreise. Du solltest aber der Versuchung widerstehen, in deinem Reiseland spontan zu jobben, denn das ist fast immer illegal und kann viel Ärger mit den Behörden nach sich ziehen.